So werden die Klangbeispiele der Ben Burnley Signature im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die LTD BB-600 zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Walrus Audio Ages, sowie einen Peavey 5150, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Da Piezo-Pickups in aller Regel nicht über Gitarren-Amps verstärkt werden, stöpsle ich diesen in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX.
So klingen die beiden Humbucker der ESP LTD BB-600 Baritone Ben Burnley
Unverstärkt gibt sich die ESP LTD BB-600 relativ lebendig und es entsteht trotz der langen Mensur sofort ein überraschend natürliches Spielgefühl. Das Werks-Setting präsentiert sich sehr gut und die Oktavreinheit sowie die Saitenlage sind tadellos eingestellt. Die Bünde kommen sauber poliert, verrundet und über das gesamte Griffbrett gut abgerichtet. Dank des Thin-U-Halsprofils liegt das Instrument komfortabel in der Hand, wobei der Grip etwas an die 60er-Slim-Taper-Profile erinnert. Verstärkt zeigen sich die beiden Humbucker als tolles Match für die Gitarre. Die Kombination eines Seymour Duncan JB und eines 59er ist ohnehin kampferprobt und als Kombination genreübergreifend auf vielen Gitarren anzutreffen.
Der Stegtonabnehmer generiert einen höheren Output und liefert einen betonten Höhen- und Mittenbereich, sodass perligen Cleans, aber auch rockigen Vollbrettern nichts im Wege steht. Gerade in Verbindung mit der Bariton-Bauweise bleiben die Bässe schön aufgeräumt und das High-End besitzt eine gewisse Aggressivität, ohne zu schrill zu werden. Der 59er Seymour Duncan kommt etwas moderater, was der Hals- und Mittelposition sehr gut zu Gesicht steht, denn warme Chordsounds, aber auch leicht hohle Funkriffs gehen mit ihm mühelos von der Hand. Typische Western- oder Surfsounds sind mit Singlecoil-Baritons sicherlich authentischer bedient, aber dennoch überrascht mich das Ergebnis positiv.
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So klingt der Piezo Tonabnehmer der ESP LTD BB-600 Baritone
Auch der Piezo-Tonabnehmer liefert einen ausgewogenen Sound, und den sogar überraschend warm. Konstruktionsbedingt klingen diese Pickups für sich alleine genommen zwar gerne etwas „zirpig“, aber gemessen an anderen Piezo-Modellen kann sich hier das Ergebnis absolut hören lassen. Ein beliebter Trick ist natürlich auch, den Piezosound mit der Impulsantwort einer Steelstring-Gitarre zu belegen. Damit lässt sich der Klang noch einmal hörbar aufwerten, und wenn man das Ganze noch mit einem Stereochorus belegt, erhält man drahtige und transparente Cleansounds mit akustischer Note. Am überzeugendsten klingt der Tonabnehmer für mich jedoch im Verbund mit den magnetischen Tonabnehmern, wobei mir die Mittel- und Halsstellung der Seymour Duncans für diesen Einsatz am stärksten zusagen. Hier blendet die Natürlichkeit der Seymour Duncans ganz hervorragend mit den schimmernden Höhen des Piezos. Gerade cleane Pickings oder geschlossen gezupfte Akkorde erhalten eine tolle Durchsetzungsfähigkeit im Mix.