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Eurorack Basics #4: LED Jacks löten

Im vierten Teil unserer Eurorack DIY für Einsteiger-Reihe zeige ich euch, wir ihr eure eigenen LED Stecker löten könnt, und welche Materialien ihr dazu benötigt.

Eurorack Basics #4: LED Jacks löten. (Foto: Bonedo)
Eurorack Basics #4: LED Jacks löten. (Foto: Bonedo)

LED Jacks sind dabei nicht nur schön anzusehen, sondern auch wirklich nützlich. Nicht selten ist man sich nicht ganz sicher was ein Modul an Steuerspannungen ausgibt, oder ob es das wirklich tut was es soll. Genau hier kommen die LED Stecker zum Einsatz, denn diese sind bipolar und zeigen dadurch nicht nur die Intensität der ausgehenden Steuerspannungen an, sondern informieren euch auch darüber, ob die Steuerspannungen positiv oder negativ sind.

Details

Grundlagen und Materialien

LED Jacks gibt es bereits fertig zu kaufen, aber diese verfügen nur über wenige Komponenten und sind dabei auch relativ einfach selber zuhause herzustellen. ‘Future Sound Systems’ aus England waren die ersten, welche diese einfache doch sehr clevere Idee hatten, denn LED Stecker geben eine visuelle Information über das, was tatsächlich aus einem Modul herauskommt und ob es denn korrekt funktioniert. Darüber hinaus kann man diese benutzen um Offset und Abschwächung korrekt einzustellen oder LFO Geschwindigkeiten und Shapes zu ermitteln. Auch bei nicht bipolaren Signalen, wie z. B. Hüllkurven, helfen LED Stecker einem oft weiter, da diese sich in der Intensität ändern, je höher die anliegende Steuerspannung ist.
Was wird benötigt?
Um LED Stecker selbst herzustellen braucht ihr lediglich drei Komponenten: Einen Monostecker, eine 5 mm zweifarbige LED und einen Widerstand. Als Stecker benutze ich hier, genau wie beim vorherigen Workshop, wieder die Rean/ Neutrik Stecker. Ich habe sehr viele 3,5 mm Stecker ausprobiert und finde diese sowie im Preis/Leistungsverhältnis, als auch in Verfügbarkeit und Qualität am besten. Ihr könnt hierfür jedoch jeden beliebigen 3,5 mm Monostecker verwenden. Die LED sollte zweifarbig sein und mit nur zwei Beinchen ausgestattet sein, denn es gibt auch zweifarbige LEDs mit drei Beinen. Des Weiteren sollte die LED in der Größe 5 mm verwendet werden. Den Wert des Widerstands solltet ihr selber ermitteln, aber darauf komme ich später noch zurück.
Fotostrecke: 2 Bilder LED Jacks bestehen aus drei Komponenten: Dem Stecker als Mono-Version… (Foto: Igor Sabara)

Der Stecker

Vorbereitung
Den Stecker müssen wir vorbereiten in dem wir die längere der beiden Laschen kürzen. Hierzu wird zuerst die lange Lasche mit einer Zange Flachgedrückt. Der flachgedrückte Teil wird anschließend abgetrennt. Das funktioniert am besten, indem ihr den Stecker mit einer Zange fixiert und mit einer zweiten Zange den abzutrennenden Teil hin und her biegt bis dieser sich abtrennt. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass ihr nicht zu viel abtrennt und die längere Lasche auch länger bleibt als die Kurze.

Fotostrecke: 2 Bilder Die längere Lasche muss gekürzt werden, indem man diese flachdrückt und dann abtrennt… (Foto: Igor Sabara)

Die Öffnung in der Hülle der Stecker, welche eigentlich für Kabel vorgesehen ist, ist bei den von mir verwendeten Neutrik Steckern, ein bisschen zu klein für die 5 mm breite LED. Um die Öffnung zu vergrößern, greife ich auf eine 5 mm Rundfeile zurück.

Bei den Neutrik Steckern muss die Öffnung mit einer 5mm Rundfeile leicht vergrößert werden, damit später die LED durch die Öffnung passt. (Foto: Igor Sabara)
Bei den Neutrik Steckern muss die Öffnung mit einer 5mm Rundfeile leicht vergrößert werden, damit später die LED durch die Öffnung passt. (Foto: Igor Sabara)

