FabFilter Mixing Bundle Test

Praxis

Anwendungsfall 1: Drums

Drums zu mixen, ist nicht ohne – Pro-Q, Pro-C 2 und Pro-R können die Arbeit aber erleichtern. Aufgrund der Präzision des Equalizers reicht es manchmal sogar aus, ihn nur auf die Gruppe zu legen und so Elemente zu booste/ cutten. Der Pro-C agiert im Punch-Modus kräftig, lässt sich mit dem Mix-Regler aber jederzeit zähmen. Bei Drums ist im Fall des Pro-Q zudem die erwähnte EQ-Match-Funktion nützlich, um zu überprüfen, dass sich die Snare und Kick so wenig wie möglich in den kritischen Bereichen überlagern.

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Drums – Dry Drums – Mud Control (Pro-Q) Drums – Smash (Pro-Q/Pro-C) Drums – Wide (Pro-Q/Pro-R) Drums – Transient Limiting (Pro-DS)

Insbesondere für Einsteiger als auch für die kreativen Sessions sind die Presets aller Plugins hilfreich. Andererseits stellen sie natürlich nur in Ausnahmefällen Direktlösungen für ein Mixing-Problem bereit, bieten aber dennoch gute Ausgangspunkte. Das gilt besonders für Pro-Q und Pro-R, deuten ihre detaillierten Frequenzspektren in Kombination mit Preset-Anpassungen auf mögliche Probleme im Mix hin.

Anwendungsfall 2: Effekte für Gitarren und Synths

Gerade für Soloproduzenten oder kreativ in der DAW arbeitende Bands bergen Timeless 3 und Pro-R 2 Reverb Potential. Ich habe einige Erfolg dabei erzielt, indem ich Gitarren und Synths damit bearbeitet habe – Letzteres auch mithilfe des Pro-G Gate/Expanders. 

Zwei Dinge habe ich dabei festgestellt: Zum einen dienen alle drei Plugins mit subtilen Einstellungen zum effektvollen Anfetten von Sounds. Zum anderen sind der Reverb und das Delay die klanglich experimentellsten der sieben Plugins des Bundles.

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Guitar – Dry Guitar – Bouncing Echoes (Timeless) Guitar – Pro-Q Highs Guitar – Saturated Eights (Timeless) Guitar – Multitap Chamber (Timeless/Pro-R) Guitar – Triple Distilled (Timeless) Synth – Dry Synth – Gated (Pro-G) Synth – Reverb Gate (Pro-G/Pro-R)

Auch dabei gilt: Keine Preset-Scheu! Die Modulationsoptionen von Timeless 3 sind so variabel, dass durch das Hinzufügen eines LFOs auf den richtigen Parameter etwas völlig Neues entsteht. Ich hatte am meisten Freude daran, die Taps in ihrer zeitlichen Position und Lautstärke zu modulieren – unendlicher Spaß! Und auch an den Reglern von Pro-R 2 lässt sich effektvoll herumdrehen.

Anwendungsfall 3: Mix saturieren und aufräumen

Eine dritte typische Situation ergibt sich, in dem man einige der Plugins auf den Master-Track legt und den ganzen Mix in Richtung Mastering sendefertig macht. In diesem Fall empfiehlt sich der Pro-C logischerweise weniger als der Pro-Q. Er gestaltet die Arbeit an einem ganzen Mix enorm flexibel. Eine Instanz mit dynamischer Reduzierung um 300 bis 400 Hz ist eigentlich nie verkehrt. Und an dieser Stelle des Arbeitsprozesses kann man dank der Peak-Erkennung des Pro-Q auch noch ein paar störende Einzelfrequenzen identifizieren und zurücknehmen.

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Full Mix – Dry Full Mix – Processed

Dann ist da natürlich noch der Punkt des kreativen Processings eines ganzen Mixes. In der Testphase war Saturn 2 hier mein Go-to-Werkzeug. Die Transformer- und Tape-Settings erzielen besonders in den tieferen Mitten und den Höhen wunderbare Präsenzeffekte mit viel klanglichem Charakter. Aber auch ein wenig gefilterter Reverb aus dem Pro-R 2 auf die Höhen half in einigen Situationen dabei, ohne drastische Kompression mehr Kohärenz im Mix zu erzeugen.

Wenig CPU-Auslastung

Bevor es ans Fazit geht, habe ich noch ein paar kurze Anmerkungen zur Performance der Plugins: Trotz ihrer hochwertigen Audioqualität haben die FabFilter-Tools auf meinem Mac mini mit 6-Kern Intel-Chip nie für CPU-Probleme in Ableton Live gesorgt. Während der mehrmonatigen Testphase sind sie nicht ein einziges Mal abgestürzt – Profisoftware halt.

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Tobias sagt:

#1 - 11.07.2022 um 17:39 Uhr

0

Fabfilter ist doch kein britischer Hersteller...

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