Praxis
Für wen ist das?
Der ESI XJAM eignet sich grundsätzlich als universell einsetzbarer MIDI-Controller. Er liefert gut spielbare Drum-Pads, die auch nicht jedes MIDI-Keyboard per Default oder in guter Qualität mitbringt. Dank der kompakten Maße passt er beispielsweise perfekt auf mein NI S88 MK2, was ich auch schon mit dem Launchpad MINI „gepimped“ habe. Best of three Worlds sozusagen.
Dank der vielfältigen Möglichkeiten abseits von Noten-Werten kann der Controller nicht nur als Instrument für die DAW, sondern auch als zweckdienliches Steuer-Tool für Preset-Wechsel und Set-Listen parieren. Umfangreichere Scripte zur komfortablen Steuerung von Ableton Live beispielsweise gibt es allerdings nicht. Das ist schade.
Ohnehin präsentiert sich mir der Controller mit starkem Fokus für die Bühne, so als Program-Change Zentrale für die Unterstützung der Live-Show, jedoch auch als Controller für den Light-Jockey. Die vielen Scenes und der sehr funktionale Editor unterstreichen das. Wer eine Custom-Lösung sucht, findet hier adäquate Hardware ohne Schnickschnack.
One-Way-Ticket
In dem Zusammenhang trotzdem schade: Es gibt leider keine Möglichkeit, die RGB-Pads mit MIDI-Befehlen über USB leuchten zu lassen, was u. U. für eine bidirektionale Kommunikation zweckdienlich wäre. Über den USB-Out spricht man lediglich den Miniklinke-MIDI-Out an. Eventuell könnte hier ein Firmware-Update noch nachhelfen.
Der Note Repeat fühlt sich etwas halbherzig an, mehr so, als wollte die Marketing-Abteilung die Specs-Liste füllen. Ohne direkten Zugriff auf die Divisons macht mir das Spiel mit dem Note-Repeat jedenfalls nicht viel Freude.
Für dich ausgesucht
Auch einen Arpeggiator vermisst man in der heutigen Zeit irgendwie schon, aber nun gut. Mit Hinblick auf Leute, die einen gewissen Zweck auf der Bühne mit dem ESI XJAM verfolgen, oder auch Drummer, die einen schnörkellosen One-Shot-Sampler in Verbindung mit Laptop oder iPad benötigen: absolut ausreichend. Zumal die passende Software mit Wavelab LE und Bitwig 8-Track dabei ist.