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ESP LTD EC-1000 BP BLKNB Test

Praxis

Der Hals der ESP LTD EC-1000 BP besitzt laut Hersteller ein Thin-U-Profil und liegt außerordentlich gut in meiner Hand. Trocken angespielt kommt ein lauter, ausgewogener Klang zustande, dabei schwingen die Saiten gleichmäßig aus.
Das Instrument kommt sehr gut eingestellt bei mir an und ermöglicht so ein ausgesprochen leichtes Bespielen in allen Lagen. Dazu kommt, dass sich die Gitarre am Bein wie auch am Gurt in der Waagerechten einpendelt.
Die folgenden Beispiele habe ich mit meinem Marshall JVM 410 in Kombination mit einer Universal Audio OX Box eingespielt, in der ich eine mit GB 25 Speakern bestückte Box angewählt habe.
Los geht es im cleanen Kanal des Amps, dabei schalte ich durch alle drei Positionen des Wahlschalters und beginne mit dem Hals-Pickup. Im Beispiel danach aktiviere ich den Coil-Split und schalte wieder durch alle drei Positionen.

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Clean: Hals-PU – Normal Clean: Hals-PU – Split Clean: Steg-PU – Normal Clean: Steg-PU – Split

Im Normalbetrieb liefert die LTD vollmundige, ausgewogene Klänge. Der Halspickup klingt schön warm, in der Mittelstellung stratelt es ganz herrlich und der Steg-Humbucker erzeugt den bekannt mittigen Sound. Alle drei strapazieren dabei auch nicht den Input des Marshalls, wodurch perligen Cleansounds nichts im Wege steht.
Werden die Doppelspuler gesplittet, wird das Klangbild natürlich erheblich dünner. Allerdings besitzen sie für meinen Geschmack noch genügend “Fleisch” und somit Substanz, um nicht dünn wie eine Rasierklinge aus den Speakern zu tönen. Insgesamt lassen sich also sechs vollwertige Sounds abrufen – sehr gut!
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Marshalls und erzeuge einen Medium-Zerrsound.
Wieder spiele ich unterschiedliche Stilistiken in der Normal- und der Split-Schaltung an. Um welche es sich gerade handelt, lässt sich am Audiofile ablesen. Los geht es im Normalbetrieb.

Audio Samples
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Crunch: Hals-PU – Normal Crunch: Hals-PU – Split Crunch: Steg-PU – Normal Crunch: Steg-PU – Split
Die ESP LTD EC-1000 BP ist eine reinrassige Rock-Gitarre, die sich aber dank Coil-Split flexibel zeigt.
Die ESP LTD EC-1000 BP ist eine reinrassige Rock-Gitarre, die sich aber dank Coil-Split flexibel zeigt.

Wie im cleanen Kanal kann die EC-1000 auch hier auf ganzer Linie überzeugen und wandelt das Gespielte souverän und überzeugend um. Alle sechs Sounds sind auch am zerrenden Amp vollwertig nutzbar, was gerade im Studio eine große Hilfe sein kann, wenn es darum geht, mehr als nur Standardsounds abzuliefern.
Auffällig auch hier das Attack-Verhalten, das bei jedem Anschlag deutlich zu Gehör gebracht wird und den gespielten Noten einen fetten Schmatzer mit auf den Weg gibt.
Es folgt ein Beispiel im High-Gain-Kanal des Marshalls, dabei stimme ich die tiefe E-Saite herunter auf D. In diesem Beispiel ist nur der Steg-Pickup zu hören.

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High Gain: Steg-PU – Drop D

Und spätestens hier wird schlagartig klar, warum ESP- und auch LTD-Gitarren bei Heavy-Rockern so beliebt sind, denn die EC-1000 liefert hier konsequent und ohne Wenn und Aber. Der Humbucker drückt, dass es eine wahre Freude ist, dabei bleibt er in den tiefen Frequenzen erstaunlich kontrolliert. Die Mitten sind nicht ganz so prominent wie beispielsweise bei einem JB-Humbucker aus dem Hause Seymour Duncan, sollen sie aber auch nicht! In Kombination mit den Tonhölzern kommt hier ein authentischer, fetter Heavy-Rocksound zustande.
Ich bleibe im selben Kanal des Amps, stimme aber jetzt die tiefste Saite wieder auf E hoch, denn mich interessiert natürlich auch der Unterschied zwischen Normal- und Coil-Split-Betrieb.

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High Gain: Steg-PU – Normal – Drop D High Gain: Steg-PU – Split – Drop D

Werden die Pickups normal betrieben, lassen sich auch hier beim stark verzerrten Amp alle drei Positionen des Wahlschalters gut einsetzen, wobei die typischen Klangeigenschaften klar zum Vorschein kommen. Der Hals-Pickup zeigt sich schön dick, dabei aber kontrolliert, die Mittelstellung fügt dem Klang ein gewisses “Quack” beim Anschlagen der Saiten hinzu und im Stegbetrieb kommt der aus dem vorherigen Beispiel bekannte und sehr überzeugende Klang zustande.
Aber auch die Split-Sounds können gefallen. Zwar ausgedünnter, aber keineswegs weniger durchsetzungsstark präsentieren sich die drei Stellungen des Pickup-Wahlschalters und zeigen sich von ihrer knackigen Seite.
Zum Abschluss spiele ich noch ein kleines Leadfile erst mit dem Hals-, dann mit dem Steg-Humbucker ein.

Audio Samples
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Leadsound: erst Hals-, dann Steg-PU

Nun ja, dass sie sich hier am stark zerrenden Amp pudelwohl fühlt, dürfte nach dem Test wohl niemanden mehr überraschen. Beide Pickups liefern kraftvolle, singende Leadsounds, wobei die wirklich sehr gute Werkseinstellung ihr Übriges beisteuert, den Spieler nach Herzenslust zum Solieren anzuregen.

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