Epiphone ist in der Szene hauptsächlich für günstige lizenzierte Kopien bekannter Gibson-Modelle bekannt. Längst nicht jeder weiß jedoch, dass die Gibson-Tochter auch Originale herausbringt. Zum Beispiel ein cooles Shortscale-Modell namens Epiphone Newport Bass, welcher bereits im Jahr 1961 sein Debüt feierte und in verschiedenen Versionen bis 1969 im Programm war. Wir staunten nicht schlecht über die Meldung, dass Epiphone nun ein Reissue des kultigen Short-Scale-Basses auf den Markt bringt. Entsprechend gespannt sind wir natürlich auf die 2023er-Version dieses Modells. Positiv ist schon mal: Es handelt sich um einen preisgünstigen Bass, den sich quasi Jedermann leisten kann. Also auf zum Test!
Epiphone Newport Bass – das Wichtigste in Kürze
- Hommage an das Original aus 1961
- Shortscale-Mensur
- TB Pro Humbucker und Sidewinder Singlecoil
- passive Elektronik, Volume, Balance,Tone
- komplett aus Mahagoni gefertigt
Epiphone Newport Bass: Coole Finishes!
Der 2023er Epiphone Newport Bass wurde in Sachen Design natürlich eng an das legendäre Vorbild angelehnt. Darüber hinaus hat Epiphone sogar die poppigen Farb-Varianten von damals übernommen. Unser Testexemplar kommt in einer knalligen Hochglanzlackierung mit dem Namen „California Coral“, die den Shorty auf jeder Bühne zu einem Hingucker macht.
Die übrigen Farben sind allerdings nicht weniger attraktiv: Zur Verfügung stehen die Finishes „Sunset Yellow“, „Cherry“ und „Faded Pelham Blue“, das bei den 60er-Jahre-Modellen noch als „Pacific Blue“ bezeichnet wurde.
Hölzerne Basis: Mahagoni!
Mahagoni bildete seit jeher das Holz, aus dem der markante Epiphone Newport geschnitzt war – das ist natürlich auch bei der neuen Version wieder der Fall! Sowohl der symmetrische Korpus mit dem leicht verlängerten unteren Korpushorn, als auch der eingeleimte Hals bestehen komplett aus Mahagoni, welches für einen vollen und warmen Ton steht und deshalb gerne für Vintage-inspirierte Instrumente verwendet wird.
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Auch ein Pickguard darf beim wieder aufgelegten Epiphone Newport Bass natürlich nicht fehlen, auch wenn dieses deutlich kleiner als beim Original ausfällt. Für das Griffbrett, in dem 20 Bünde und runde Lagenmarkierungen parken, kommt bewährtes Palisander zum Einsatz, das sicherlich den warmen Grundklang des Basses vortrefflich unterstützen wird.
Hardware/Brücke
Damit sind wir schon beim Thema Hardware und der imposanten Brückenkonstruktion des Epiphone Newport Bass angelangt. Epiphone verbaut eine historische Tune-O-Matic-Bridge, die recht massiv ausfällt und aus zwei Teilen besteht.
Der schwebende Steg wurde mit zwei dicken in Gewinde laufenden Schrauben am Korpus des Epiphone-Basses befestigt, welche gleichzeitig zur Justierung der Steghöhe dienen – eine separierte Justierung der Saitenreiter für die Saitenlage ist also nicht möglich.
Bei der Intonation funktioniert das hingegen schon: Hierfür steht nämlich an der Stirnseite für jeden Reiter eine Schlitzschraube zur Verfügung. Leider sitzen die Schrauben genau unter den Saiten, was die Einstellung der Intonation etwas erschwert. Am Korpusende werden die Saiten schließlich von einem sogenannten Tail-Piece aufgenommen und gehalten.
Auf der klassisch gestalteten schwarzen Kopfplatte finden wir vier gekapselte Die-Cast-Mechaniken, den Zugang zum Halsspannstab, sowie das typische Epiphone-Bikini-Logo im Vintage-Stil.
Die Pickups des Epiphone Newport
Das populärste Modell des Epiphone Newport aus den Sechziger-Jahren – der Epiphone Newport EBS – besaß zur Klangübertragung lediglich einen Gibson EB0-Humbucker. Epiphone hat sich bei der aktuellen Version aus Gründen der Flexibilität jedoch für die Ausstattung mit zwei Tonabnehmern entschieden.
Direkt am Ende des Griffbretts sitzt der aus dem legendären Gibson EB-0 bekannte „Mudbucker“ genannte Sidewinder-Pickup. In der Stegposition wurde ein TB PRO Humbucker installiert. Der TB PRO sitzt bei meinem Testmodell leider etwas schief im Chrom-Rahmen. Immerhin: Mit etwas Schaumstoff bekommt man die Schieflage schnell in den Griff.
Auch die Abrichtung des Kunststoffsattels hätte noch akribischer ausfallen können, denn die beiden mittleren Sattelkerben sind höher als die äußeren. Natürlich wird dies durch die Griffbrettwölbung kompensiert, aber der Spielkomfort in den tiefen Lagen ist unterm Strich nicht ganz so gut, wie sie nach meiner Wahrnehmung sein könnte.
Verarbeitung der Preisklasse angemessen
Davon abgesehen gibt es aber bei der Verarbeitung nichts zu meckern! Der Epiphone Newport Bass ist für ein Instrument dieser Preisklasse unterm Strich sehr ordentlich verarbeitet und wirkt absolut robust.
Diese Robustheit zieht sich durch das gesamte Instrument bis hin zu den griffigen Reglern des Newport, welche von Epiphone mit der Bezeichnung „Historic Insert Barrel“ versehen werden. Zur Klangabstimmung des passiven Newport-Basses stehen ein Lautstärkeregler, ein Balanceregler und schließlich eine passive Tonblende zur Absenkung der oberen Frequenzen zur Verfügung.