„Trommeln sind rund, Felle aus Plastik und Becken aus Metall, was soll da noch großartig kommen?“, so formulierte es neulich ein Kollege. Selbst als Musiker vom Fach muss man bei dieser Frage länger grübeln, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass in dieser – weitgehend rhetorischen – Frage schon ziemlich viel Wahrheit liegt. Auf Innovationen im Halbjahrestakt wie in der Auto- oder Computerindustrie, die sich ständig selbst neu erfindet und in einer affenartigen Geschwindigkeit Erstaunliches präsentiert, wartet der fortschrittsfreundliche Trommler im Grunde vergebens.
Im Gegenteil, Vintage ist wieder in, und wer als Hersteller die Baupläne aus den Fünfzigerjahren herauskramt, darf sich der Zuneigung des Publikums gewiss sein. Das heißt aber natürlich trotzdem nicht, dass es nicht immer wieder Instrumente und Zubehörteile auf dem Schlagzeugmarkt gibt, die mit tollem Sound, besonders guter Praxistauglichkeit oder einem außergewöhnlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf sich aufmerksam machen. Hier sammeln wir für euch die Drum-Produkte, die im laufenden Jahr 2016 einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Los geht’s mit den…
… Becken
Paiste Black Big Beat Becken Serie
Mit großartiger Verarbeitung, guter Abstimmung der Becken untereinander und tonaler Ausgewogenheit konnten die von Paiste neu vorgestellten 2002-Interpretationen im Test überzeugen. Nicht nur die Logos der aus der bekannten B8-Legierung gefertigten Becken sind schwarz, auch ihr Sound ist deutlich dunkler und komplexer als jener der regulären 2002 Reihe mit rotem Aufdruck. Hier geht’s zum Testbericht.
Sabian XSR Becken Serie
Wer bei Sabian Becken mit den Buchstaben X und S in der Typenbezeichnung noch an Einsteigerinstrumente denkt, sollte umdenken. Zum moderaten Kurs gibt es hier professionell klingende Allrounder, insbesondere die Splashes und Chinas müssen den Vergleich mit deutlich teureren Konkurrenten nicht fürchten. Freunde eher dunkel und rauchig klingender Rides dürften sich über das Monarch Ride freuen, welches sich mit seinem „schmutzigen“ Look zudem als Mitglied der „Big & Ugly“-Serie zu erkennen gibt. Hier geht’s zum Testbericht.
Weiter geht’s mit interessantem Drummer-Zubehör.
Canopus Vintage und Backbeat Snare-Teppiche
Unter die Rubrik „altbekanntes Produkt, exzellent umgesetzt“ fallen die Snare-Teppich-Serien Vintage und Backbeat des japanischen Herstellers Canopus. Wer dem Thema „Schnarrsaiten“ bisher eher wenig Beachtung geschenkt hat, könnte sich über die Sound-Verbesserung wundern, welche unsere Testobjekte den meisten Snaredrums bescheren. Hier geht’s zum Testbericht.
Für dich ausgesucht
Ahead Switchkick Bassdrum Beater System
Besonders hoch waren die Erwartungen an Aheads neues System zum schnellen Wechseln verschiedener Bassdrum Beater nicht. Umso größer fiel die Freude über die Praxistauglichkeit und die Sound-Optionen dieser Zubehörserie aus. Ein stabil ausgeführtes Dreh- und Stecksystem ermöglicht das werkzeugfreie und sekundenschnelle Austauschen verschiedener Bassdrum-Schlägel. Der einzige Wermutstropfen liegt in den relativ hohen Preisen der optional erhältlichen, zusätzlichen Beater-Varianten. Hier geht’s zum Testbericht.
Snareweight Dämpfer
Produkte zum Bedämpfen von Trommeln gibt es etliche auf dem Markt. Meistens handelt es sich um weiches Material, welches die nach dem Anschlag entstehenden Obertöne begrenzt. Aber auch eigene Kreationen wie Taschentücher, Stofffetzen oder Gaffatape-Steifen sind bei Trommlern nach wie vor sehr beliebt. Einen deutlich edleren Akzent setzen hier die CNC-gefrästen Metallblöcke von Snareweight, die sich werkzeugfrei am Spannreifen befestigen und bewegen lassen. Hier kann nicht nur mit Stil bedämpft werden, das Gewicht der Konstruktionen ermöglicht zudem Sound-Varianten, die man mit herkömmlichen Dämpfmethoden nicht erreicht. Verschiedene, optional erhältliche Leder-Inlays erweitern die Klangpalette zusätzlich. Hier geht’s zum Testbericht.
Neues aus der Welt der Fußmaschinen
Tama Speed Cobra Pedale 2016
Behutsam modifiziert, fallen auch die Tama Speed Cobra Pedale des Modelljahres 2016 durch roadtaugliche Konstruktion und elegante Laufeigenschaften auf. Trommler mit etwas größeren Füßen werden zudem die opulenten Trittplatten zu schätzen wissen. Optisch sind die Maschinen kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden, lediglich einige goldene Akzente geben Auskunft darüber, dass man es mit der überarbeiteten Version zu tun hat. Neue Beater, eine insgesamt leicht verbreiterte Bauweise und verbesserte Lager machen aus der beliebten Maschine eine ziemlich ausgereifte Angelegenheit. Sowohl moderne Speed-Künstler als auch Freunde eines eher traditionellen Gefühls im Bassdrum-Fuß sollten sich die schnellen Schlangen in unserem Test mal genauer ansehen.
Pearl Eliminator Red Fußmaschinen
Auch die Firma Pearl hat ihre Oberklasse-Fußmaschinen-Serie einer Frischzellenkur unterzogen. Und auch hier gibt es – wie bei Tamas Speed Cobra – keinen konstruktiven Rundumschlag. Das war auch gar nicht nötig, denn schon was die Ausstattung angeht, laufen die Eliminator-Pedale seit Jahren außer Konkurrenz. Stattdessen sorgen Kugellager aus den Demon Drive Modellen und eine optische Überarbeitung mit viel Aluminium und roten Akzenten für einen moderneren Auftritt. Wer eine sehr gut verarbeitete Oberklasse-Maschine sucht, die einerseits zuverlässig und unproblematisch zu handhaben ist, andererseits aber enorm viele Einstellungsmöglichkeiten bietet, landet fast zwangsläufig bei den „Vernichtern“. Hier geht’s zum Testbericht.
Mikrofone für Drummer
Solomon LoFReQ
Schlagzeug-Recording bleibt ein großes Thema und insbesondere die Abnahme der Bassdrum als tieftönendes Fundament der Musik liegt vielen Tonleuten und Trommlern sehr am Herzen. Zu Mikrofonen umfunktionierte Lautsprecher gehören in dem Bereich schon seit langer Zeit zu den Geheimwaffen der aufnehmenden Zunft, Yamaha bot mit seinem Subkick bis vor wenigen Jahren sogar eine fertig „konfektionierte“ Lösung an, danach war wieder DIY angesagt. Für diejenigen, die keine Ambitionen hegen, den Lötkolben zu schwingen, bietet die Firma Solomon Mics aus USA das LoFReQ an. Im Test konnte es mit einem sehr gut mixbaren Low End aufwarten. Die leichte Konstruktion verlangt außerdem nur nach einem normalen Mikrofonstativ, eine spezielle Haltevorrichtung – wie beim Subkick – ist nicht vonnöten. Hier geht’s zum Testbericht.