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Eventide Omnipressor 2830Au Test

Sieht gut aus, ist gut zu bedienen

Zunächst muss ich loswerden, dass ein Omnipressor einfach spitze aussieht. Das Design ist absolut zeitlos, es ist Eventide auch gut gelungen, das Design des Originals für den Omnipressor 2830Au zu adaptieren. Schalten und Regeln funktioniert ohne besondere Vorkommnisse, mit gutem Lauf der Drehelemente und durch die Kippschalter mit klarem Feedback. Meter und Attenuation/Gain-Ampel sind keine historisierenden Spielereien, sondern sinnvolle Rückmeldung des Prozessors (und sicher durchaus eine Hilfe beim Verstehen des Geräts).

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Eventide Omnipressor in der Schrägansicht

Der Eventide Omnipressor 2830Au kann auch brav

Meter und vor allem grüne oder rote Leuchten sind vor allem dort ein Gewinn, wo der Omnipressor sanft und noch unhörbar arbeitet. Denn das kann er, auch wenn er oft dafür genutzt wird, Signale auf den Kopf zu stellen. Technische Kompression auch von wichtigsten Mix-Bestandteilen wie den Vocals, aber auch Sprache, Drums, Piano: All das gelingt hervorragend. Geht es in Richtung Limiting, ist der 2830Au zwar nicht so blitzschnell wie ein 1176 oder gar ein Spectra, aber für fast alle Anwendungen flott genug. Dennoch fühlt sich der Eventide Omnipressor dann wohl, wenn er seinen Regelvorgang plakativ macht und auffällige Bewegung in die Mischung bringt. Tritt man den Eventide so richtig, kann man den Lundahl-Ausgangsübertrager schön in die Sättigung fahren – falls noch jemand der Ansicht ist, Lundahls seien „eher brav“.

Audio Samples
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Vocals, unbearbeitet Vocals, leichte Kompression Drums, unbearbeitet Drums, mittlere bis kräftige Kompression

Ähnlichkeiten zu dbx

Mit der Overcompression lassen sich feine Effekte erzielen. Eine typische Anwendung wäre, ein Dirt Mike oder FOK am Drumset mit negativem Kompressionsverhältnis zum Pumpen zu bringen. Dadurch „verschwindet“ der Attackbereich und interferiert nicht mit den Direktsignalen von Bassdrum, Snare und anderen Bestandteilen. Der Omnipressor klingt dabei ganz ähnlich wie der dbx 160a oder dbx 560a. Schon bei der einfachen Kompression, aber hier ganz besonders, zeigt sich der Nutzen des neu hinzugekommenen Blend-Reglers.

Expandieren statt komprimieren

Nur einmal kurz am größten Bedienelement gedreht, schon expandiert der Omnipressor statt zu komprimieren. Das ist für den kreativen Prozess gar nicht verkehrt. Wie klingt es, wenn ich die Snare nicht breittrete, sondern vielleicht abwürge und mehr Platz für Reverb lasse? Klingt dieses bröselige Wegbrechen beim de-facto-Gaten nicht spitze? Kann ich mir nicht das ganze Editieren sparen, wenn ich die Vocals expandiere, um Atmer zu verringern? Der Omnipressor 2830Au ist nah am Original gebaut, insofern kann ich es Eventide natürlich nicht ankreiden, dass sie ein 50 Jahre altes Konzept nicht komplett umkrempeln. Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass ich doch ganz gerne expandieren und komprimieren möchte.

Audio Samples
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Vocals, Expansion Drums, Expansion Drums, kräftige, schnelle Expansion
Expander
Der Eventide Omnipressor 2830Au kann kräftig und mit kurzen Zeiten expandieren, wodurch er sich wie ein Gate verhält.

Alternativen zum Eventide Omnipressor 2830Au

Es gibt kein Gerät, das das Konzept des hier getesteten Omnipressor 2830Au bietet. Zumindest ist mir keines bekannt. Natürlich ist die Kombination unterschiedlicher Geräte denkbar, wenngleich es doch recht weniger Expander/Gates auf dem Markt gibt. Und um ehrlich zu sein: Das verwundert mich doch sehr. Wen die Overcompression reizt, der findet mit dbx-Gear, beispielsweise dem außerordentlich preiswerten dbx 560a ein interessantes Produkt. Vielleicht liefert auch der All-Buttons-Mode des 1176 oder seiner Clones das, was man braucht. Im Ergebnis ähnlich der Expansion oder der Overcompression und dann doch wieder ganz anders sind Transient-Designer wie der SPL Transient Designer 4 mk2 oder der Elysia nvelope.

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