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Fender American Elite Jazz Bass Test

Praxis

Die Optimierungen, mit denen Fender den Elite in eine modernere Richtung getrimmt hat, machen sich im Spielkomfort sofort bemerkbar. Durch das flacher werdende Halsprofil sind die hohen Lagen bis zum letzten Bund absolut mühelos zu spielen und der größere Griffbrettradius macht das Greifen von komplexeren Läufen oder Akkorden deutlich angenehmer als bei einem herkömmlichen Halsprofil. Im tiefen Bereich fühlt sich Hals des Basses wie bei einem alten Jazz Bass aus den 60er-Jahren an; die Sattelbreite beträgt 38,1 mm und das schlanke C-Profil ist mir als Jazz-Bass-Fan augeblicklich vertraut. Das dünne Satin-Urethane-Finish auf dem Halsrücken tut sein Übriges und sorgt mit einer angenehmen, sehr geschmeidigen Haptik für enormen Spielkomfort beim schnellen Lagenwechsel. Positiv hervorheben möchte ich darüber hinaus die erstklassige Qualität der Bundierung und das nahezu perfekte Setup, mit welchem der schicke Viersaiter bei mir ankam. Die Bundierung ist allemal auf Boutique-Niveau und ermöglicht eine sehr flache Saitenlage ohne Scheppergeräusche. Der Hals war mit lediglich einer minimalen Krümmung bereits nach meinem Geschmack justiert, sodass ich für mein perfektes Setup lediglich die zwei hohen Saiten etwas niedriger legen musste. So eingestellt spielt sich der Fender tatsächlich nicht minder traumhaft leicht und mühelos als ein moderner Bass aus einer der zahlreichen Edelbassschmieden. Wenn ich aus ergonomischer Sicht überhaupt etwas an dem Instrument zu meckern hätte, bezöge sich meine Kritik auf das nicht ganz geringe Gewicht von immerhin 4,4 kg. Für einen modernen Viersaiter ist das schon recht ordentlich. Am Gurt hängt der Elite aber dennoch sehr angenehm, weil er nicht kopflastig ist und sich in einer angenehmen Spielposition einpendelt.

Die umfangreiche Elektronik wird Traditionalisten schon fast zu viel des Guten sein - sie hat jedoch allemal ihre Daseinsberechtigung!
Die umfangreiche Elektronik wird Traditionalisten schon fast zu viel des Guten sein – sie hat jedoch allemal ihre Daseinsberechtigung!

Außerdem soll eine gewisse Masse an den richtigen Stellen eines Instrumentes einer gesunden Klangentwicklung ja durchaus zuträglich sein. Mein Testbass jedenfalls legt eine extrem gesunde Tonentfaltung an den Tag – die Ansprache ist blitzschnell und attackstark, und jeder Ton auf dem Hals schwingt sehr gleichmäßig und langsam aus. Das sind positive Vorzeichen für einen guten Sound am Verstärker! Damit ihr euch auch sofort einen Eindruck davon machen könnt, habe ich den brandneuen Jazz Bass aus der Elite-Serie mit einem Apogee Duet-Interface und Logic X recorded. Im ersten Clip hören wir den Bass zuerst im passiven Betrieb und danach im aktiven Betrieb mit eingeschaltetem Preamp, um die Wirkung der neuen Elektronik beurteilen zu können.

Audio Samples
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Grundsound: Passiv Flat, Aktiv Flat

Der Bass klingt bereits im passiven Betrieb sehr aufgeräumt und transparent. Sein Fundament ist voll, aber dennoch definiert, und die Höhen sind sehr präsent im Vordergrund, ohne jedoch durch Plärren zu nerven. Ein wirklich schöner moderner Jazz-Bass-Sound mit Kraft und viel Punc. Mir gefallen die neuen Noiseless-Tonabnehmer der vierten Generation ausgesprochen gut, obwohl sie in den Höhen nicht so luftig und offen klingen wie richtige Singlecoils. Dafür sind sie absolut frei von Nebengeräuschen und ich habe in der Tat zu keiner Zeit während meiner Testphase irgendwelche Brummgeräusche wahrgenommen. Wenn man den Preamp einschaltet, wirkt der Sound noch eine Spur moderner und Hifi-mäßiger, weil die Mitten leicht ausgehöhlt werden. Das Klangbild wird augenblicklich glaskar, wobei aber die Dynamik auch im aktiven Modus erhalten bleibt. Insgesamt macht der neue 18V-Preamp – nicht zuletzt aufgrund seiner nahezu nebengeräuschfreien Arbeitsweise – einen sehr hochwertigen Eindruck, sodass ich sehr gespannt auf die Abstimmung der Dreiband-Klangregelung bin. Im folgenden Clip hören wir den Bass im aktiven Modus mit der Tonabnehmerbalance in Mittelstellung.

Audio Samples
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Aktiv: Beide Pickups, leichter Bass Boost, Mid Boost

Für den Fingerstyle-Sound habe ich die Bässe leicht angehoben und die Durchsetzungskraft mit einer Dosis Mitten erhöht. Die beiden EQ-Bänder machen exakt das, was sie sollen: der dezente Bassboost bringt mehr Fülle und ein solideres Fundament, und die Mitten sorgen für zusätzliche Definition und Wärme im Sound. Mir gefällt die Abstimmung der Klangregelung sehr gut – die einzelnen Bänder wirken gleichermaßen effektiv und geschmackvoll. Selbst heftige Anhebungen führen zu guten Resultaten und bringen den Sound zu keiner Zeit aus der Balance. Bei meinem Testbass reichen allerdings nur ganz leichte Optimierungen mit dem Equalizer aus, um wirklich tolle Sounds für verschiedene Musikrichtungen und Spieltechniken zu bekommen. Für den knackigen Slapsound im nächsten Audio-Clip reichte eine leichte Bassanhebung; die Mitten habe ich für den typischen “Scoop” zusätzlich abgesenkt.

Audio Samples
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Aktiv: Slap-Style, Bass Boost, leichter Mid Cut

Wer auf klangliche Flexibilät Wert legt, ist mit einem Jazz Bass prinzipiell an der richtigen Adresse. Kein Wunder also, dass auch der jüngste Fender-Spross in dieser Disziplin überzeugt. Mit dem Halstonabnehmer im Solomodus liefert der Bass eine fetten Preci-ähnlichen Sound, welcher trotz seiner Fülle und Wärme klar und straff abgebildet wird.

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Aktiv: Hals-Pickup, Bass und Mid Boost

Der Stegtonabnehmer bietet einen weiteren klassischen Jazz-Bass-Sound, den erfahrungsgemäß vor allem virtuose Fusionbassisten und Pastorius-Fans zu schätzen wissen. Beim American Elite Jazz Bass sitzt der Stegtonabnehmer in der typischen 60s-Position und klingt deshalb auch ohne EQ-Unterstützung schon erstaunlich rund. Mit einer Prise Bässe und Mitten vom hervorragend klingenden Equalizer wird der prägnante Sound allerdings noch direkter und tragfähiger.

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Aktiv: Steg-Pickup, Bass Boost, leichter Mid Boost
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