Praxis
Nach dem Auspacken heißt es lediglich, vorsichtig den Fluidkanister aufzufüllen und das Kaltgerätekabel anzuschließen. Schon steht der Eurolite NSF-350 betriebsbereit vor mir. Optisch ist diese Nebelmaschine nichts Besonderes, dennoch wirkt das Metallgehäuse wertig und stabil. Die Kunststoffteile hinterlassen einen weniger guten Eindruck. Vor allem die seitlich angebrachte Antenne und die Schraubkappe der Sicherung laufen Gefahr, schnell abzubrechen. Auch die widerspenstige Kunststoffummantelung des Schlauchs und dessen leicht wackelige Steckverbindung zum Schraubverschluss am Kanister wirken minderwertig.
Ferner muss ich feststellen, dass die Austrittsdüse schlecht verbaut wurde und fast ganz am Rand der Gehäuseaussparung sitzt. Das könnte zu Problemen führen, denn ein Teil der Nebelfontäne kann sich am Gehäuse fangen und das Gerät in kürzester Zeit verschmutzen.
Nach dem Einschalten braucht die Nebelmaschine einige Zeit, um auf Temperatur zu kommen. Bei meinem Gerät dauerte es knapp 90 Sekunden, bis das Display Bereitschaft signalisierte. Während dieser Phase ist mir ein erhebliches Lüftergeräusch aufgefallen: 60 dB(A) konstanter Lärmpegel waren es in einem Meter Entfernung. Ich weiß, dass Nebelfontänen selten bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen, wo das als störend empfunden wird. Dennoch würde ein leiserer Lüfter keinen Schaden anrichten.
Nun zu den Nebel- und Beleuchtungseigenschaften des LED Hybrid Spray Fogger. Ich löse die erste Fontäne aus. Sofort erhebt sich laut zischend eine wabernde Rauchsäule in Richtung Decke und verteilt sich im Raum.
Ich habe für den Test schnell verdunstendes Fluid gewählt, um dem CO2-Look am nächsten zu kommen. Dennoch bleibt natürlich ein leichter Dunst zurück. Wie von Eurolite angegeben, beläuft sich die Höhe der Fontäne, sie schießt kerzengerade in die Luft, auf fünf bis sieben Meter. Im Gegensatz zur angegebenen maximalen Ausstoßzeit von 20 – 30 Sekunden stelle ich eine maximale Dauer von 13 – 15 Sekunden fest. Angesichts des erheblichen Nebel-Outputs ist das zu verkraften. Als Manko muss ich den Lärmpegel beim Nebelausstoß erwähnen: 95 dB(A) in einem Meter Entfernung ist wirklich laut.
Weiter geht es mit der LED-Beleuchtung. Diese kann über das Gerätemenü aktiviert oder mit einem DMX-Controller gesteuert werden. Im Gerätemenü stehen neun verschiedene, gut gewählte Farben und ein zufälliger Farbwechsel zur Auswahl. Die Selektion der Farbe ist nur im Zusammenspiel mit der Fernbedienung von Bedeutung, denn nur wenn die Nebelfontäne mittels Remote aktiviert wird, gehen die LEDs in der vorher ausgewählten Farbe an. Eine dauerhafte Beleuchtung ist also ohne DMX-Controller nicht möglich. Um die Steuerung via DMX näher zu begutachten, stelle ich im Gerätemenü eine DMX-Adresse ein, schließe die NSF-350 an mein Pult an und erstelle in diesem ein DMX-Profil, dessen Belegung wie folgt ist:
Für dich ausgesucht
- Nebelausstoß
- R, G, B
- Farbpalette
- Farbwechsel
- Shutter
- Dimmer
Im Kanal für den Nebelausstoß lässt sich dem Gerät wie bei der manuellen Steuerung der An/Aus-Befehl geben. Die LEDs haben jeweils einen eigenen Kanal für die Farben Rot, Grün und Blau, somit ist eine einwandfreie Farbmischung gewährleistet. Zusätzlich ist für die Farbauswahl ein Kanal mit einer vorprogrammierten Farbpalette vorhanden, allerdings funktioniert dieser nicht korrekt. Egal, welche Farbe ich dort auswähle, eine der drei Farbgruppen flackert immer in stetigem Takt und macht diesen Kanal somit unbrauchbar.
Der Farbwechselkanal gibt Zugriff auf eine einzige Farbsequenz in der Reihenfolge Rot, Cyan, Magenta, Grün, Amber, Blau, Gelb, Pink, Weiß. Die Geschwindigkeit dieser Sequenz lässt sich frei zwischen langsam und schnell wählen. Im Shutter-Kanal steht ein Strobe-Effekt in variierender Geschwindigkeit zur Verfügung, aber er stottert bei jeder vierten Taktung und das ist sicher nicht gewollt.
Der Dimmer flackert in den ersten zehn Prozent leicht, ansonsten gibt es daran nichts auszusetzen. Insgesamt sind DMX-Steuerung Effektkanäle eine Enttäuschung, denn nur Nebelsteuerung, Farbmischung und Dimmer sind brauchbar. Shutter und Farbpalette kann man so nicht benutzen, die Farbsequenz ist langweilig und könnte einfach weggelassen werden. Auch ist die LED-Beleuchtung, während die Nebelfontäne aufsteigt, fast nicht mehr wahrnehmbar. Anscheinend ist der Nebel zu dicht für die geringe Lichtleistung der. Das ist schade, denn ich hatte mir eine satt eingefärbte Rauchsäule für einen tollen Bühneneffekt erhofft.
Man könnte den Spray Fogger alternativ für vergitterte Egoriser vorsehen, wo die Beleuchtung von unten ein interessantes Bild ergibt, und dann die Nebelfunktion nur sporadisch als eigenständigen Effekt verwenden. Das wäre allerdings ein sehr limitiertes und spezifisches Einsatzgebiet.