Von der Verarbeitung her gibt es Evans-typisch nichts zu meckern. Das Fell liegt direkt sauber und plan auf. Als Testsnare habe ich mir meine Tempest 14“ x 4“ Bell Bronze Snare mit gegossenem Bronzekessel ausgesucht. Eine echte „Heavy“-Snare aus meinem Fundus, die zudem auch von Natur aus hörbare Obertöne hat. Damit ihr einen guten Vergleich habt, habe ich zudem ein einlagiges Evans UV1 Fell geordert, das mir ebenfalls von D’Addario Deutschland für diesen Test zur Verfügung gestellt wurde.
Das Heavyweight Dry klingt trocken, aber alles andere als leblos und mit präsentem Attack
Ich muss zugeben, angesichts der Luftlöcher und der doch recht kräftigen Folienkonstruktion bin ich von einem wesentlich trockeneren Grundcharakter ausgegangen, doch das Fell hat nicht nur viel Attack – und trotzdem eine erstaunlich sensible Ansprache –, auch die Obertöne sind noch (in einem gemäßigten Anteil) vorhanden. Besonders unter dem Mikrofon offenbaren sich die Stärken, denn die Trommel klingt in Kombination mit dem Fell sehr live-tauglich, wie fertig gemischt. Über zusätzliche Dämpfung muss ich mir keine Gedanken machen, und auch härteste Schläge (hier habe ich mir wirklich Mühe gegeben) scheinen einfach abzuprallen. Mit steigender Fellspannung klingt die Trommel dann immer komprimierter, was besonders Metaldrummern entgegenkommen sollte. Einen Langzeittest kann dieser Testbericht natürlich nicht bieten.
Mit dem UV1, das ich zum Vergleich aufgezogen habe, geht es dann eine ganze Spur sensibler und lebendiger zu. Dieses könnt ihr im letzten Klangbeispiel hören.
Martin sagt:
#1 - 14.10.2024 um 17:33 Uhr
Für die, die mit der (seit 1960 veralteten) Längeneinheit "mil" nix anfangen können: 10 mil = 0,25 mm 7 mil = 0,18 mm (gern geschehen 😉)