Beim cosMik uCast USB-C-Mikrofon des deutschen Herstellers ESI fällt zuallererst die Farbe auf: dunkles Orange – die Farbe der wohligen Entspannung, der Kräfte zur Förderung der Kreativität.
Das passt doch gut zu einem Mikrofon, das vornehmlich zum Einsatz in einem Youtube-Studio, bei Podcast-Aufnahmen oder Streaming-Anwendungen gedacht ist.
Details
Bekanntes Konzept
Das zugrundeliegende Konzept des ESI cosMik uCast ist nicht neu, wir kennen das von vielen ähnlichen Mikrofonen: Eine Kondensator-Mikrofonkapsel wird zusammen mit einem einfachen 2/2-Audio-Interface mit USB-Anschluss und Kopfhöreranschluss in ein Mikrofon-Gehäuse gepackt. Anstecken und loslegen ist die Devise, also eine schnell einsatzbereite All-In-One-Lösung, sei es für die Sprachübertragung bei Youtube-Streams, Video-Konferenzen oder Online-Musikunterricht. Und klar: Instrumente aufnehmen geht natürlich auch!
Schmuckstück am Arbeitsplatz
Optisch macht das ESI cosMik uCast auf jeden Fall einiges her, die Mischung aus seidenmattem orangenem und mattschwarzen Finish sieht echt edel. Das cosMik ist zudem ist weitestgehend aus Metall gefertigt und die Qualität der Verarbeitung ist sehr gut,Der USB-C- und der Kopfhöreranschluss befinden sich auf der Unterseite des Mikros, die Bedienelemente kennzeichnen die Vorderseite, und damit die 0 Grad Haupteinsprechrichtung des Mikrofons.
Magische Kapselvergrößerung
Hinter dem schwarzen Mikrofongrill ist die Mikrofonkapsel mit der Richtcharakteristik Niere zu erkennen. Laut Datenblatt misst diese Kapsel 1“, also 2,54 cm im Durchmesser, was allerdings so nicht korrekt ist: Die tatsächliche Membranfläche der Mikrofonkapsel beträgt ca. 10 mm. Man muss schon (recht kreativ) den kompletten Durchmesser des Plastikhalters zum Kapseldurchmesser dazurechnen, um auf den Wert von einem Zoll zu kommen.
Artige Avantgarde
Man darf sich von der feschen Optik nicht täuschen lassen, im Innere ist das cosMik ein artiges und eher konservatives USB-Mikrofon: In ihm steckt der (betagte) CM6400 USB-Audio-Chip von C-Media, der neben der ADDA-Wandlung einen Mikrofonvorverstärker, einen Kopfhörer-Verstärker, die Ein- und Ausgänge, die Stromversorgung, die USB-Schnittstelle und dergleichen bereitstellt und verwaltet. Der Wandler arbeitet mit Sampling-Raten von 44,1 und 48 kHz und mit festen 16 Bit. Fast alle der billigen USB-Mikrofonen (gemeint ist: unter 100 Euro) wandeln nur mit 16 Bit. Das ESI cosMik wird allerdings für knapp über 100 Euro angeboten. In dieser Preisklasse bieten andere Hersteller schon Chip-Sets, die mit 24 Bit auflösen können und bis 96 kHz oder darüber hinaus wandeln.
All-In-One-Paket
In der Umverpackung des ESI cosMik uCast befindet sich das Mikrofon selbst, ein USB-A- und ein USB-C-Kabel mit je zwei Metern Länge, einen Stativhalter und ein kleines Tischstativ mit einem großen 5/8“ Gewinde (ein Reduziergewinde ist nicht dabei). Das Tischstativ ist ebenfalls aus Metall gefertigt, die Füße sind mit ca. 10 cm aber recht kurz. So richtig vertrauenserweckend steht die Kombi aus Tischstativ und aufgeschraubtem cosMik uCast am Ende nicht vor mir, aber wenn man den Halter so weit aufschraubt, dass das Mikrofon über einem Stativbein steht, kippelt auch nichts. Wie es sich für so ein All-In-One-Paket gehört, liegen in der Verpackung noch Lizenzkarten für ein umfangreiches Softwarepacket bei (Steinberg Cubasis LE und Wavelab LE, Bitwig Studio 8-Track und „in Tone 2“ von Audified in der ESI-Edition). Man benötigt also allenfalls noch einen Kopfhörer, um direkt loslegen zu können.
Monitor-Mix nur über Software
Das ESI cosMik besitzt las Bedienelemente eine Status-LED, einen Mute-Schalter, einen Drehregler für den Input-Gain und einen Volumen-Regler für die Abhörlautstärke des Kopfhörerausgangs. Was das ESI nicht an Bord hat, ist ein Mix-Regler für das latenzfreies Direkt-Monitoring direkt am Mikrofon. Im Prinzip benötigt das cosMik keinerlei Treiber um am Windows-, Linux- oder Apple-Rechner zu funktionieren. Wer sich aber bei den Aufnahmen gleichzeitig hören möchte, muss die ESI Mixer-Software installieren, denn nur aus der Software heraus lässt sich das Input-Signal auf den Kopfhörerausgang schicken und das Mischverhältnis dieser beiden Signale einstellen.