Eurolite LED TMH-H240 Test

PRAXIS

Für den Test muss ich das Gerät zunächst über das mitgelieferte PowerTwist-Kabel an den Strom anschließen und über den ON/OFF-Schalter starten. Nun fährt der Moving Head hoch. Das nimmt ein paar Sekunden in Anspruch, dann kann‘s auch schon losgehen. 

Dank der Bedientasten kann ich mich intuitiv durch die Untermenüs der Lampe navigieren. Wie üblich dienen „Up“ und „Down“ der Parameterauswahl: „Enter“ bestätigt und „Menu“ schickt Anwender zurück in die Überkategorie. So weit, so normal.

DMX- und Stromkabel rasten sicher ein
DMX- und Stromkabel rasten sicher ein

Hauptmenü

Im Hauptmenü finden sich neben der Modi-, Address- und Channel-Wahl allerlei Setup-Funktionen. Es lassen sich etwa die Ausgangsposition der Lampe samt Lichtverhältnissen, das Verhalten bei fehlendem DMX-Signal oder die Mikrofonempfindlichkeit regeln. 

Auch erwähnenswert: Der Eurolite LED TMH-H240 verfügt über zwei Lüfterstufen: High und Low. Für bestimmte Anwendungsbereiche ist das sinnvoll. Etwa im Theater oder bei Lesungen können Belüftungsgeräusche bei Bedarf also auf ein Minimum reduziert werden. Ich persönlich empfinde den aggressiveren High-Mode aber auch nicht als besonders störend. Und seien wir ehrlich: Im Club oder auf Konzerten fällt die Lüfterlautstärke nun wirklich nicht ins Gewicht. 

Der Einfachheit halber gibt es dann noch das Auto-Setting, in dem das Gerät die Intensität autark regelt. Kleiner Spoiler: In meinem Test hat der TMH nie, auch nach einer halben Stunde beweglicher Dauerarbeit und einer Außentemperatur von 30°C, die zweite Stufe erreicht. 

Der LED TMH-H240 als Stand-alone-Einheit

Hier habe ich die Auswahl aus dem Auto-Modus, der Musiksteuerung und der manuellen Kalibrierung. Ersterer spielt einfach ein vorprogrammiertes Showprogramm ab, die Lampe dreht sich, leuchtet in allen verschiedenen Farben und Mustern. So auch im Musikmodus, doch nun reagiert das Gerät auf äußere Soundeinflüsse. Das sieht zwar farblich schick aus, ist aber ansonsten nicht sonderlich spannend, dafür allerdings kinderleicht einzurichten und somit wohl hauptsächlich für Ungeübte interessant. 

Die Bedienung des Eurolite LED TMH-H240 ist kinderleicht
Die Bedienung des Eurolite LED TMH-H240 ist kinderleicht

Interessanter wird’s dann im manuellen Modus. Hier kann der Moving Head schon sehr viel genauer gesteuert werden. Der Fokus stellt die Lichtausgabe scharf oder lässt sie verwaschen, was sehr geschmeidig funktioniert. Die Farben lassen sich wie üblich von 0 – 255 regeln und mischen. Auch Strobe darf heutzutage bei Lampen in der Preisklasse nicht fehlen, dieser lässt sich von 0 – 25 Hz abfeuern und sieht halt aus, wie ein Strobe so aussieht und tut, was ein Strobe tut. 

Durch die Rotation der Linse kommt nun auch der berüchtigte Flower-Effekt zum Vorschein. Dabei wird das das Licht in sechs enge Strahlen geteilt, dann gespreizt und bei fortgehender Bewegung wieder zusammengeführt. Dieser aufwendig anmutende, jedoch leicht aufrufbare Mustereffekt ermöglicht die Schaffung komplexer Lichtshows ohne großen Aufwand. Sehr cool, wenn ihr mich fragt!

