Praxis
Die Epiphone Hummingbird Pro bringt mit 2250 Gramm relativ viel Gewicht auf die Waage, liegt aber trotzdem ausbalanciert am Körper an. Die Abmessungen und der dünne Hals wirken sich positiv auf das gesamte Handling aus. Auch weite Wege beim Lagenwechsel lassen sich mühelos bewältigen – als ob ein Kapodaster im ersten Bund klemmt. Die relativ gute Saitenlage auch in den oberen Lagen stellt insgesamt zufrieden, zumal man dem Instrument auf der ganzen Länge einen schnarrfreien Klang entlocken kann.
Vollklingende Akkorde (z.B. Barrégriffe) lassen sich außerdem auf der kompletten Skala sauber intonieren. Für den Single-Line-Spieler ist sie wegen des fehlenden Cutaways aber nicht konzipiert, und auch die 12er-Werksbespannung kommt eher dem Strummer und Picker entgegen. Insgesamt setzt die Gitarre, trocken gespielt, genügend Schalldruck frei und kann auch unplugged im kleinen Ensemble zum Beispiel mit Stimmen, Kleinperkussion und Akustikbass überleben. Über fehlende Bassfrequenzen muss man sich überhaupt keine Sorgen machen. Der Grundfrequenzbereich wurde, verglichen mit dem Gibson-Remake, auf der ganzen Breite etwas abgesenkt, sodass sie mit ihrem bassigen Schub eher mit einer Dreadnought verglichen werden kann. Im oberen Frequenzbereich versprüht sie allerdings nicht so viel Charme und produziert eher einen stumpfen und farblosen Sound.
Im Studio und besonders auf der Bühne sollte man deshalb auch mit dem ePerformer arbeiteten. Dieser wertet das Instrument erheblich auf und lässt über die bereits oben angesprochenen Schwächen im Naturton hinwegsehen. Er produziert einen kristallklaren und lebendigen Ton, vorausgesetzt, man schickt die Gitarre über einen guten Akustikverstärker. Im unteren Frequenzbereich macht er richtig Druck und im oberen Frequenzbereich produziert er kaum Artefakte.
Die folgenden Aufnahmen wurden mit zwei Neumann Mikrofonen gemacht (TLM 103), wobei die tiefen Mitten und Bässe vom ePerformer noch stärker betont werden. Einfache Solostücke kann man mit der Hummingbird Pro sehr sauber (Fingerstyle) intonieren.
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Mit einem Plektrum erhält die Performance noch mehr Brillanz.
Juergen sagt:
#1 - 31.05.2013 um 12:52 Uhr
Also rein optisch ist meine 200€ Eigenmarkenklampfe vom T schöner verarbeitet. Auf dem Foto vom Schalloch sehe ich eine schlechte Lackierung und abstehendes Holz. Ihr schreibt "ordentlicher Eindruck" und "der Body ist perfekt hochglänzend lackiert"Immer eine Ansichtssache, mich würde es stören, letztendlich gibt es in kaum einem Test beu Euch Kritikpunkte, optisch sind sie aber ersichtlich.lg JR