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Epiphone Jeff Waters Annihilation-V EB Test

Praxis

Wie bereits erwähnt, gestaltet sich die Bespielbarkeit des wirklich sehr gut eingestellten Instrumentes im Sitzen nicht einfach. Hier wird es schnell nervig und das Spiel wird dadurch behindert, dass die linke Hand nicht nur mit dem Griffbrett beschäftigt ist, sondern auch konstant das Instrument ausbalancieren muss. Im Stehen ändert sich das jedoch schlagartig und dann zeigt die Gitarre, was sie wirklich draufhat. Schon trocken angespielt besticht sie durch ihren voluminösen und ausgewogenen Grundsound – die Gitarre ist wirklich laut!
So, die Röhren sind vorgeglüht, das Mikro steht vor der Box und es kann losgehen.
Als Verstärker kommt ein Marshall TSL 100 mit einer Randall 2×12“ Box mit Vintage 30 Pappen zum Einsatz. Abgenommen wird ganz klassisch mit einem Shure SM57. Natürlich habe ich keine weitere Bearbeitung mit Hilfe von EQs, Kompressoren oder Hall vorgenommen.

Audio Samples
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Steg – Clean Mid – Clean Neck – Clean

Ich spiele jeweils dasselbe Beispiel, um die Unterschiede klar herauszuheben und beginne mit dem Hals-Tonabnehmer.
Der klingt sehr angenehm glockig und warm – kein Wunder bei der Holzzusammenstellung. Oft tendieren Mahagoni-Gitarren in Verbindung mit Humbuckern an der Neck-Position zur Basslastigkeit, was hier glücklicherweise nicht der Fall ist.
In der Mittelposition werden die tiefen Frequenzen weniger, das Mittenbild höhlt sich aus und die Höhen nehmen zu. Heraus kommt ein Sound, der sich wunderbar für Pickings eignet.
Der Steg-Pickup klingt wiederum typisch für diese Position. Sehr mittig geht er zu Werke und komprimiert den Ton etwas. Trotzdem verfügt er über ein sehr angenehmes Höhenbild, womit auch er sich für Pickings jeder Art eignet.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Tonabnehmer keine Schreihälse sind und sich dadurch auch clean hervorragend einsetzen lassen. Sehr gut!

Für die nächsten Klangbeispiele – ebenfalls wieder eine identische Linie – habe ich mithilfe des Volumenreglers die Push-/Pull-Funktion aktiviert, welche die Tonabnehmer splittet, sodass nur noch eine Spule aktiv ist.

Audio Samples
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Steg Splitt – Clean Mid Splitt – Clean Neck Splitt – Clean

Durch den kultivierten Output der Pickups ist auch diese Variante vielseitig einsetzbar und gibt der Gitarre eine große Bandbreite an Sounds.
Insgesamt wird der Klang dünner und in jeder Position kommt eine große Portion Höhen hinzu.
Gleichzeit höhlt sich auch hier der Mittenbereich ein ganzes Stück aus und geht dadurch einen großen Schritt in Richtung Strat, allerdings bauartbedingt mit mehr Tiefbass und Wärme.

Audio Samples
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Neck Split- Funk Mid Split- Funk

Erstaunlich, wie flexibel die Gitarre ist und ich muss zugeben, das hätte ich so nicht erwartet!
Gerade die Mittelposition geht sehr stark in Richtung Strat-Zwischenstellung, die Attacks werden sehr gut herausgearbeitet und verfügen über ein gutes Durchsetzungsvermögen.

Genug der klaren Töne, jetzt wird gerockt!
Dafür schalte ich in den Crunch-Mode des Marshalls und drehe den Gainregler in die Mittelposition. Natürlich sind alle EQ-Einstellungen, genau wie bei den Clean-Beispielen, in der Zwölf-Uhr-Position.
Beginnen möchte ich mit der Steg-Position.

Audio Samples
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Steg Humbucker – Riff

Jeff Waters Wahl der Pickups zeigen seine immense Erfahrung, die er im verzerrten Bereich hat!
Durch die vergleichsweise geringe Ausgangsleistung ist mit der Epiphone ein absolut fantastisches Rockbrett möglich. Die Achtel setzen sich klar durch und Akkorde werden fein gezeichnet, ohne allzu filigran zu klingen.
Es ist ohne Zweifel eine Rock- bzw. Metal-Gitarre, die sich in den klassischen Musikstilen des Heavy Metal am wohlsten fühlt. Die Töne setzen sich sehr gut durch und sind gerade im sensiblen Mittenbereich, in dem sich verzerrte Gitarren bewegen, absolut potent.

Audio Samples
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Neck Humbucker – Riff

Ich aktiviere den Hals-PU und auch hier werden keine tiefen Frequenzen verwaschen. Und die Einzeltöne, die ich gegen Ende spiele, lassen keinen Zweifel daran, dass die Epiphone Jeff Waters jederzeit und immer bereit ist, ein Solo abzufeuern, egal in welcher Einstellung.

Jetzt geht es um den Unterschied im Crunch-Mode zwischen dem vollen Humbucker- und dessen Split-Sounds.

Audio Samples
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Steg Humbucker – Crunch Steg Splitt – Crunch

Den Humbucker-Sound kennen wir ja aus dem Beispiel zuvor, interessant ist jedoch, wie er sich im Split-Mode schlägt.
Insgesamt wird er etwas dünner, gewinnt an Höhen, bietet aber eine durchaus brauchbare Erweiterung. Für alle diejenigen, denen der Humbucker zu klassisch klingt, dürfte diese Einstellung eine willkommene Alternative sein.

Abschließend möchte ich mich noch dem Kill-Switch widmen.

Audio Samples
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Kill Switch !

Dieser spezielle Effekt ist eher etwas für die Freunde etwas abgedrehterer Spielweisen und ganz klar ein Feature, das Jeff Waters für sich und seinen Stil beansprucht.
Beim Betätigen sollte man jedoch etwas beherzter zuwerke gehen, da sonst ein Knacken entsteht.
Nettes Gimmick!

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