Mit der ESP LTD XJ-1 stellt sich eine E-Gitarre vor, die mit robuster Bauweise und markantem Design punktet. Sie gehört zur LTD-Serie, die in den 90er-Jahren von ESP gegründet wurde, um mit Instrumenten aus asiatischer Fertigung auch den Einsteigermarkt zu bedienen. Heute beinhaltet die Serie qualitativ hochwertige Instrumente, die sich besonders im Rock- und Metal-Bereich einen Namen gemacht haben. In welcher Kategorie die XJ-1 zu Hause ist und wie sie sich in der Praxis schlägt, zeigt der folgende Test.
![Die ESP LTD XJ-1 gehört eindeutig zur Rock- und Metalfraktion und stammt aus asiatischer Fertigung.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/ESP_LTD_XJ_1_Hardtail_Black_Blast_001_FIN-1024x614.jpg)
Der Korpus der ESP LTD XJ-1 bietet großen Spielkomfort
Der Body der LTD XJ-1 Hardtail erinnert an eine Jazzmaster. Er besteht aus massiver Sumpfesche und hat die bekannte Parallelogrammform, die ein sehr komfortables Spielen ermöglicht. Möglich wird das durch die ausladende Gestaltung der rechten unteren Zarge, die der Gitarre gleichzeitig auch eine etwas klobige Anmutung gibt. Alle Ecken und Zargen sind perfekt abgerundet, und dank des geschmackvollen Shapings im oberen Bereich schmiegt sich die Gitarre sehr angenehm an den Körper an. Die „free-floating“-Konstruktion hat man hier durch eine String-Thru-Brücke aus dem Hause Hipshot ersetzt. Die Vorteile dieser eher Telecaster-ähnlichen Saitenführung liegen in einem verbesserten Sustain, da der direkte Druck der Saiten auf die Brücke die Schwingungen effizienter auf den Korpus überträgt und so das Sustain verlängert.
Als einziger Tonabnehmer kommt in der Bridge-Position der aktive Fishman Fluence Open Core Classic Humbucker zum Einsatz, der über ein Push-Pull-Volume-Poti geregelt wird – spartanischer geht’s kaum. Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-Volt-Batterie, die sich auf der ansonsten vollkommen ebenen Korpusrückseite unter einer Kunststoffabdeckung befindet. Die Black Blast-Lackierung der LTD XJ-1 verleiht der Gitarre eine matte, strukturierte Oberfläche, die sich durch ihren rauen, industriellen Look auszeichnet. Diese spezielle Finish-Variante ist nicht nur optisch markant, sondern auch besonders robust gegenüber Kratzern und Fingerabdrücken.
Der Ahornhals mit Thin-U-Profil unterstützt schnelle Spieltechniken
Auch in Bezug auf die Halskonstruktion orientiert man sich an klassischen Fender-Maßen. So besitzt die Gitarre eine 648-mm-Mensur, wie man sie von der Stratocaster kennt. Der Roasted-Maple-Hals ist mit einem Macassar-Ebenholz-Griffbrett und 22 fetten Edelstahl-XJ-Bünden bestückt, die Halsbreite beträgt am Sattel 42,2 mm und 52,3 mm am 12. Bund. Mit Thin U kommt ein dünnes, aber immer noch komfortables U-förmiges Profil zum Einsatz, das im Vergleich zum dickeren C- oder D-Profil deutlich flacher ausfällt und sich so bestens für schnelle Spieltechniken eignet. Für den Hals wird Ahorn einer Wärmebehandlung unterzogen, die dem Holz zusätzlich Feuchtigkeit entzieht. Roasted Maple ist deshalb nicht nur dichter und härter, sondern erhält auch eine etwas dunklere Färbung. Außerdem profitieren Klang und Sustain von der Behandlung.
Für dich ausgesucht
Der Griffbrettradius beträgt 350 mm und gemeinsam mit den fetten Bundstäbchen lässt sich die Gitarre bis in die höchsten Lagen top bespielen, wobei die Töne auch bei extremen Bendings nicht absterben. Der Hals-Korpusübergang beginnt ab dem 17. Bund und für die Stimmung sorgen LTD-Locking-Tuner, die ihren Dienst am Reverse-Headstock effektiv und problemlos verrichten.