Eurolite LED TMH-H240 im Test: Moving Heads gibt es heutzutage wie Sand am Meer – in allen möglichen Größen, Formen und Ausführungen säumen sie die Traversen der Welt. Darum ist es dann doch auch immer wieder spannend zu sehen, welche Innovationen die Größen der Veranstaltungsbeleuchtung von Zeit zu Zeit auftischen, um sich mit ihren Ausnahme-Designs von der Konkurrenz abzusetzen.
Ein Beispiel dafür ist der Eurolite LED TMH-H90 Hybrid-Moving-Head, welcher bereits 2020 auf den Markt kam. Er besitzt eine fokussierbare Linse in der Mitte, umgeben von sechs einzelnen LEDs, und ist daher als Washer, aber auch als Spot einsetzbar.
Mit dem LED TMH-H240 legte der Hersteller noch einen drauf: Auch hier handelt es sich um einen Hybrid-Wackelkopf, der derzeit für 699 Euro über den Ladentisch geht. Beam- und Wash-Licht beherrscht auch er, sein USP ist allerdings der „Flower-Effekt“. Damit soll er nicht nur auf Bühnen, sondern auch auf Tanzflächen für Stimmung sorgen. Wie sich das neueste Mitglied der TMH-Serie im Praxistest schlägt, wollen wir mit euch herausfinden.
Eurolite LED TMH-H240 – das Wichtigste in Kürze
- Beam, Wash und Flower-Effekt in einem Gerät
- regelbare Dimmergeschwindigkeit
- 5 verschiedene DMX-Modi bieten tiefgreifende Anpassungsmöglichkeiten
- 6 leistungsstarke 40 Watt LEDs, jede LED einzeln ansteuerbar
- motorischer Zoom setzt den Lichtkegel scharf
Der Eurolite LED TMH-H240 geht mit sechs 40-Watt-RGBW-LEDs ins Rennen. Die sind per DMX auch einzeln ansteuerbar und bieten laut Hersteller stufenlose Farbübergänge. Der Lampenkopf lässt sich um bis zu 240° neigen und 540° pannen, wobei diese aber auch auf 360° beschränkt werden können.
Die Autokorrektur verhindert dabei unnötige Positionsveränderungen durch versehentliches Anstoßen. Apropos Position: Dank 16-Bit-Option lässt sich der Kopf auch feinjustieren und ausrichten. Darüber hinaus verfügt das Gerät über einen motorischen Zoom und Linsenrotation.
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Der variabel einstellbare Strobe-Effekt mit variabler Geschwindigkeit und zufällige Strobe-Effekte ermöglichen spannende Lichteffekte. Neben vielen voreingestellten Farb-Makros gibt es diverse Farbtemperaturabstufungen und auch die Dimmergeschwindigkeit kann in vier Stufen angepasst werden.
Ansteuerung des Moving-Heads
Was die Ansteuerung angeht, bietet der Moving-Head eine breite Palette an Möglichkeiten: Selbstverständlich kann er am Gerät im manuellen Modus betrieben werden. Über einen Auto-Modus, bei dem bereits vorprogrammierte Shows abgespielt werden, verfügt der Eurolite LED TMH-240 aber ebenfalls.
Wird die Lampe per Sound-to-Light angespielt, reagiert sie, abhängig von der festzulegenden Sensibilität des eingebauten Mikrofons, auf etwaige Geräuschimpulse. Dass DMX möglich ist, schrieb ich ja schon zu Anfang dieses Artikels. Hier stehen fünf Channel-Varianten von 16 bis 56 Kanälen zur Verfügung – von grundlegenden bis hin zu detailliertesten Anpassungen sollte also alles möglich sein.
Wer sich für die Kabelvariante entscheidet, kann das Signal über die dreipoligen Ein- und Ausgänge leiten und so bis zu acht Geräte hintereinanderschalten. Dazu gesellen sich einige Wireless-DMX-Varianten – etwa W-DMX von Wireless Solution über USB oder QuickDMX, vorausgesetzt man besitzt die entsprechenden Zusatzkomponenten.
Via blauem Powertwist wird die Lampe mit Strom versorgt. Dank der weißen Ausgänge können hier ebenfalls mehrere Lampen auf einmal gespeist werden. Dabei hat das Gerät einen Anschlusswert von 190 Watt bei einer Ausgabe von 240 Watt. Und mit seinen Maßen von 26 x 18 x 33 cm und einem Gewicht von 6,1 Kg sollte der Moving Head leicht zu transportieren sein.
