Internes Mixen mit dem DJ2 Controller
Die Mixer-Sektion des Controllers steuert den internen Traktor-Mischer. Die Transportsteuerung bedient Decks A und B. Die gleichen Bedienelemente könnten bei aktivierter Shift-Taste Decks C und D übernehmen. In der Praxis arbeitet man aber eher mit vier Decks, wenn verschachtelte Loops in diesen laufen. Mit einem Controller ist das kaum effizient umzusetzen. Daher ist es sinnvoller, ein auf zwei Player ausgerichtetes Effekt- und Loop-Mapping zu generieren. Die Drehregler steuern Effektparameter, die grünen Schalter aktivieren die FX-Units am Kanal, KILL setzt einen Autoloop. Die Transport-Buttons sind verantwortlich für Loop-Position und den Verschiebungswert, die blauen Taster für die aktuelle Größe. Wer die Effekte über den Joystick steuern will, nutzt die EQ-Potis zum Beispiel für FX Dry/Wet, den Bipolaren Filter oder die Tonhöhenkorrektur. Für ein solches Setup braucht der DJ eine Soundkarte mit zwei separaten Kanälen, einen für das Mastersignal, einen zum Vorhören. Eingänge werden nicht benötigt. Als Software käme eventuell Traktor zum Einsatz. Duo bietet zwei Decks und sechs Effekte für 99 Euro. Pro hat deutlich mehr Features und vier Player, kostet aber 199 Taler. Kostenlose Konfigurationsdateien gibt es auf der Faderfox-Website.
Externes Mixen mit dem DJ2 Controller
Der DJ verwendet das Micromodul und einen DJ-Mixer. Hier werden zwei Ausgänge des Soundinterfaces mit den entsprechenden Mischpultkanälen verbunden, Klangregelung und Mixen erfolgen extern. Die Drehregler übernehmen mit dem Joystick die Effekt-, Key- und Filtersteuerung. Die Transportsektion wird per Shift zum Schleifen-Baukasten. Wer die Effekte lieber mit dem Stick anfährt, könnte die Drehregler auch sehr gut für Loops nutzen. High ändert die aktuelle Größe, Mid ändert die Position, Low das Verschiebungs-Intervall. So kann der DJ mit einer Hand am Loop arbeiten und mit der anderen die Effektparameter ändern. Das Audio-Setup ist identisch mit dem vorangegangenen Beispiel.
DJ2 mit DVS
Wer DJ2 mit einem digitalen Vinyl-System einsetzen möchte, benötigt zunächst eine Soundkarte, die Phono- taugliche Eingänge besitzt. Der DJ steuert den Track direkt am Plattenspieler durch Timecode-Vinyls und nutzt die Kontrolleinheit als Mixer oder, was wahrscheinlicher ist, zum mauslosen Browsen in der Musikbibliothek und als Kreativabteilung. Die Belegung entspricht im Wesentlichen dem vorigen Setup, die Transportsektionen können zusätzlich für Hotcues eingesetzt werden. Als DVS Systeme bietet sich beispielsweise Traktor Scratch Pro für 599 Euro an. Es bringt eine MIDI-Lernfunktion mit, durch die auch ambitionierte Einsteiger einen leichten Zugang zu einem persönlichen Mapping bekommen.
Darf’s vielleicht auch etwas weniger sein?
Wem knapp 849 Euro für eine Traktor Scratch Pro / Faderfox Kombi zu viel sind, der kann sich nach einer alternativen Software umsehen, denn Faderfox lässt sich mit jedem MIDI-fähigen Programm einsetzen. Doch weder VDJ noch Deckadance, PCDJ oder Mixvibes unterstützen das Leichtgewicht nativ. Oh je, hört man den MIDI-Unerfahrenen seufzen. In der Tat, nicht alle Applikationen sind ohne aufwendige manuelle Eingaben zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Wer sich nicht durch Parameter-Tabellen kämpfen möchte, sollte also gerade hier auf eine LEARN-Funktion achten und trainiert den Schiebefuchs im Nu selbst. Besonders budgetschonend ist Mixxx. Die kostenlose und für Freeware-Verhältnisse beachtlich stabile und schnelle Applikation ist für Windows (32 und 64 Bit), MacOs und Linux verfügbar. Sie bietet zwar eine vergleichsweise bescheidene Ausstattung und Optik, unterstützt Faderfox DJ2 aber von Haus aus. Leider lösten meine Reglerbewegungen zunächst keinerlei Reaktion aus, denn mein Testgerät war auf MIDI-Kanal 16 voreingestellt, die Setup-Datei allerdings auf Kanal eins. In einem solchen Fall bietet es sich an, entweder die Belegungstabelle zu ändern, also die MIDI-Kanäle einzeln per Hand zu konfigurieren, oder den Faderfox auf den Kopf zu stellen. Auf der Rückseite des Gerätes ist beschrieben, wie der System-Mode aktiviert wird. Wer aus der Anleitung nicht schlau wird, betätigt Shift und gleichzeitig FX1 oder FX2. Wenn die FX1 LED leuchtet, werden die CC/Note-Daten auf Kanal 16 gesendet.
Bei aktivierter FX2-LED funkt der Fuchs auf dem in meinem Fall sehnlichst erwünschten Kanal eins. Wer mit der Controller-Belegung nicht einverstanden ist, kann auch den Mixxx Setup-Wizard nutzen. Er fragt nacheinander die benötigten Funktionen ab, simple Bewegungen des gewünschten Bedienelementes weist dieses dann zu. Das so entstandene File lässt sich im XML-Format exportieren und auf einem anderen System weiterverwenden. Ein komplettes Mixxx-DJ Starter-Set kostet ungefähr 380 Euro, denn eine geeignete Soundbox gibt es ab 100 Euro, ein USB Midi-Interface ab 30 Euro. Dazu den Fuchs für 249 und der Spaß kann beginnen. Wer schon Sound-Hardware besitzt, zahlt halt nur für den Controller. Bei Bedarf kann die Abspiel-Steuerung der Gratis-Software auch durch Timecodes erfolgen (im Doppelpack erhältlich ab 40 Euro). Mixxx versteht Serato, Mixvibes, Final- und Traktor Scratch-Vinyls.