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Fender American Original 70s Telecaster Custom Test

Die Fender American Original 70s Telecaster Custom präsentiert sich als Neuauflage der erstmals 1972 vorgestellten Telecaster mit einem Humbucker in der Hals- und einem Single Coil in der Stegposition. Wie die Produktbezeichnung schon vorab verrät, orientiert sich die Gitarre dabei möglichst originalgetreu am damaligen Modell.

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Neben der Thinline Telecaster und der Telecaster Deluxe war die Telecaster Custom zur damaligen Zeit Fenders Antwort auf den Trend hin zu Humbucker-Gitarren aus dem Hause Gibson, die im Zusammenspiel mit stärker verzerrten Amps einen wärmeren Ton verzeichnen konnten.
Unser Testmodell geht aktuell mit einem Preis von knapp 2000 Euro über die Ladentheke und gehört damit schon zu den teureren Instrumenten aus den USA.
Was die Fender American Original 70s Telecaster Custom im Detail zu bieten hat, erfahrt ihr im Test.

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Details

Historisches

Mitte der 60er Jahre begannen einige der namhaften Spieler wie Eric Clapton oder Mike Bloomfield ihre weit aufgerissenen Marshall Amps mit Humbucker-Gitarren zu bespielen. Der daraus resultierende fettere Ton mit weniger Nebengeräuschen setzte einen neuen Trend unter E-Gitarristen und bescherte Gibson höhere Absätze. Gleichzeitig rüsteten manche Spieler aber auch ihr Fender-Modell auf Humbucker um. Das berühmteste Beispiel dürfte Keith Richards “Micawber” Telecaster mit einem Doppelspuler in der Halsposition gewesen sein, die damit in Teilen die spätere Fender Telecaster Custom quasi schon vorwegnahm. Erstmals 1969 reagierte Fender mit der Telecaster Thinline und stellte eine Semi-Hollow mit zwei Humbuckern vor. 1972 folgte dann die Telecaster Deluxe als Solidbody mit zwei Humbuckern und die Telecaster Custom mit dem schon erwähnten Humbucker am Hals. Die verbauten Fender Wide Range Humbucker wurden von niemand Geringerem als Seth Lover entwickelt, der schon den klassischen und wegweisenden PAF-Humbucker für Gibson entworfen hatte. Das von Fender verwendete Pendant weist einen etwas brillanteren Grundklang auf, der sich bei der Telecaster Custom besser mit dem Single Coil am Steg ergänzen soll.
Die Weiterentwicklung der klassischen Telecaster fiel allerdings in eine etwas schwierige Periode Fenders nach der Übernahme durch CBS, die von Qualitätsschwankungen im Produktsegment geprägt war. Produziert wurde die Gitarre zunächst bis 1979, tauchte später aber als Reissue in verschiedenen Serien Fenders wieder auf. Nicht zu verwechseln ist dieses Modell übrigens mit der Fender Custom Telecaster, die zwischen 1959 und 1968 produziert und im Design mit einem Binding aufgehübscht wurde.

Lieferumfang

Die Fender American Original 70s Telecaster Custom kommt in einem parfümierten und wertig wirkenden Rechteckkoffer, der ein zusätzliches Ledertäschchen mit der klassischen Abdeckung für den Steg-Pickup bereithält. Diese in die Musikgeschichte als Aschenbecher eingegangene Abdeckung wurde ironischerweise schon sehr früh von den Spielern demontiert, da sie das Dämpfen der Saiten auf dem Steg verhindert. Auch wenn sie heute in der Regel von Fender nicht mehr mitgeliefert wird, unterstreicht diese nette Beigabe das Versprechen Fenders, ein möglichst historisch korrektes Instrument zu liefern. Sympathisch! Bei der ersten Begutachtung macht unser Testmodell ansonsten einen sehr sauber und wertig verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Lieferumfang enthalten ist ein schwarzer Rechteckkoffer mit Schnappverschlüssen,…

Korpus/Elektronik

Den damaligen Modellen sagt man ein höheres Gewicht aufgrund einer größeren Holzdichte nach. Mit knapp 3,7 kg bewegt sich aber unsere Neuauflage noch in einem typischen Rahmen. Der Korpus ist herstellertypisch aus Erle gefertigt und wird von einer hochglänzenden Vintage Blonde-Lackierung geschmückt. Alternativ ist das Modell auch in den Farben Mochaoder in einem 3-Color-Sunbursterhältlich.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Korpus besteht aus Erle und hat eine Vintage Blonde-Lackierung erhalten.

