Heute steht die ESP LTD Snakebyte Snow White James Hetfield Signature im Mittelpunkt unseres Tests, die sowohl optisch als auch klanglich perfekt auf die Anforderungen des Künstlers zugeschnitten ist. Und sie setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Metallica-Gitarristen James Hetfield und ESP fort, die in den späten 1980er-Jahren ihren Anfang nahm, als Hetfield auf der Suche nach einer maßgeschneiderten Gitarre war. Diese Partnerschaft führte zur Entwicklung ikonischer Modelle wie der ESP MX-220 und der Iron Cross, die Hetfields charakteristischen Sound prägten.
ESP LTD Snakebyte – das Wichtigste in Kürze
- James Hetfield Signature
- Explorer-ähnliche Korpusform
- Mahagoni-Korpus
- Mahagoni-Hals mit Ebenholz-Griffbrett und Extra Jumbo Bünden
- EMG JH Humbucker
- Hergestellt in Südkorea
Der Korpus der Snakebyte basiert auf der traditionellen Explorer-Form.
Zwar steht hier die ikonische Explorer Pate, aber die Snakebyte fällt insgesamt etwas kompakter und ergonomischer aus. Trotz der eigenwilligen Form lässt sich die Gitarre auch im Sitzen sehr gut spielen, wobei der ergonomisch gestaltete Hals-Korpus-Übergang seinen Teil zur exzellenten Bespielbarkeit bis zum 22. Bund beiträgt. Auch wenn die ausladende rechte obere Zarge im Stehen cool aussieht und nicht weiter stört, musste ich beim Spielen zu Hause und im Studio immer darauf achten, nirgendwo anzustoßen. Ebenso wie bei der Gibson Explorer, SG, Firebird usw. besteht der Korpus auch hier ausschließlich aus Mahagoni. Und der Klang ist auch ohne Ahorndecke weder indirekt noch muffig, sondern recht knackig mit leichten Einschränkungen im oberen Frequenzspektrum. Mit 41 mm liegt die Korpusdicke in etwa zwischen der einer Les Paul und der einer SG. Der Body besitzt keine Wölbung und außer den leicht abgerundeten Kanten sind keine weiteren Shapings in Sicht. Komplettiert wird die Korpus-Ausstattung von einer TonePros Locking TOM-Brücke und -Saitenhalterung sowie James’ eigenen aktiven EMG JH SET-Tonabnehmern, die von einem Tone- und Volume-Poti und einem Kippschalter verwaltet werden. Die Anschlussbuchse befindet sich in der rechten unteren Zarge. Rückseitig befinden sich zwei Abdeckungen für das Batteriefach und die Elektronik.
Das Ebenholzgriffbrett der James Hetfield Signature trägt 22 Extra Jumbo-Bünde
Der eingeleimte Hals besteht, ebenso wie der Korpus, aus Mahagoni. Er hat ein angenehmes und nicht zu flaches Thin-U-Profil mit einer Mensur von 628,65 mm (24,75″) und einem Griffbrett aus Makassar-Ebenholz mit einem Radius von 350 mm (13,78″) für bequemeres Spielen. Auf dem Griffbrett befinden sich 22 Extra Jumbo Bünde und weiße Punkteinlagen, dazu weiße Punktmarkierungen auf der dem Spieler zugewandten Halsoberseite. Anstelle des sonst üblichen doppelten Dots in Höhe des 12. Bundes findet sich hier ein Snakebyte-Inlay in Anlehnung an einen Notenschlüssel. Auf ihrem Weg zur Kopfplatte überqueren die Saiten einen perfekt eingesetzten und gefeilten Kunststoffsattel. Dank der stark abgewinkelten Kopfplatte kann auf Saitenniederhalter verzichtet werden. Die verwendeten LTD Locking Mechaniken arbeiten leichtgängig und präzise.
Die JH-Humbucker sind eine gemeinsame Entwicklung von EMG und James Hetfield
Als James Hetfield nach langer Gibson-Abstinenz, wieder vermehrt seine alte Les Paul mit passiven Humbuckern spielte, wandte er sich an die Entwickler von EMG. Er bat sie, ein Pickup-Set zu entwerfen, das den warmen Klang passiver Humbucker mit den Vorzügen der EMG 81/60-Kombination, die er seit Jahren bevorzugte, kombiniert. Nach rund 20 Prototypen war Hetfield schließlich zufrieden, und der EMG JH Humbucker war geboren. Dieses Set bietet laut Hersteller einen tighteren Neck-Pickup sowie einen druckvollen, attackreichen Bridge-Pickup, der zudem eine präzisere und detailliertere Obertonauflösung bietet. Auch das Design der Pickups wurde klassischer gestaltet, um die Optik traditioneller Humbucker widerzuspiegeln und so den Sound auch visuell zu unterstreichen.