Fender Aerodyne Jazz Bass Test

DETAILS

Konstruktion / Korpus
Der Jazz Bass-Korpus des Aerodyne ist durch seine gewölbte Decke deutlich schlanker als der des Standard-Jazz Bass. Für noch mehr Komfort hat Fender den Korpus aus Linde gefertigt, ein sehr leichtes, warm klingendes Holz. Weil Linde in der Regel keine besonders dekorative Maserung vorweisen kann und häufig einen leichten Grünstich besitzt, sollte es möglichst deckend lackiert werden, wie bei unserem Testbass. Für Fender untypisch ist auch die Kopfplatte in Korpusfarbe lackiert und rundet zusammen mit der cremefarbenen Korpuseinfassung die noble Gesamterscheinung des Aerodyne ab.

Für einen Jazz Bass ebenfalls untypisch, aber durchaus praktisch, ist der schräge Klinkenausgang mit Montageblech wie bei der Stratocaster-Gitarre. Vor der Buchse sind die drei bereits erwähnten Potis in einer gediegenen „smoke-chrome“-Optik zu finden. Auch die übrige Hardware ist rauchverchromt, ansonsten unterscheidet sie sich nicht von der traditionellen Fender-Bestückung. Als Brücke dient der allseits bekannte und in zwei Richtungen einstellbare Blechwinkel, und vier offene Mechaniken mit großen Flügeln zieren die Kopfplatte.

Hals
Keine Experimente auch bei der Halskonstruktion. Das C-Profil liegt vertraut wie das eines altbekannten Jazz Basses in der Hand, der Hals ist einteilig aus liegendem Ahorn aufgebaut und mit einem mitteldicken Palisandergriffbrett versehen. Die 20 hervorragend abgerichteten Bünde präsentieren sich im Vintage-Format, also eher dünn. Der Hals war schon ab Werk nach meinem Geschmack sehr gut, also mit wenig Relief (Halskrümmung) eingestellt, sodass die Saitenlage weit nach unten schrauben konnte, ohne dass ein Scheppern zu hören war – auch nicht bei kräftigem Anschlag. Das passt auf jeden Fall ins Gesamtbild eines komfortablen Basses, wie ich finde.

Da nichts am Hals zu justieren war, fiel mir erst sehr spät auf, dass der Zugang zum Spannstab an der Kopfplatte und nicht wie sonst beim Jazz Bass üblich am Korpus liegt. Eine weitere Besonderheit sind die fehlenden Inlays im Griffbrett: Der Aerodyne-Hals hat Lagenmarkierungen nur an der Griffbrettflanke.

Pickups
Fender hat dem Aerodyne nur in der Stegposition einen Singlecoil Jazz-Tonabnehmer spendiert, an der Halsposition sitzt ein Split-Coil, wie man ihn vom Precision-Bass kennt. Also auch hier eine Differenz zum traditionellen Jazz Bass, die allerdings mehr Soundmöglichkeiten bietet. Die beiden Pickups sind keine Vintage-Ausführungen, sondern mit einem kräftigen Keramikmagneten auf ein breiteres Frequenzspektrum mit mehr Höhen und kräftigem Fundament getrimmt. Eine aktive Elektronik ist nicht an Bord, man kann den Sound also wie beim Standard Jazz Bass lediglich mit den Pickup-Lautstärken und dem Tonregler beeinflussen.

FenderAerodyneJBass_31FIN Bild
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