Details
Die Epiphone Jeff Waters Flying V gibt es in zwei Farben – einmal in Schwarz mit weißen und in Rot mit schwarzen Griffbretteinlagen.
Der Korpus besteht aus Mahagoni, aber die perfekt aufgetragene mattschwarze Lackierung lässt nicht einmal erahnen, aus wie vielen Teilen er zusammengesetzt ist.
Die Innenseiten der beiden Flügel wurden durch Fräsungen „customized“ und fügen sich gut in das Erscheinungsbild ein.
Jeder, der schon einmal eine Flying V in der Hand, oder noch besser, auf dem Schoß hatte, weiß um die Problematik: Die Instrumente lassen sich im Sitzen recht unbequem bespielen. Aufgrund der Bauform rutschen sie immer vom Bein und müssen mit der Greifhand in der Waagerechten gehalten werden. Aus genau diesem Grund wurde unserer Testkandidatin ein Streifen Gummi auf dem unteren Flügel verpasst, was dem Rutschen doch erheblich entgegenwirkt.
Ganz anders sieht es jedoch am Gurt aus, der mithilfe der mitgelieferten Security-Locks am Instrument befestigt werden kann und ein ausbalanciertes Spielen ermöglicht.
Wie der Korpus besteht auch der Hals aus Mahagoni und ist wie dieser mattschwarz lackiert. Interessanterweise hat Epiphone für das Griffbrett Phenolharz verwendet und nicht wie üblich Palisander. Pechschwarz und vor allem glänzend fügt es sich perfekt in das Design der Gitarre ein. Weiße Punkte an den üblichen Stellen erleichtern die Orientierung auf den 24 perfekt eingefassten Bünden. Am zwölften Bund ist ein kleines Teufelchen eingelegt, auch das tadellos – die Einlegearbeiten sind insgesamt sehr gut ausgeführt.
Der Hals ist sauber in den Korpus eingeleimt und verspricht eine gute Tonbildung, dazu aber später mehr. Die Halsform lässt sich am besten mit “fettem“ D beschreiben und gibt dem Gitarristen ordentlich Fleisch in die Hand. Mir gefällt es jedenfalls. Die Kopfplatte wirkt wuchtig und ist ebenfalls schwarz lackiert, auf ihrer Rückseite prangt Jeff Waters Signatur.
Schauen wir uns die Hardware etwas näher an. Mit Grover-Mechaniken greift man auf bewährte Technik zurück, und auch der Sattel aus Graphit gibt keinen Anlass zur Kritik, zumal die Saiten passgenau in den Einkerbungen liegen – bei Instrumenten dieser Preisklasse nicht unbedingt die Regel! Hinter dem Sattel allerdings laufen sie wie beim Original von Gibson nicht mehr parallel zu den einzelnen Wirbeln hin – normalerweise ein Manko für die Stimmstabilität.
Für dich ausgesucht
Sämtliche Hardware ist – wie sollte es auch anders sein – schwarz wie die Nacht. Der Rest ist schnell aufgezählt: Eine Tune-O-Matic Bridge, die man auch auf Les Pauls findet, ein Volumen-Poti und ein stabiler Dreiwegschalter für die Tonabnehmer. Und auf den ersten Blick ist das auch schon alles.
Bei genauerem Hinsehen allerdings erschließen sich weitere Details wie die Push/Pull-Funktion des Volumenreglers, der die Tonabnehmer splittet, und an der Stelle, an der sonst ein Ton-Poti zu Hause ist, findet sich ein Taster. Dieser trägt den Namen Kill-Switch und dient dazu, beim Herunterdrücken das Signal komplett abzuschalten. Diesen Effekt kennt man auch von Les Pauls, bei denen man ein Tonabnehmer herunterregelt und dann mithilfe des Dreiwegschalters Stotter-Effekte realisieren kann.
Die Pickups sind speziell für Jeff Waters gewickelt und hören auf den Namen JWT Ceramic-8 am Steg und JWR Alnico II am Hals.
Insgesamt ist die Verarbeitung der Gitarre sehr gut und kann durchaus mit einer ganzen Reihe an Instrumenten mithalten, die nicht selten ein Vielfaches kosten.