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FBT DJ15A und FBT J12A Test

Praxis

Einsatz als Bodenmonitor

FBT J12A

Schnell ist ein SM 58 in die J12A eingesteckt und eingepegelt. Als DSP-Preset wähle ich Nummer 2 „Floor/Vocal“. Ich bemerke am Sound sofort einen aktivierten Low-Cut und eine Dämpfung im Mittelhochtonbereich. Der Monitor zeigt sich hinsichtlich Rückkopplungen unproblematisch. Es ist möglich, ihn sehr laut zu fahren, ohne dass es gleich anfängt zu pfeifen. Der Gesang wird klar und deutlich wiedergegeben, ohne muffig und indirekt zu wirken. Das Klangbild findet seine Fortsetzung auch beim Akustikszenario, bei dem ich eine Akustikgitarre an den Klinkeneingang anschließe. Die maximale Lautstärke ist ausreichend und lässt bei mir Zufriedenheit aufkommen.  
Als nächstes wähle ich das Preset „Original“. Der Sound wirkt danach voller und auch ein wenig präsenter. Die maximale Lautstärke als Bühnenmonitor ist nun niedriger, da die Box früher zum Rückkoppeln neigt. Dennoch ist dieses Preset eine gangbare Alternative. Bei den beiden restlichen Programmen „Boost/Lounge“ und „Club/DJ“ sind die Anhebungen im Bassbereich so stark, dass sie nicht für den Anwendungsbereich „Monitorbox“ zu gebrauchen sind.  

FBT DJ15A

Bei der DJ15A muss ich kurz überlegen, welches Preset ich für die Anwendung als Monitorwedge wählen soll. Ich entscheide mich für „Live“ und aktiviere noch zudem noch das Highpass-Filter. Und: Dieses Programm funktioniert in meinem Setup auch ganz gut. Der Gesang wird transparent und verständlich wiedergegeben und wirkt im unteren Frequenzbereich auch nicht zu schlank. Die Tendenz zu koppeln stellt sich relativ spät ein und die damit erreichbare Endlautstärke macht einen Sänger auf jeden Fall glücklich. Nun schließe ich einen MP3-Player an den Cinch-Eingang an und versuche mich als Karaoke-Sänger. Die Musik ist laut, klingt gut, die Stimme ist präsent und kann sich gut durchsetzen ohne verwaschen zu klingen. Als nächstes ist das Preset „Smooth“ dran und auch das funktioniert. Es ist hier sogar möglich, noch etwas lauter zu fahren, ohne dass sich Feedbacks ins Setup einschleichen. Die Presets „Original“ und „Bass Boost“ funktionieren wie erwartet nicht, weil der Boost der Bässe zu krass ist, um eine vernünftige Monitorlautstärke ohne Rückkopplungen zu erzeugen. Die DJ-Box steht der J12A also in Sachen Monitoring in nichts nach. Wer hätte das gedacht?

Fotostrecke: 4 Bilder J12A liegend als Monitorwedge

Einsatz als PA

FBT J12A

Als erstes wähle ich im Frontbeschallungstest das Programm „Original“. Der Lautsprecher klingt im Linearbetrieb transparent, druckvoll und angenehm. Bei dichter Rockmusik oder Metal meistert er schnelle Impulse gepaart mit einem Klangerlebnis, durch das man immer noch gut hindurchschauen kann. Ebenso wird Popmusik mit einem großen Volumen und einer guten Detailabbildung transportiert. Bei Elektro und Discomusik kann die J12A durch starke Impulse und ein angriffslustiges Bild im Bereich des Mittelhochtons begeistern. Meiner Meinung nach eine in sich wirklich gelungene Abstimmung. Auch die Limiter und Schutzschaltungen funktionieren für mich zufriedenstellend. Erst kurz vor Erreichen der maximalen Lautstärke arbeiten sie zuerst zurückhaltend, ein paar dBchen später deutlich hörbar.  
Beim „Boost/Lounge“ Programm hat man den Eindruck, als würde man einen Loudness-Schalter betätigen. Das gesamte Frequenzbild wird für das Hören bei geringeren Lautstärken optimiert. Es klingt nun alles auch bei moderatem Schalldruck fett und noch präsent. Die maximal erreichbare Endlautstärke ist durch die Frequenzgangverbiegung nun deutlich geringer.  
Als Letztes probiere ich das Setting „Club/DJ“ aus. Saftige Bässe und brillante Höhenwiedergabe sind nun an der Tagesordnung, ohne dabei unschön oder zu übertrieben zu wirken. Mir macht’s Spaß! Die erreichbare Endlautstärke ist immer noch ziemlich hoch, so dass man sich eine Disco-Veranstaltung oder Party mit der J12A durchaus vorstellen kann.  

FBT DJ15A

Auch bei der speziellen DJ-Variante fange ich mit dem ersten Preset an. Ich bemerke deutlich die Bassanhebung, die laut Hersteller auch in diesem Programm integriert ist. Es bietet sich ein kraftvolles Klangbild mit saftigen Bässen aber auch griffigen Höhen, das obendrein sauber bis zum Erreichen der Endlautstärke abgebildet wird. Durch alle Musikrichtungen funktioniert dieses DSP-Programm sehr gut. Im Vergleich zu der J12A habe ich das Gefühl, dass die DJ15A im Mittenbereich einen Hauch zurückhaltender ist. Das mag an der Abstimmung des 15-Zoll Basstreibers zu dem 1-Zoll Horn liegen. Das ist aber nicht wirklich dramatisch und lässt dafür im Bassbereich mehr Freude aufkommen. Außerdem ist sie ja auch für DJs entwickelt worden – und dort geht es nicht unbedingt um eine lupenreine Mittenwiedergabe.  
Nun ist es an der Zeit, das Preset 2 „Bass Boost“ zu aktivieren. Und tatsächlich: Es geht noch mehr! Im unteren Übertragungsbereich wird noch einmal eine kräftige Schippe draufgelegt. Das Preset zeigt bei hohen Lautstärken nun hinsichtlich der Dynamik Schwächen, macht aber bei mittleren Lautstärken mehr Spaß im Bass. Früh schon arbeitet der Limiter bei hohen Pegeln aufgrund der großen Bassenergie, was nicht schlecht klingt, aber nicht im Sinne des Produzenten der Musik ist. Die mittlere Lautstärke hingegen macht da schon eher Eindruck, da Volumen und Wucht bei Bassmusik absolut überzeugen können und ein großes Klangbild erzeugen.
Programm 3 „Smooth“ ist wohl das linearste DSP-Programm. Die Box klingt hier eher schlicht und zurückhaltend, ohne dabei langweilig oder fade zu werden. Das Preset ist eher etwas für rein akustische Musik, oder wenn eine Stimme so natürlich wie möglich wiedergegeben werden soll.  
Als letztes versuche ich mich am Live-Preset. Hierfür lasse ich eine fast unbearbeitete Mehrspuraufnahme einer Band über die Boxen laufen. Die Anlage klingt, wie man es von ihr erwarten würde: nicht zu aufdringliche Bässe, angenehme Höhen und das Ganze bei einer guten Transparenz über den gesamten Übertragungsbereich. Die maximale Endlautstärke ist nun ziemlich hoch. Die verwendeten Limiter scheinen die Gleichen wie bei der J12A zu sein. Bei meinem Versuch, die Anlage an ihre Grenzen zu fahren, verhielten sich die Limiter nahezu identisch. 

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