LED und Widerstand

LEDs kommen in verschiedenen Farben und Arten. Außer den normalen LEDs gibt es auch Ultra-Bright LEDs, aber ihr müsst eigentlich nur darauf achten, dass ihr zweifarbige LEDs in 5 mm Breite benutzt. Des Weiteren sollten die verwendeten LEDs nur zwei Beinchen haben, da es diese auch mit drei Beinchen gibt, die wir aber nicht für die LED  Stecker verwenden können. Da es verschiedene Arten von LEDs gibt und die verschiedenen Farben auch unterschiedlich hell leuchten (Blau und Weiß sind z. B. viel heller als Grün oder Rot und Gelb) ist der Wert des verwendeten Widerstandes dadurch auch variabel. Ich probiere gerne verschiedene Widerstände mit den zu benutzenden LEDs vorher aus, damit ich genau sehe wie hell die LED später im Stecker leuchten wird.
Nützliches
Dazu habe ich mir ein spezielles Kabel gelötet (Kabel löten könnt ihr ja seit unserem letzten Workshop), wovon das eine Ende in ein Modul gesteckt wird – ein Offset eignet sich hier sehr gut – und das andere Ende auf ein Breadboard passt. Somit kann ich ganz einfach und schnell verschiedene Widerstände ausprobieren und entscheiden welchen Wert ich verwenden möchte. Jeder hat hier einen anderen Geschmack. Wo der Eine sehr zufrieden ist, dass sein Modularsystem hell blinkt, beschwert sich der Andere, dass er bei derselben Helligkeit eine Sonnenbrille zum Musizieren braucht. Wenn ihr dieses Prozedere umgehen wollt, könnt ihr davon ausgehen, dass die LED nie mehr als 10 Volt im Modular abbekommt und den Widerstand anhand dessen berechnen. Ich verwende hier rot/grüne LEDs und benutze dafür einen Widerstand um die 500 Ohm.
Fotostrecke: 2 Bilder Ein speziell gelötetes Kabel, welches auf ein Breadboard passt… (Foto: Igor Sabara)

Die nächsten Schritte

Jetzt wo ihr den passenden Widerstand gefunden habt, nehmt ihr euren vorher angepassten Stecker und steckt den Widerstand von Innen durch das kleine Loch in der kürzeren Lasche – die Richtung des Widerstands spielt keine Rolle. Nachdem ihr den Widerstand an die kurze Lasche gelötet habt, könnt ihr das überstehende Beinchen abschneiden.

Fotostrecke: 2 Bilder Den Widerstand von Innen an die kurze Lasche des Steckers löten… (Foto: Igor Sabara)

Als nächstes müsst ihr eines der beiden Beinchen der LED abschneiden. Das lange Beinchen ist immer positiv und das kürzere negativ gepolt. Je nachdem, welche Farbe ihr für positiv und negativ verwenden möchtet – auch das könnt ihr sehr gut auf dem Breadboard vorher ausprobieren – schneidet ihr das Beinchen für die negative Seite ab und lötet ein bisschen Lötzinn auf das jetzt kurze Bein. Nachdem ihr auch ein bisschen Lötzinn auf der Innenseite der langen Lasche des Steckers gelötet habt, könnt ihr nun ganz einfach die LED am Stecker befestigen, indem ihr diese einfach an die korrekte Stelle haltet und kurz mit dem Lötkolben Beinchen und Lasche erhitzt.

Fotostrecke: 2 Bilder Nun das negative Beinchen der LED abschneiden und mit ein bisschen Lötzinn versehen… (Foto: Igor Sabara)

Fast fertig!
Nun schneidet ihr die anderen Beinchen des Widerstandes und der LED ab und verlötet diese miteinander. Hier ist ein bisschen Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt, aber mit ein wenig Geduld sollte das kein Problem sein. Zum Schluss schraubt ihr einfach die Hülle auf den Stecker é voilà: Euer selbst gelöteter LED Jack ist fertig!

Fotostrecke: 2 Bilder Nachdem die überstehenden Beinchen der LED und des Widerstands abgeschnitten sind, können auch diese miteinander verlötet werden. (Foto: Igor Sabara)

Fazit

LED Jacks sind einfach herzustellen und, genau wie das Löten von eigenen Kabeln, eine sehr gute Übung um sich etwas vertrauter mit dem Lötvorgang zu machen bevor man sich an erste Versuche mit Modul-Bausätzen wagt. Es ist auch immer von Vorteil ein paar LED Stecker neben seinen Kabeln zu haben, um mal schnell schauen zu können, was denn da wirklich aus einem Modul an Spannung rauskommt, oder ob ein Ausgang nicht richtig funktioniert.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass alle LEDs frühestens ab 2 Volt anfangen zu leuchten, also wirklich genau ist diese Anzeige nicht und ersetzt kein Oszilloskop für genauere Untersuchungen. Dafür kann man die LED Stecker auf Stackcables stecken und hat somit eine Art LED Kabel, wobei zu beachten ist, dass die LED immer etwas von der Steuerspannung schluckt und damit den LFO oder die Hüllkurve glättet bzw. in der Intensität verringert.

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