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Epiphone SG Classic Worn P-90s Test

Praxis

Sound

Wenn man die SG Classic Worn unverstärkt anspielt, tönt sie eher etwas reserviert. Das bedeutet, kein kräftiger Ton im Mittenbereich und auch in ihrer Lautstärke ist sie etwas dezenter, verglichen mit meiner Gibson SG. Auch die Ansprache ist etwas zögerlicher. Der Hals liegt gut in der Hand und dank der sorgfältigen Voreinstellung von Halsneigung und Saitenlage sowie Abrichtung und Polieren der Bünde liefert die Gitarre ein gutes Spielgefühl. Nur bei der Oktavreinheit muss etwas nachgebessert werden, aber da ist auch der Saitensatz ab Werk nicht das Optimum, den sollte man direkt erneuern. Nicht nur wegen des Sounds, sie färben auch ordentlich ab – nach ca. einer halben Stunde Spielen sind die Fingerkuppen schwarz.
Für den Praxistest wird die SG Classic Worn vor einen unverzerrt eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für die verzerrten Sounds werden später noch einige Overdrive- und Distortion-Pedale zu Rate gezogen. Jetzt geht es aber erst einmal mit der nüchternen Bestandsaufnahme bei unverzerrtem Klang los und ihr hört die drei Pickup-Kombinationen nacheinander

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Clean: Alle drei PU Kombinationen

Die P90 Pickups liefern einen ordentlichen Pegel. Wie zu erwarten war, bringen sie den unverzerrten Amp bei härterem Anschlag auch schon mal dazu, leicht zu übersteuern, was mit einer normalen Singlecoil-Gitarre eher nicht passiert. Was ihren Klang anbelangt, gehören sie eher in die wärmere Ecke, der Hals-Pickup kommt sehr füllig mit ausgeprägten tiefen Mitten aus dem Speaker, beim Steg-Pickup wird es dann etwas knackiger. Die Gitarre kommt durch diesen warmen Grundklang bei Jazz-Sounds mit dem Hals-Pickup ganz gut weg, für knackige Rhythmuspassagen kann die Kombination beider Pickups genutzt werden. Die zeigt sich aber nicht so ganz spritzig wie bei manchen anderen P90-Gitarren. Hier noch einmal die drei Kombinationen mit speziellen Einsatzbereichen.

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Clean: Hals & Steg PU Clean: Hals PU Clean: Steg PU
Die Pickups klingen etwas pappig und der charakteristische P90-Sound kommt nur bedingt zur Geltung.
Die Pickups klingen etwas pappig und der charakteristische P90-Sound kommt nur bedingt zur Geltung.

Weiter geht es mit den dreckigen Sounds und der Überprüfung der dynamischen Möglichkeiten, die die beiden Pickups im Angebot haben. Die Anschlagsdynamik wird ganz ordentlich übertragen, die Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag kann man bei mittleren Gainstufen am Amp oder Overdrive-Pedal recht gut gestalten. Aber generell liefern die Pickups einen eher farblosen Klang, es fehlen die knackigen hohen Frequenzen und die Spritzigkeit. Bei hartem Anschlag komprimieren die Tonabnehmer recht früh und es fehlt auch dieser beliebte “Höhenbiss”, wenn man ordentlich in die Saiten langt. Dazu muss man aber auch die Relation sehen, denn manche Pickups mit dieser gewünschten Klanggüte kosten mitunter fast so viel wie unser Testinstrument.

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Mid Gain: Anschlagsdynamik – Finger > Pick (Hals PU) Mid Gain: Volume Poti Aktion – Hals PU Vol 4 > Steg PU Vol 10

Es gab in unseren Tests immer wieder Gitarren aus dem unteren Preissegment, die eine erstaunlich gute Performance hinlegten, bei Singlecoil-Gitarren mit höherem Output bleibt mir die Squier J. Mascis Jazzmaster immer in bester Erinnerung, die von der Bespielbarkeit, dem Schwingungsverhalten und auch dem Sound der Pickups eine überdurchschnittliche Leistung im Verhältnis zum Preis bot. Bei der SG Classic Worn liegt die Performance eher im adäquaten Bereich zum Preis. Die Bespielbarkeit ist gut, aber das Schwingungsverhalten und die Klangqualität der Pickups sind doch recht mittelmäßig, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.
Als Nächstes geht es an die Möglichkeit, den Sound mit den Tone-Potis weiter zu verfeinern. Das funktioniert auch entsprechend, die Höhen werden beim Zurückdrehen des Reglers ordentlich herausgefiltert, sodass die typischen weichen und muffigen Sounds in allen drei Pickup-Kombinationen möglich sind. Im ersten Beispiel hört ihr den Hals-Pickup im Minimal- und Maximal-Setting, danach den Steg-Pickup mit Maximal- und Minimal-Setting. Beim zweiten Beispiel gibt es eine Kostprobe der dynamischen Bandbreite mit einem Mid-Gain-Sound: Zuerst die Kombination mit beiden Pickups und leichtem Anschlag, dann der Steg-Pickup mit hartem Anschlag.

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Mid Gain: Tone Poti Aktion – Minimum und Maximum bei Hals- und Steg-PU Mid Gain: Dynamik – Hals & Steg PU soft > Steg PU hard

Bei hohen Zerrgraden kann die Gitarre nicht richtig glänzen. Das ist natürlich auch nicht das Spezialgebiet von P90-Pickups, daher ist das auch prinzipiell nicht als negativ zu bewerten. Aber im Vergleich zu anderen P90-Tonabnehmern ist bei der SG Classic Worn das Einstreuverhalten doch recht kraftvoll. Bei höheren Zerrgraden nimmt das Brummen und Rauschen durch die Pickups relativ stark zu.

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High Gain: Hals PU High Gain: Steg PU
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Henry sagt:

#1 - 22.06.2020 um 11:05 Uhr

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Ich hatte auch die Erfahrung, dass selbst mit Gibson P94er massive Störgeräusche aufgetreten sind. Das war in der Metropol-Region sogar so stark, dass ich zum Teil Radiofrequenzen aufgreifen konnte. Ist wohl nur bedingt dieser Gitarre zuzuordnen und Teil des "Charmes".

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