Lieferumfang
Der LED TMH-H240 kommt in einem kleinen Karton. Dieser ist mit dem Eurolite-Logo und der Modelbezeichnung bedruckt. Außerdem findet sich hier eine Aufzählung der wichtigsten technischen Merkmale und Funktionen der Lampe.
Ist der Karton aufgeklappt, bietet sich mir zuerst einmal eine Übersicht der Mitgelieferten Gimmicks: Neben der mehrsprachigen Bedienungsanleitung hat Eurolite auch das PowerTwist-auf-Schuko-Kabel, zwei passende Omega Brackets zur Anbringung an Traversen und ein DMX-Kabel beigelegt.
Die Lampe selbst befindet sich darunter, verpackt in einer Plastiktüte und umgeben von zwei Polystyrol-Formen, die unnötiges Herumrutschen verhindern. Das war‘s, alles, was es braucht, um das Gerät in Betrieb zu nehmen, ist vorhanden.
Beschaffenheit des Eurolite LED TMH-H240
Dank seines relativ geringen Gewichts von 6,1 Kg ist der Moving Head ohne Umstände zu bewegen. Zwar befinden sich keine Griffe an der Base, aber dank ihrer schlanken Form ist sie trotzdem einfach zu packen. Komplett in schwarz lackiert, wurde die harte Kunststoffhülle des Eurolite LED TMH-H240 an der Base pulverbeschichtet. Die Arme und die eigentliche Lampe dagegen fühlen sich glatter an.
Die Base ist an den Ecken mit Riffeln versehen. Auch wenn sie auf den ersten Blick wie Lüftungsschlitz aussehen mögen, haben sie, abgesehen von einer vermeintlich besseren Griffigkeit, keinen weiteren funktionalen Sinn. Diese Riffelungen dienen also eher der kosmetischen Aufwertung.
An der Vorderseite der Base befindet sich die Bediensektion. Die besteht aus dem kleinen blauen LC-Display und den vier dazugehörigen Steuerknöpfen darunter: Menu, Up, Down und Enter. Links davon, gut sichtbar platziert, findet sich das Hersteller-Emblem in Weiß, rechts wurde der Name des Modells aufgedruckt. Außerdem befindet sich hier besagte USB-Buchse.
Rückseite des LED TMH-H240
Die Rückseite ist ähnlich spartanisch designt. Im linken Drittel sind DMX-Buchsen sowohl als Ein- als auch als Ausgang verbaut. In der Mitte befindet sich der ON/OFF-Kippschalter, darunter eine auswechselbare T3A-Sicherung. Rechts sind wieder Ein- und Ausgänge angebracht, diesmal für die Stromversorgung unserer und etwaiger Folgeeinheiten.
Die Unterseite des Moving Heads wurde mit vier rutschfesten Gummifüßen versehen – einer für jede Ecke. Dazu kommen die Befestigungspunkte für die Omega Brackets, auch eine Safety-Öse darf natürlich nicht fehlen.
Nun zum oberen Teil des Geräts: Der horizontal drehbare Haltearm hält sich ebenso schlicht, wie die Base. Dieser ist mit weichen Ecken, Kanten und Schrägen gespickt. Diese verleihen ihm einen leicht futuristisch anmutenden, aber schlichten Look. Die Seitenflächen unterscheiden sich nicht voneinander und sind frei von optischen Auffälligkeiten.
Auf der Vorderseite der Drehvorrichtung: wieder der Modelname „LED TMH-H240“ – hinten, wer hätte es ahnen können, „eurolite“.
Der eigentliche Wackelkopf sieht von der Seite betrachtet aus wie mehrere ineinandergesteckte Eimer. Nicht ohne Grund, denke ich, denn so passt das Gehäuse optisch zur ausfahrbaren Linse. Diese Funktion dient dann der Fokussierung des Lichtstrahls.
Linse mit sechs LEDs
Die Linse säumen die sechs Hexagon-artig angeordneten LEDs. Da die Lampe aktiv über einen Lüfter gekühlt wird, benötigt sie selbstverständlich auch dementsprechende Luftschlitze zur Hitzeableitung. Eben diese sind an beiden Seiten in länglicher Form vorhanden, auf der Rückseite des Kopfes gibt es noch einen weiteren, diesmal in Kreisoptik.
Im Hinblick auf Design und Handhabung macht der LED TMH-H240 auf mich einen sehr robusten und zuverlässigen Eindruck. Alle Teile sind ordentlich verbaut, nichts wackelt, so wünsche ich mir das.