Die Power Player Les Paul kommt spielbereit aus dem Karton
Mit sauber eingestellter Halsneigung und Saitenlage ist die Power Player Les Paul sofort nach dem Auspacken einsatzbereit. Die Saiten liegen nicht zu flach, dadurch schnarrt auch nichts. Die Bünde sind ordentlich abgerichtet und gut poliert, Bendings und Vibrato-Aktionen steht somit nichts im Weg. Wie schon erwähnt, ist das kleinere Format ideal für jüngere Spieler, aber auch Erwachsene kommen mit der kürzeren Mensur und dem etwas kleineren Body klar. Ich hatte keine Probleme, höchstens beim String-Spacing mit meinen etwas vollschlanken Fingern. Man muss sauber greifen, damit keine Nachbarsaite beim Akkord abgedämpft wird. Aber wie erwähnt ist das eine gute Übung.
Für die Aufnahmen kommt ein Sovtek MIG-50H zum Einsatz. Der Amp ist an eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) angeschlossen, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Hier zuerst einmal die unverzerrten Sounds:
Von jazzig-clean bis zum Rockbrett überzeugt die Power Player Les Paul
Die beiden Tonabnehmer klingen recht homogen, der Halspickup mit einem warmen Ton, während der Steg-Pickup wie gewohnt mit dem schärferen Höhenbereich aus den Speakern kommt. Der Grundcharakter der Gitarre ist ein angenehmer und nicht zu bissiger Grundsound und sie verträgt sich gut mit Amps oder Zerrpedalen, die eine Portion mehr Höhen im Gepäck haben. Der Ausgangspegel der Tonabnehmer liegt im mittleren Bereich für Humbucker-Pickups. Weiche Jazz-Sounds können gut mit dem Hals-Pickup realisiert werden, mit der Kombination beider Pickups sind transparente Clean-Rhythm-Sounds spielbar, deren Grundlage die knackige Ansprache ist.
Für dich ausgesucht
Jetzt kommen wir zu den schmutzigeren Sounds, für die drei unterschiedliche Zerrpedale zum Einsatz kommen, die in den Beschreibungen der Audiobeispiele aufgeführt werden. In dieser Disziplin macht die Power Player Les Paul ebenfalls eine gute Figur und harmoniert auch mit unterschiedlichen Overdrive- und Distortion-Pedalen bzw. Ampsounds. Sie steht in der typischen Les-Paul-Tradition und generiert ein sattes Rockbrett. aber je nach Zerrgrad immer noch gut per Anschlag oder Volume-Poti steuerbar. Und für ein Modell in dieser Preisklasse klappt das auch entsprechend gut. Klar, bei höherpreisigen Instrumenten dieser Bauart klingt das alles aufgeräumter, transparenter und besser aufgelöst, aber verglichen mit Einsteigergitarren im unteren Preissegment haben die Power Player Gitarren schon in dieser Beziehung etwas mehr an klanglicher Güte zu bieten.
Mit High-Gain-Sounds klappt es ebenfalls gut, die tiefen Saiten bleiben recht transparent und der Bassbereich wird klar übertragen. Auch bei Downtunings läuft die tiefe E-Saite nicht aus dem Ruder. Drop D oder C# sind noch ok, beim tiefen C auf der E-Saite sollte man allerdings mit sehr schnellem Riffing vorsichtig sein. Aber das ist auch bei der verkürzten Mensur völlig normal. Ein High-Gain-Monster ist die Power Player Les Paul nicht, dazu sind die Pickups nicht heiß und scharf genug. Aber mit einem entsprechenden Overdrive/Amp lassen sich auch Metal-ähnliche Riffs mit Saft und Kraft spielen. Hier sind die Beispiele mit höheren Zerrgraden.
Der Sound der Power Player Les Paul kann natürlich auch in der Band überzeugen. Ihr hört jetzt ein Bandarrangement mit mehreren Gitarrenspuren, die alle mit der Les Paul gespielt wurden.
Zolnierz Reinhold sagt:
#1 - 14.06.2023 um 13:40 Uhr
Hallo - ein wirklich guter und ausführlicher Bericht, den ich als Kaufempfehlung deute - und jetzt hätte ich noch gerne einen preiswerten und in seiner Qualität der Gitarre angemessenen Verstärker - können Sie hierzu eine Empfehlung geben? Ihre Aufnahmequipment mit 900.-€ Mikro etc. passt m.E. nicht zur preiswerten Gitarre für Anfänger. Wäre Ihnen dankbar für eine Antwort per mail mfG R. Zolnierz