Praxis
Trocken angespielt wirkt die Epiphone bereits richtig “mächtig” und bietet ein gutes Schwingungsverhalten und ordentlich Druck.
Für die Soundfiles kommt die Amos über diverse Amps zum Einsatz, deren Speaker mit einem SM57 abgenommen wurden.
Zunächst hören wir ein cleanes Picking mit allen Tonabnehmern über einen Marshall JTM45. Die Tonabnehmer klingen sehr ausgewogen und die Gitarre gibt ein gut balanciertes Klangbild wieder. Vor allem die Zwischenstellung erweist sich dabei als sehr charakterstark
Auch jazzige Töne sind der Amos zu entlocken. Dazu drehe ich den Master-Tonregler etwa auf 8 zurück und spiele ein Fingerpicking über einen Fender Twin:
Twangige Funksounds sind vor allem in der Zwischenposition sehr gut zu realisieren und die Amos besitzt etwas sehr Spritziges in ihrem Natursound, wobei der Ton in der Ansprache auch relativ schnell präsent ist.
Kommen wir nun zu angezerrten Sounds und ich spiele die Flying V über einen Vox AC30 und über einen 100W Marshall Plexi. Der Klang zeigt sich ungeheuer kraftvoll und die Pickups können dank ihrer moderaten Ausgangsleistung Vintage-anmutende Charakteristiken sehr gut umsetzen. Auch Singlenote-Lines klingen sehr voluminös und liefern ordentlich Druck im Bass und in den Mitten.
Joe Bonamassa verwendet zum Wechseln von cleanen zu verzerrten Sounds gerne sein Volume-Poti. Ob die Amos das auch bieten kann, möchte ich hier in Kombination mit einem relativ weit aufgerissenen JCM800 hören.
Tatsächlich erlaubt der Volume-Regler sehr feine Nuancierungen des Zerrgrades, ohne dass Höhenanteile verlorengehen, wobei der Tonabnehmer auch bei niedrigeren Einstellungen des Volume-Reglers sehr überzeugende Ergebnisse liefert:
Für dich ausgesucht
Zum Abschluss spiele ich eine kurze Solophrase mit allen Pickupstellungen. Die Flying V kann richtig schön singen und der Sound hat irgendwie immer Autorität. Sowohl Saitenlage als auch die Halsform unterstützen die solistische Spielweise zusätzlich.
Highflyer 🦅 sagt:
#1 - 28.09.2022 um 01:48 Uhr
Die limitierte,nun schon längst nicht mehr im Fachhandel erhältliche Epiphone wurde,bis auf den teilweise unzureichend gefeilten Sattel der G-Saite gut verarbeitet. Der Sound ist typisch für dieses Gitarrenmodell. Aggressiver hingegen,ist nur meine limitierte alte Gibson Explorer Nature Swamp Ash in der kleineren Variante,die damals in äußerst geringer Stückzahl nur für Deutschland in den U.S.A. gefertigt wurde,und für knappe 1.000,-€ inklusive hellbraunem Gibson-Hardshellcase im Rechteckformat und Pink-Plüsch Interieur in wenigen Gitarrenshops zu haben war.Dies nur mal ganz nebenbei bemerkt. Meine Epiphone Flying V Joe Bonamassa/Arthur Amos hing damalig in einem Berliner Flagship-Store im Bezirk Kreuzberg kurzzeitig im Verkaufsraum am Haken,und ich kaufte sie spontan mit dem braunen Gitarrenkoffer nebst Zubehör. Ich habe den Kauf bis heute nicht bereut,denn sie klingt top,und ist ein Ultra Leichtgewicht in ihrer Kategorie. Die Bespielbarkeit am Gurt ist tadellos,man hat sehr bequemen Zugang zu allen Bünden,was ja bekanntlich für jede Flying V Gitarre zutrifft.Ich kenne jedoch wirklich Niemanden,der eine Flying V sitzend spielen würde,dies ist unbequem,und sieht irgendwie richtig ulkig aus.Über eine Flying V muß man generell nicht mehr viele Worte verlieren,denn sie ist,und bleibt eine echte Kult-Gitarre. Rundum also ein mittlerweile rares Gitarrenmodell mit echtem Wertsteigerungspotenzial.Nicht nur für Sammler geeignet,denn diese elegante Flying V will ausgiebig gespielt werden! Dafür wurde sie ja gebaut. Fazit: eine super E.-Gitarre,die sich vor den hochpreisigen Custom-Modellen aus den U.S.A. absolut nicht verstecken muß! Glücklich ist,wer damals noch eine dieser begehrt kultigen Gitarren aus der Limited Edition mit dem goldfarbenen Epiphone-Logo auf dem Headstock ergattern konnte! Ich finde sie total edel,und gebe sie nie wieder her!