Um in meinem ultraportablen, fahrradtauglichen Reise-Keyboardsetup unterzukommen, muss ein Keyboard folgende Eigenschaften haben: es muss sehr klein und leicht sein, dabei aber kompromisslos gut klingen. Nicht viele auf dem Markt befindliche Synthesizer erfüllen diese beiden Bedingungen, aber dieser hier ganz bestimmt: der microKORG XL.
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So darf der Kleine auch seit einer Weile in meinem Fahrradanhänger mitreisen, auch wenn er leider nicht hundertprozentig alles erfüllt, was ich von ihm erwarte. Einige Punkte an diesem Instrument passen mir (und vielen anderen Usern und Testberichtschreibern auch) gar nicht, als da wären:
1. der fehlende Anschluss für ein Sustainpedal – manchmal würde man zumindest gerne mal eine Fläche festhalten können, während man die Spielhand gerade für etwas anderes braucht
2. der fehlende Tap Tempo Button – ich benutze zwar keinen Arpeggiator, arbeite aber viel mit Delays, und deshalb ist Tap Tempo für mich unverzichtbar
3. nur drei frei belegbare Controller – das ist zwar besser als nichts, aber um live herumzutweaken wären einige zusätzliche Controller schon ganz schön
4. nicht optimale Programmanwahl – die beiden großen Räder sind zwar schon besser als die unpraktischen Plus/Minus-Buttons vieler anderer VA-Synths, aber ich würde gerne meine Programme sofort mit einem Knopfdruck aufrufen können, ähnlich wie beim Set List Mode des Korg Kronos oder beim Kurzweil Quick Access. Mit den beiden Rädern dauert das Finden eines Sounds im Livebetrieb oft zu lang.
5. anfällige Potis – die Kunststoff-Drehregler sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, sondern nur auf die Platine gelötet. Nachdem mir der XL einmal mit der Gehäuseoberseite zuerst auf den Boden gefallen ist, waren sie auch alle drei gleich kaputt.
So, genug lamentiert! Wenn die Hersteller den Synth nicht so bauen wie man es gerne hätte, wird eben selbst Hand angelegt. Keine Angst, diesmal wird nicht GESÄGT. Allenfalls ein bisschen gelötet.
jimknopf sagt:
#1 - 24.07.2013 um 02:56 Uhr
Sehr praxistaugliche Tips, die auch für den XL+ nützlich sind!
Johannes Nikorowitsch sagt:
#2 - 20.11.2015 um 12:35 Uhr
Danke dir für die super Tips. Hätte noch ein Frage zu der Programmanwahl per Touch OSC. Wie hast du das genau programmiert in TouchOSC? Kann nichts im Netz finden, welche MIDI-Message man für diese direkte Anwahl verwendet? Hast du dazu irgendwie MSB definiert? Über eine einfachen Program Change funktioniert das ja nicht, oder? Würde mich sehr über eine Antwort freuen :)
Xaver Fischer sagt:
#2.1 - 20.11.2015 um 16:10 Uhr
TouchOSC kann ganz normale Program Changes senden, und damit funktioniert das. Der MicroKorg empfängt die.
Antwort auf #2 von Johannes Nikorowitsch
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJohannes Nikorowitsch sagt:
#2.1.1 - 20.11.2015 um 17:16 Uhr
Danke dir für die Info. Dann versuch ich das auch mal nachzubauen.
Antwort auf #2.1 von Xaver Fischer
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMarkus Galla sagt:
#3 - 29.08.2017 um 07:28 Uhr
Der MIDI Solutions Dual Footswitch Controller ermöglicht den Anschluss von zwei Fußschaltern ganz ohne Löten. Der Vorteil ist, dass diese Investition von rund 179€ einmalig ist und beim Tod des Fußschalters nicht erneut ein Umbau fällig wird. Es gibt auch schicke 19"-Lösungen für bis zu acht Controller. Auch für die MIDI Clock gibt es so etwas. Auch MIDI-USB gibt es, so dass man im Prinzip sogar einen beliebigen MIDI-Controller mit USB-Ausgang zur Erweiterung einsetzen könnte. Wenn Custom-Lösungen bevorzugt werden, wäre eine Lösung auf Basis eines Arduino Boards oder Rhasperry Pi ebenfalls denkbar. Es gibt da fast nichts, was da nicht schon gemacht wurde und man kann alle möglichen Bauteile als Controller nutzen. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber im Internet gibt es schon diverse Lösungen zu bestaunen.