Richtig interessant wird’s per DMX-512-Steuerung

Dazu wird das Gerät in ein entsprechendes Universum eingeschleift. In Kombination mit meinem Cameo-DVC-Interface wird das Kabel-DMX-Signal an meinen Mac weitergeleitet. Als Controller Software nutze ich Daslight 4. Nachdem ich das von Eurolight bereitgestellte Preset heruntergeladen habe, stellen sich fünf Channel-Modi zur Wahl: 16, 21, 24, 32 und maximal 56 Kanäle bieten wohl auch dem detail-verliebtesten Light-Jockey genug Raum, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

16 Kanäle …

… bieten die eingeschränkteste Funktionspalette der fünf Modi. Und doch reichen die gegebenen durchaus aus, um schnell aufregende Shows zu programmieren. Alle Parameter, die schon im manuellen Modus zugegen waren, werden hier um nützliche Features ergänzt: So kann ich nun auch die Dimmer-Geschwindigkeit, oder auch „Sprungantwort“ regeln. Die beschreibt das Tempo, in welchem sich die Licht-Intensität der LEDs ändert. 

Schicke Glow-Effekte, die an das Abglimm-verhalten analoger Blinder erinnern, lassen sich so locker herbeizaubern. Ich persönlich finde diesen Vintage-Effekt erfrischend schön anzusehen. Weiterhin wurde der 16-Kanal-Modus mit einem Haufen Farbeinstellungen bestückt. Gleich 25 Farb-Presets und Makros werden einem hier an die Hand gegeben. 

Eurolite LED TMH-H240, Türkis
Die Farbmakros sehen allesamt schick aus

Der letzte Kanal dient als Reset-Funktion. Von 0 bis 250 passiert hier gar nichts. Erst wenn ich einen Wert zwischen 251 und 255 anwähle und fünf Sekunden halte, setzt sich der Eurolite LED TMH-H240 auf seine Grundeinstellungen zurück.

Wechsele ich auf den 21-Channel-Modus …

… erhalten die RGBW-Parameter und auch die Dimmerintensität Verstärkung in Form eines Detailfaders in 16 Bit, der für die jeweilige Feinjustierung zuständig ist. Die Pan- und Tilt-Fader begleitet nun ebenfalls ein solcher Kanal.

Auch ein Farbtemperaturregler lässt sich jetzt bedienen. Der bietet direkte Farbmischung und 10 unterschiedliche Weiß-Abstufungen von 2.800 bis 8.000K. Wer also beispielsweise klassisch den Sänger oder den Drummer in Szene setzen möchte, muss nicht lange an den einzelnen Farbwerten herumwerkeln, sondern kann einfach eines der Temperatur-Presets auswählen – das spart Zeit.

Im 24-CH-Betriebmodus …

… wird das Effektrepertoire um eine Musterrotation erweitert. Insgesamt 24 davon beherbergt der Fader: 13 einfarbige und elf gemischtfarbige Varianten stehen hier zur Verfügung. Auch diese machen allesamt was her und lassen sich durch die nächsten zwei Fader genauer regeln sowie in Ablaufgeschwindigkeit und Rotationsrichtung verändern.

Auch eine farbige RGBW-Hintergrundbeleuchtung lässt sich im 24-Kanal-Modus einrichten. Dafür müssen Nutzer in diesem Modus allerdings auf die meisten 16-Bit-Funktionen verzichten. Aber keine Sorge. Die feiern ihr Comeback nämlich in der 32-CH-Ausgabe!

Hier wurden außerdem zwei weitere Hintergrundbeleuchtungsfader hinzugefügt. Einer bezieht sich auf die generelle Dimmerintensität dessen, der andere bietet eine entsprechende Strobe-Funktion. Ein weiterer neuer Fader steuert das Fade-Verhalten des Moving Heads. Detaillierteste Kalibrierungen sind im 56 DMX-Kanälen möglich.

Die 24 weiteren Channels dienen nämlich der separaten Steuerung der sechs LEDs. Vier Fader sind für die RGBW-Mischung der jeweiligen Leuchte zuständig. So können eigene Muster und Abläufe programmiert werden. Wer sich also nicht auf die gegebenen Optionen beschränken möchte, dem sind in diesem letzten Kanalmodus nun wirklich keine Grenzen mehr gesetzt. 

Warmes oder, wie hier zu sehen, kaltes Licht auf Knopfdruck
Auch Muster lassen sich aufrufen

Video

Im folgenden Video zeige ich euch einige kurze Bewegungs- und Leuchtbeispiele des Moving Heads. Lichtsensiblen Zuschauern würde ich allerdings davon abraten, sich den Clip anzuschauen, da sich die Lichtverhältnisse hier zum Teil schnell ändern. 

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