Praxis:
Die Gitarre klingt trocken angespielt schon recht laut und hat einen knackigen Attack – für eine Les Paul recht perkussiv. Ich bin gespannt, wie das über den Amp klingt. Auf geht’s!
Zuerst hören wir uns die drei Pickup-Kombinationen über einen clean eingestellten Verstärker an.
Der Hals-Pickup klingt ausgewogen und warm.
Die Kombination in der Mitte, also mittlerer und Steg-Pickup gleichzeitig, bringt einen leicht perligen Klang, der typische Zwischenkombinations-Sound, den man aber fast eher einer Strat als einer Les Paul zuordnen würde.
Hier zeigt sich natürlich der große Vorteil des dritten Tonabnehmers in der Mitte. Mit der Standard-Kombination Hals & Steg wäre dieser Klang nicht realisierbar.
Jetzt noch der Steg-Pickup, der etwas höhenbetonter rüberkommt und den Amp schon etwas kitzelt.
Für dich ausgesucht
Hier sind bei geringen Gain-Einstellungen schon leichte Übersteuerungen des Verstärkers möglich.
Das alles klingt schon recht vielversprechend. Nimmt man zum Beispiel am Amp beim Cleansound die Mitten noch etwas zurück und dreht die Presence weiter auf, erhalten wir einen schönen dünnen Funk-Sound.
Vor allem der gute Attack des Instrumentes macht sich sehr positiv bemerkbar. Gerade für knackige Rhythmus-Sounds ist es von großem Vorteil, wenn der Ton direkt da ist. Im Vergleich zur typischen Singlecoil-Gitarre wie Strat oder Tele hat die Les Paul auch bei der „schlankeren“ Pickup-Kombination noch einen fetten Bassbereich.
Aber auch das andere Extrem ist möglich. Die Höhen zurück, Bässe und Mitten rein, dann den Halspickup angewählt, schon kann man problemlos bei der nächsten Jazz-Session mit der Black Beauty auftauchen.
Die Ansprache und Tonübertragung sind sehr gut, das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ trifft auch hier zu. Egal, ob man leicht mit den Fingern anschlägt oder hart mit dem Pick, die Tonabnehmer übertragen die feinen Spielnuancen, die für uns sozusagen die klangliche Handschrift darstellen, sehr gut.
Die Anschlagsdynamik hört man ganz gut beim folgenden Beispiel mit einem Marshall Plexi, bei dem eine gemäßigte Verzerrung eingestellt ist.
Zuerst, bei leichtem Anschlag, präsentiert sich der Sound fast clean, dann wird härter angeschlagen, der Amp wird gefordert und zerrt. Die Classic Alnico Humbucker haben zwar einen hohen Output, aber machen den Ton nicht platt.
Mit dem Steg-Pickup sind natürlich bissigere Sounds möglich.
Classic Rock-Sounds, ein Les Paul Spezialgebiet, lassen sich auch mit der Epiphone Black Beauty mühelos hinbiegen.
Will man die Verzerrung mit dem Volumen-Poti an der Gitarre regeln, hat man auch bei der Black Beauty gute Karten. Zuerst voll aufgedreht, dann auf drei.
Das kann sich hören lassen und funktioniert sehr gut. Allerdings setzen sich die einzelnen Anschläge bei hohem Gain nicht so detailliert in Szene. Hier machen die Pickups dann doch etwas dicht.
Auch bei Leadsounds kann man mit der Drei-Tonabnehmer-Variante schöne Kombinationen und Klangvielfalt erzeugen. Hier sind alle drei Kombinationen hintereinander gespielt.
Der Halspickup klingt weich, hat aber noch genügend Höhen. Dann wird es höhenbetonter. Die Durchsetzungskraft im Bandkontext bei solchen Sounds ist sehr gut.
Zum Schluss hören wir uns noch die Bandbreite des Tonreglers am Steg-Pickup an. Hier werden die Höhen ab 2 kHz leicht abgesenkt.
Einen großen Wirkungsbereich hat das Poti nicht, aber die typischen weichen Sounds mit zurückgedrehtem Regler lassen sich schon realisieren.
U. Doms sagt:
#1 - 28.10.2011 um 14:14 Uhr
Der Autor kommt aus der Praxis und beschreibt sehr schön verständlich die wichtigen Merkmale und Eigenschaften der Les Paul. Die zahlreichen Soundbeispiele haben, zusammen mit der dazugehörigen Beschreibung, hauptsächlich zur Kaufentscheidung beigetragen. Herzlichen Dank für den ausgezeichneten Bericht.
Stephan sagt:
#2 - 25.05.2012 um 23:42 Uhr
Danke für die ausführliche Beschreibung. Sie hat mich auch im Store überzeugt und konnte ganz gut mit den Gibson Studio Gitarren mithalten, der Optik nach sogar einen weiten Sprung voraus.
Nur das Gewicht stört mich ein wenig, da gab es einige die deutlich leichter sind, schade! Da werde ich noch einmal neu überlegen müssen!
J. Hatchett sagt:
#3 - 29.08.2013 um 02:38 Uhr
This is one of the best reviews I have seen of the Epiphone Black Beauty 3. The tracks sound just like my guitar and the critiques are correct. One can polish the frets easily. I am a muscular man, so the height is very comfortable, though I suggest that one purchase a leather strap that is wide. For ladies, place sheep wool liner to soften.
who knows sagt:
#4 - 12.12.2013 um 00:44 Uhr
Was bitte soll denn ein "intransparenter" Sound sein? Ihr Journalisten wisst wirklich nicht mehr was ihr noch an Blödsinn verzapfen sollt