Praxis
Klang und Spielpraxis
Die Zenith kommt optimal eingestellt aus der Werkstatt, sodass man sofort loslegen kann. Der nur leicht konkav gekrümmte Hals mit einem rounded C-Shaping liegt gut in der Hand. Mit Leichtigkeit kann ein geübter Spieler mit dem Daumen auch die E- oder A-Saite greifen, obwohl der Halsumfang am Sattel spürbar üppiger ausfällt als gewohnt. Mit einem Gurtpin am Tailblock und einem an der Halsfußabdeckung kann unsere Zenith bei einem Gewicht von rund 2500 Gramm auch im Stehen spielend geschultert werden, allerdings lässt die tiefe Zarge dann den Blick auf das Griffbrett nur eingeschränkt zu. Die Gitarre ist mit einem Satz Cleartone-Saiten in der Stärke 12-53 bespannt. Die gute Saitenlage auf ganzer Länge kommt dem Linienspieler entgegen und bietet dem Virtuosen gewisse Perspektiven, sein Können auszuspielen. Auch den Bluesmusiker kann die Century Zenith glücklich machen, denn Bendings sind auch in den unteren Lagen auf den Diskantsaiten problemlos möglich. Vor allem auf ihnen liefern Einzeltöne auf ganzer Länge viel Sustain.
Die Century Zenith bietet einen eher mittenbetonten, runden Natursound, der mich bisweilen an eine Gypsy-Gitarre erinnert. Im Bassbereich klingt sie zwar etwas unterbelichtet, sie ist aber beileibe kein Leisetreter und bleibt auf unterschiedlichen Dynamikstufen authentisch. Unter dem Strich ist die Zenith eine echte Sologitarre, die sich im kleinen Ensemble unplugged auch mit Melodielinien durchsetzen kann. Um so besser ist das mit dem Tonabnehmersystem von Shadow möglich. Der Tone-Regler bietet einen breiten Ambitus mit brillanten Höhen und sonoren Bässen. Die Gitarre wurde an mehrere Akustikverstärker angeschlossen und bot in allen Fällen einen unterm Strich akzeptablen Sound, der natürlich nicht mit dem Natursound identisch ist. Leider bieten die meisten Untersatteltonabnehmer einen leicht komprimierten Ton, so auch der Piezo von Shadow. Außerdem wird die Gitarre schnell einem erhöhten Rückkopplungsrisiko ausgesetzt, wenn Winkel und Abstände zum Lautsprecher nicht mehr stimmen.
Die gute Saitenlage inspiriert natürlich auch den Linien-Spieler (in mir).
Dagegen hat mir die Zenith als Popgitarre nicht so sehr gefallen.
Filigrane Jazzpickings gehören ebenfalls zum Repertoire der Gitarre.
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Der Piezo zeigt die üblichen Schwächen im Dynamikbereich, die im Studio stärker zu hören sind.