Praxis
Bereits trocken angespielt überzeugt die Striped mit einem sehr direkten Schwingungsverhalten, das sich sofort durch den Korpus auf den Spieler überträgt. Auch ohne Amp klingt die Gitarre knackig und offenbart einen guten “Twang”, was für Floyd Rose Modelle bestimmt keine Selbstverständlichkeit ist.
Zunächst hört ihr ein cleanes Akkordpicking. Der Halshumbucker gibt einen sehr ausgewogenen, mittigen Sound wieder und sein relativ hoher Output bringt meinen eigentlich cleanen JTM45 ganz schön zum “Brizzeln”, ohne jedoch unangenehm zu werden.
Von Bass- und Sustainklau aufgrund des Floyd Rose Tremolos kann bei diesem Modell wirklich kaum die Rede sein, denn der Natursound der Gitarre wird sehr gut transportiert und die Lebendigkeit gut wiedergegeben.
Kommen wir nun zu leicht angezerrten Crunchsounds. Die Gitarre hat einen sehr offenen Umgang mit dem crunchigen Sound und der Tonabnehmer beweist, dass er auch mit Medium-Gain-Settings musikalisch und harmonisch umzugehen weiß.
Nun ein Sololick mit einem moderaten Crunchton. Eddies Soundvorlieben werden tatsächlich überzeugend umgesetzt, denn wir haben es hier nicht mit einer schrillen, typischen 80er Jahre Metalgitarre zu tun, die lediglich Brettsounds abliefern kann, sondern vielmehr mit einem Modell, das auf seine Art den klanglichen Bezug zur Tradition wahrt und mit der Moderne koppelt. So sind Classic-Rocksounds ebenso überzeugend zu realisieren wie 80’s AOR-Metal-Töne.
Kommen wir nun zu moderaten Rock-Gefilden und spielen ein wenig mit dem Volume-Poti, wie Eddie es auch gerne tut. Dieser Regler arbeitet sehr musikalisch und erlaubt feinste dynamische Abstufungen, die vom Tonabnehmer exzellent umgesetzt werden können.
Hier lassen sich wirklich mit einem einzigen Grundsound unzählige Facetten generieren, beginnend bei zurückhaltenden Crunchtönen bis hin zu schmetternden Rocksounds. Die extreme Leichtgängigkeit des Potis bedarf bei dem einen oder anderen User möglicherweise etwas Umgewöhnung, erlaubt jedoch auch sehr schnelle Realisierung des gewünschten Gain-Grades.
Hier hört ihr ein Riff im Stile von “Hot For Teacher”:
Betreten wir nun die härteren Gangarten. Hier kann die Striped ihre Trümpfe voll ausspielen. Der Humbucker brüllt regelrecht und ohne großes Tweaken erhält man mit einem Marshallamp sofort den klassischen Van-Halen-Sound der alten Tage. Dabei klingen alle Saiten ausgewogen und differenziert und dank der präsenten Mitten sehr durchsetzungsfähig und wuchtig.
Für dich ausgesucht
Nun kommt der D-Tuna zum Einsatz. Wie eingangs erwähnt, bedarf es hier ein wenig der Nachjustierung, um das D, bzw. in diesem Fall das Db, perfekt in Tune zu bekommen, doch abgesehen davon erfüllt das Tool seinen Zweck tadellos und es kann direkt losgehen mit den Drop-D Riffs.
Auch hier zeigt die 5150 Striped ein sehr aufgeräumtes Frequenzbild, denn die Höhen sind nicht zu überzogen, die Mitten ziemlich direkt und “in the face” und die Bässe trotz downtuning differenziert. Generell muss ich sagen, dass ich von dem “Wolfgang”-Pickup extrem angetan bin, und ihm sehr gute Klangeigenschaften attestieren muss.
Zum Abschluss hört ihr ein kurzes Sololick mit hohem Gainsetting. Singende Leadsounds stehen der 5150 Striped exzellent zu Gesicht und Solophrasen gehen aufgrund der ergonomischen Hals- und Korpusform in Kombination mit einem sehr guten Setup mit extremer Leichtigkeit von der Hand.