ANZEIGE

FBT Evo2 maxX 4A Test

Praxis

Evo2 MaxX 4a als liegender Bühnenmonitor

Mein beliebtester Test für einen Bodenmonitor ist die Gesangswiedergabe über ein Shure SM 58, ein Fall, der in der Realität oft genug vorkommt. Das Mikro ist schnell eingepegelt und als Preset verwende ich „Floor/Vocal“. Und los geht’s. Mir fällt beim Hören sofort auf, dass der Low Cut aktiv ist, um störende tiefe Frequenzen unmittelbar eingangsseitig herauszufiltern. Ebenso sieht es mit den beißenden Höhen aus. Es werden im oberen Frequenzbereich die rückkopplungsfreudigeren Frequenzen im Pegel abgesenkt, was ich durchaus als sehr angenehm empfinde. Die Box ist so recht unproblematisch und kann ziemlich laut gefahren werden, ohne dass sich dabei ein Feedback einschleicht und aufschaukelt. Der Gesang wird dennoch präsent und deutlich abgebildet und man erhält eine wirklich gute Stimmenverständlichkeit. Auch als Gesangsmonitor neben einem großen Flügel macht Evo2 MaxX 4a eine gute Figur, wenn der Pianist gleichzeitig singen sollte. Es sind ganz sicher genügend Leistungsreserven vorhanden, selbst wenn hinter einem der Drummer auf das Schlagzeug eindrischt oder der E-Gitarrist seinen neuen Rectifier austesten muss.  
Nun versuche ich mich bei gleicher Verstärkung mit dem Preset „Original“. Da ich das Mikrofon gerade schon leicht unter die Rückkopplungsgrenze gefahren habe, bemerke ich nun deutlicher die Tendenz zu akustischen Feedbacks. Je nach Position fiept es im oberen Teil des Spektrums oder es schwimmt unten herum. Nachdem ich den Gain ein wenig zurückgedreht habe, hat sich dieses Problem aber doch schnell erledigt. Der Monitor ist nun einfach ein wenig leiser, klingt aber trotzdem sehr gut. Dieses Preset scheint also auch ein gangbarer Weg für den Einsatz als Monitorwedge zu sein. Neugierig geworden, probiere ich hier auch die anderen beiden Einstellungen aus, aber weder „Boost/Lounge“ noch „Club/DJ“ funktionieren. Gleich nach Umschalten stellt sich in beiden Fällen ein unangenehm lautes Feedback ein. Ich muss das Mikro nun sehr leise drehen, sodass der Einsatz als Monitor nicht mehr in Frage kommt. Nun gut, ein Versuch war es allemal wert. Diese Presets sind ja schließlich auch für ganz andere Anwendungsbereiche konzipiert und programmiert worden.  

Evo2 MaxX 4a als Frontalbeschallung

Um ein besseres Vorstellungsvermögen vom Gesamtsound der FBTs Evo2 maxX 4A zu bekommen, arretiere ich sie auf ein Hochstativ. Hierbei muss ich feststellen, dass ein Griff an der Oberseite oder eben auch ein zweiter Seitengriff praktisch wären. Nun gut, es funzt selbstverständlich auch nur mit dem einen Seitengriff, da 15 Kilo keine so richtig großgewichtige Angelegenheit darstellen – aber dennoch funktioniert Rückenschonung auf Dauer anders!  
Als erstes Preset wähle ich wieder „Original“ aus und fange mit erdiger, knackiger Rockmusik an und es ist schon erstaunlich, was diese kleine Box zu leisten vermag, denn sie vermittelt ein Klangbild, welches straff und „angriffslustig“ ist. Die Bezeichnung „warm“ ist hier aber eher unangebracht. Dennoch ist kein Frequenzbereich unnatürlich überbetont. Es gibt keine harschen Mitten oder unangenehme Höhen. Im Bassbereich wirkt sie aufgeräumt und sehr schnell. Dieses Klangbild bestätigt sich auch bei Pop oder elektronischer Musik, denn die gute Transparenz gerade im unteren Übertragungsbereich ist schon sehr auffällig. Die Mitten klingen angenehm, nicht zu quäkig und die Höhen sind seidig bis brillant.  
Nun ist es an der Zeit, die Schutzschaltungen zu testen und so drehe ich erstmal ordentlich auf, um festzustellen, dass man ganz schön Gas geben muss, um die Limiter zum Einsatz zu zwingen. Diese arbeiten dann aber recht unauffällig und ich hab das Gefühl, dass sie sich ganz allmählich ins akustische Geschehen einschleichen, bis sie, wenn ich noch mehr Gas gebe, dann doch merklich hörbar werden. Die Endlautstärke kann sich dabei wirklich sehen (bzw. hören) lassen und ich finde das Ergebnis ist angesichts der geringen Größe erstaunlich und im Hinblick auf den niedrigen Preis absolut vorzeigbar.  
Der Wechsel zum Preset „Boost/Lounge“ wird erst nach einer guten Sekunde Pause nach der Aktivierung vollzogen und es bietet sich ein ganz anderes Klangbild. Wuchtige fette Bässe, deutlich mehr Höhenpräsenz und eine Mittendämpfung sind zu bemerken. Hier scheint eine Art Loudness-Kurve aktiviert worden zu sein. Bei größeren Lautstärken wirkt dieses Klangbild dann auf mich in den dafür typischen Frequenzbereichen überbetont und ich habe das Gefühl, erdrückt zu werden. Der Sound ist für Cafés und Bars maßgeschneidert oder für kleinere Locations angedacht, in denen eher niedrigere Lautstärken gefahren werden und die Beschallung als Hintergrund dient. Es ist genau das drin, was auch draufsteht. Meiner Meinung nach ist das gut gelungen.  
Zu guter Letzt ist das Preset „Club/DJ“ an der Reihe und so entscheide ich mich auch zum Konsum von Clubmusic in Form von House. Der Klangeindruck ist ähnlich wie beim dritten Programm, jedoch sind die Frequenzanhebungen nicht so übertrieben stark und es gibt definitiv mehr Mitten zu hören. Es wird ein Spektrum übertragen, das am oberen und unteren Rand angehoben ist, ohne den Eindruck einer unangenehmen Überbetonung zu vermitteln. So kann die Box im Vergleich zu Preset drei auch deutlich lauter gefahren werden. Dieses Programm funktioniert auch bei anderen Genres wie Pop- oder Rockmusik und auch Metall geht gut. Man erhält eine gelungene Abstimmung für einen fetten Sound und erreicht problemlos hohe Endlautstärken, ohne dass die PA dabei nervt. Gut!  
Alle vier Presets unterscheiden sich doch recht deutlich voneinander und machen absolut Sinn für die genannten Einsatzbereiche. Die Anwendungen für die Presets zwei bis vier liegen auf der Hand. Das erste Programm scheint mir hingegen dafür geschaffen zu sein, ein möglichst lineares Klangbild zu übertragen und dabei große Lautstärken zu erzielen.

Fotostrecke: 2 Bilder Hier die vier Gummifüße und die Stativaufnahme mit Sicherungsschraube
Kommentieren
Profilbild von Friedemann Richard Bruce

Friedemann Richard Bruce sagt:

#1 - 16.10.2016 um 07:59 Uhr

0

Ich finde nirgens die Angabe wie die Cutoff Frequenz des HP Filters ist. Kann mir jemand weiterhelfen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.