Der Bigfoot von Eurolite ist Foot- und DMX-Controller in Personalunion. War es mit den meisten Bodenleisten bislang nur möglich, Presets abzurufen, könnt ihr mit der Eurolite DMX Move Bigfoot 192 die komplette Lightshow per Fuß steuern. Dabei stehen individuelle Konfigurierbarkeit und der Zugriff auf einzelne Geräte im Fokus. Zugleich können Farbwerte, Dimmer-Kurven, Überblendungen und weitere Attribute in Realtime angesprochen werden. Das sind Leistungen, die man bislang eher von PCs oder Tablets mit entsprechender Software oder einem Lichtpult erwarten durfte. Wir verraten, was das Gerät in der Praxis kann.
Die Pedalform stellt natürlich ganz spezielle Anforderungen, da große Funktionalität auf engstem Raum verbaut werden muss. Eurolite löst das gekonnt: Der Bigfoot ist gerade mal 45 cm lang und erlaubt dennoch komfortablen Zugriff – oder besser: komfortablen Zutritt. Entsprechend des Anwendungszwecks besteht das Gehäuse aus Metall.
Details
Sehr gut gefällt die Ausstattung mit zwei deutlich ablesbaren Displays, die sich farblich voneinander abgrenzen. Während das obere sich mit blauer Hintergrundbeleuchtung präsentiert und für die Anzeige von Betriebsart, DMX-Werten und Systemeinstellungen zuständig ist, zeigt das untere mit rotem Hintergrund die angewählten Programme und aktivierten Speicherplätze. Dass die Chases individuell benannt werden können, kommt der Übersichtlichkeit entgegen.
Rechts daneben platziert sind die Endlosdrehregler für die DMX-Konfiguration. Aufgeteilt in zwei Gruppen, sind sie für jeweils acht DMX-Kanäle verantwortlich. Welche Gruppe aktiv ist, legt man per Schalter fest, LEDs signalisieren die aktuelle Auswahl. Es lassen sich zwölf DMX-Geräte mit jeweils 16 DMX-Kanälen anschließen, in der Summe sind das 192 Kanäle.
Oben rechts gibt es zwei weitere Tastengruppen. Per Fixture werden DMX-Komponenten angewählt, Chase/Movements dient dem Abruf und Programmieren von Chases und Effekten. Diese Taster sind doppelt belegt: Ein Modus widmet sich den Lauflichtern, der andere den Effekten.
Für das Fußvolk
Im unteren Bereich sind die Fußtaster für Run Mode, Up, Blackout, Musik, Go, Down, Normal und Tap verbaut. Auch hier wieder – abgesehen von Up und Down – neben jedem eine kleine LED. Hinsichtlich der hohen mechanischen Beanspruchung geht Eurolite keine Kompromisse ein und setzt bewährte Schalter aus Metall ein, die bestens verschraubt und mit soliden Muttern fixiert sind.
Ein bekanntes Problem bei Foot-Controllern ist, dass die Fußschalter oft zu dicht nebeneinander liegen. Wer nicht gerade zu den Pygmäen und Elfen mit winzigen Füßen gehört, kann schon einmal mit einem Tritt mehrere Taster gleichzeitig erwischen. Der Bigfoot macht auch hier seinen Namen Ehre: Die Abstände sind stimmig; lediglich bei den beiden Schaltern rechts – Music und Tap – könnte es durch die Nähe zum Footpedal für Großfüßige eng werden. Ebenfalls recht klein geraten sind die beiden rechten Pedale. Aber auch das ist Gewöhnungssache. Dafür sind die Pedale kompromisslos stabil und lassen sich frei belegen. So können zum Beispiel Dimmen, Fading und weitere Attribute stufenlos per Fuß gesteuert werden.
Clever ersonnen ist der Metallbügel, der die Drehpotis von den Fußtastern trennt. Zwar nennt Eurolite dieses simple Teil lediglich Tragegriff, doch dient der Griff auch der Sicherheit sensibler Bauteile, auf denen man nicht rumtrampeln sollte. Außerdem lässt er sich als legere Ablage nutzen, wenn der Fuß gerade Pause hat.
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Die Rückseite
Bleibt ein Blick auf die Rück- bzw. Anschlussseite: Von rechts nach links sehen wir den On-/Off-Schalter, die Buchse für das im Lieferumfang enthaltene 9-V-Netzteil, außerdem den dreipoligen DMX-Out, den Audio-Cinch-Eingang und den USB-Anschluss. Über Letzteren lassen sich die vom User erstellten Szenarien extern sichern und aufspielen. Außerdem werden darüber Firmware-Updates durchgeführt. Mit seinem dreipoligen DMX entspricht das Gerät den Vorgaben für DMX512, das künftige Format DMX512A wird nicht unterstützt. Was mir fehlt, sind Plastikhalterungen für die Kabelführung, mit denen Kabel vor ungeschickt umherstolpernden Menschen geschützt werden.