Die traditionelle Tele-Bridge kommt, wie gehabt, mit drei Saitenreitern aus, wonach sich die Oktavreinheit der einzelnen Saiten etwas weniger genau justieren lässt als bei späteren modernen Varianten mit sechs Saitenreitern.

Fotostrecke: 5 Bilder Die typische Tele-Bridge präsentiert sich im gewohnten Design.

Wie auch die Telecaster Deluxe bietet die Custom jeweils ein Volume- und ein Tone-Poti für jeden Pickup. Angewählt oder zusammengeschaltet werden die Tonabnehmer über einen Dreiwegschalter. Laut Herstellerangabe wird die Neuauflage der Telecaster Custom nun erstmals seit 40 Jahren wieder mit dem ursprünglichen von Seth Lover entwickelten Wide Range-Humbucker ausgeliefert, dessen Magnete aus einer CuNiFe-Legierung (Kupfer-Nickel-Eisen) bestehen. Dieser Umstand hat einen wichtigen Anteil am veränderten Klang gegenüber dem klassischen Gibson PAF, der mit einem AlNiCo-Magneten arbeitet. Rein äußerlich unterscheidet sich der Wide Range Humbucker außerdem durch die auf Höhe der Diskantsaiten versetzten Polepieces. Ergänzt wird er von einem Singlecoil am Steg, der vom Pickup-Guru Tim Shaw abgestimmt wurde.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Neuauflage der Telecaster Custom wird erstmals wieder mit dem von Seth Lover entwickelten Wide Range-Humbucker ausgeliefert.

Hals

Beim Hals setzt die Fender American Original 70s Telecaster Custom auf das klassische Gespann aus Ahornhals und Ahorngriffbrett. Dabei wurde der gesamte Hals mit einer Nitrozellulose-Lackierung versehen. Wer dieses Instrument dagegen lieber mit einem Palisandergriffbrett spielen möchte, wird bei der schon erwähnten 3-Color-Sunburst-Variante fündig. Ebenfalls historisch korrekt kommt unsere Tele mit einem Griffbrettradius von 241 mm. Die Breite des Knochensattels beträgt 42 mm und das Halsprofil ist mit Medium C angegeben. Die 21 Narrow Tall Bünde fallen im Vergleich zu den weit verbreiteten Medium Jumbo Bünden etwas höher und dünner aus. Ansonsten weist auch diese Telecaster natürlich die klassische Fender-Mensur von 648 mm auf.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Cutaway erlaubt ein bequemes Spielen in den hohen Lagen.
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Profilbild von Mac

Mac sagt:

#1 - 15.10.2024 um 16:52 Uhr

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Interessanter Test eines schönen Instrumentes! Eine Änderung bzw. zusätzliche Angabe würde ich mir wünschen: Soweit ich das überblicken kann, seid ihr die Einzigen, die den Fretboard-Radius in mm angeben... warum fehlt bei euch grundsätzlich (Eindruck; habe eine Handvoll Tests angeschaut) die Angabe in Zoll, die doch eigentlich der Standard ist? Damit macht ihr's den Leser*innen doch nur künstlich schwer (oder sollen wir glauben, der Tester misst tatsächlich akribisch den Radius nach? *Lolz, nice try - glaubt euch eh niemand* Ich jedenfalls aber wenig Lust, die unsinnige Millimeter Angabe jedes Mal in Zoll umzurechnen - selbst bei bekanntem Umrechnungsverhältnis 2.54 zu 1... Manchmal kann bei diesen Tests auf eurer Seite schon der Eindruck entstehen, der Tester habe ein Selbstwertproblem... ein anderer Grund dafür, es den Leser*innen künstlich schwer zu machen, oder solch mißglückte Formulierungen wie "gehe ich in die Faltung eines Celestion 4x12 Speakers" (aus dem Gedächtnis) zu verwenden, fällt mir auf die Schnelle nicht ein! A propos: bereits mehrfach hatte ich bei Tests mit entsprechender Formulierung nachgefragt, was ist denn mit dieser "Faltung" auf sich hat... Leider hat sich bisher niemand von euch herniedergelassen, auf meine Frage zu antworten... vielleicht ja dieses Mal! Bitte versteht mich nicht falsch: ich mag eure Seite, und finde eure Tests im Großen und Ganzen hoch informativ! Hm, vielleicht ist ja auch gerade das der Grund, dass mir die genannten Seltsamkeiten auffallen... PS: "Faltung" kenne ich aus mathematischen Zusammenhängen, sowie aus Digital-Nachbildungen dreidimensionaler Räume; im Studio Kontext kenne ich auch den Begriff des Faltungshalls - aber was das mit einer Cabinet-IR zu tun haben soll, erschließt sich mir beim besten willen nicht!

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