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Fender American Performer Stratocaster HSS Test

Praxis

Unser Testmodell bringt etwas über 3,6 kg auf die Waage, hängt absolut ausgewogen am Gurt und klingt trocken angespielt schon typisch spritzig, wie man es von einer Strat erwartet.
Auch in Sachen Bespielbarkeit macht die Gitarre direkt nach dem Auspacken einen guten Eindruck. Die Saitenlage ist dabei angenehm flach und der recht schlanke Modern-C-Hals vermittelt zudem im Zusammenspiel mit den Jumbo-Bünden für mein Empfinden ein griffiges Spielgefühl. Ansonsten dürfte die matte Lackierung des Halses von Spielern mit schwitzenden Händen dankbar angenommen werden.
Dennoch finde ich, genau wie bei den kürzlich getesteten mexikanischen Fender Strats, dass etwas dickere Saiten, besonders im Bassbereich, dem Instrument deutlich besser stehen würden. Mit den Saiten ab Werk muss man bei bestimmten Spielweisen schon ziemlich aufpassen, die Intonation im Griff zu behalten.

Für den Praxischeck steht heute wieder mein Ibanez TSA 15 Combo für die Cleansounds bereit. Für Klänge mit mehr Gain werde ich mein Engl Gigmaster Topteil nutzen. Außerdem liegen diverse Overdrive-Pedale in greifbarer Nähe. Dazu gleich mehr. Alle Amp-Signale laufen über einen 1x 12 Celestion G12 Greenback Speaker, der mit einem SM57 mikrofoniert wird.
Für einen ersten Eindruck hören wir uns erstmal alle Pickup-Positionen im Clean-Channel an.

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Clean: alle Pickup-Positionen

Die Strat präsentiert sich in den ersten Singlecoil-Positionen mit einem genretypischen schmatzenden, plastischen Sound, der absolut Freude macht. Dank des phasenumgekehrten mittleren Pickups kommen dabei die zweite und vierte Position im Singlecoil-Betrieb ohne das lästige Brummen aus. In der zweiten Position mit Humbucker bleibt dessen Anteil natürlich nicht folgenlos, sodass diese Einstellung etwas aus der Reihe tanzt und hörbar voluminöser auftritt. Der Humbucker im Solobetrieb trägt dann, wie zu erwarten, ebenfalls etwas dicker auf und hat mehr Mitten im Angebot, was sich bei mehr Gain gleich auszahlen dürfte. Ansonsten bleibt der Lautstärkesprung, den man bei solch einer Schaltung immer mal wieder erlebt, glücklicherweise aus. Die beiden letzten Positionen mit Humbucker wirken zwar fetter, haben aber nur geringfügig mehr Pegel. Auch die beiden Einstellungen im Split-Betrieb machen Freude und harmonieren gut mit den anderen Singlecoil-Einstellungen. Die Singlecoils treten mit einem moderaten Outputverhalten auf, das ungefähr auf gleicher Linie mit meiner alten 70’s Strat liegt.
Ich gehe zurück auf die vierte Position. Mein erster Eindruck bestätigt sich: Hier offenbart sich ein kerniger Cleansound, wie man ihn mag und schon oft gehört hat.

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Clean: Mittel- und Halspickup

Auch schlanke, knackige Funksounds lassen sich problemlos realisieren, wenn man den Humbucker splittet und den mittleren Pickup hinzunimmt.
Hier ein Beispiel dazu mit Bass und Drums.

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Clean: Mittel- und Steg PU (Split) im Bandkontext

Das ab Werk freischwebend eingestellte Vintage-Tremolo gibt sich leider bei stärkerem Einsatz nicht stimmstabil. Da standen die kürzlich getesteten Mexiko Player Strats mit Zweipunk-Tremolo besser da. Leichte Tonhöhenänderungen und typisch schimmernde Sounds lassen sich mit unserem Testmodell aber dennoch bewerkstelligen.
Die Greasebucket-Option bezieht sich bei der HSS-Variante nur auf den Steg-Pickup. Dazu gleich mehr. Aber auch mit der ersten Tonblende lässt sich ausdrucksstark arbeiten. Im folgenden Beispiel habe ich dafür den Hals-Pickup aktiviert. Nachdem wir das Tone-Poti voll aufgedreht gehört haben, drehe ich die Höhen in zwei Schritten zurück. Besonders der Sound mit halb aufgedrehter Höhenblende gibt sich in dieser Spielweise mit dem Daumen absolut charakterstark und gefällt mir sehr gut.

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Clean: Tone Poti Check – Halspickup

Ich sattele nun auf den Engl-Amp um, dessen erster Kanal sich schon in moderaten Crunch-Gefilden aufhält. Wir hören wieder erst alle Pickup-Positionen.

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Crunch: alle Pickup-Positionen
Die Fender American Performer Stratocaster bietet vielseitige Sound-Optionen.
Die Fender American Performer Stratocaster bietet vielseitige Sound-Optionen.

Auch hier machen die Pickups eine gute Figur. Der Humbucker sorgt für einen weicheren Overdrive-Sound, der das Signal schon etwas mehr komprimiert. Aber auch im Split-Coil-Betrieb weiß sich der Steg-Pickup gut in Szene zu setzen.
Dreckige Funk-Singlenotes in Richtung Red Hot Chili Peppers können so z.B. gut umgesetzt werden.

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Crunch: Steg-Pickup (Split)

Ein Beispiel zum typischen Blues-Rock-Stratsound mit aktiviertem Hals-Pickup soll natürlich nicht fehlen. Hierfür blase ich den Kanal des Amps noch mit einem Tubescreamer-Pedal an.

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Crunch: Hals-Pickup im Bandkontext

Zeit, die Greasebucket-Option für den Steg-Pickup genauer zu untersuchen. Ich gebe dem Amp noch etwas mehr Schub, spiele eine Akkordphrase mit aktiviertem Steg-Humbucker und drehe anschließend das Tone-Poti in zwei Schritten zu.

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More Gain: Tone-Poti-Check – Steg-Pickup

In der Tat bleibt das Signal trotz abnehmender Höhen durchsichtiger, was für die Kontrolle schneidender Sounds sinnvoll sein kann. Selbst mit geschlossenem Tone-Poti ist der Sound dabei als Folge eine Spur weniger muffig und bröckelnd, auch wenn das natürlich ebenfalls seinen Charme haben kann.
Für noch mehr Dampf sorgt in den abschließenden Beispielen mein Okko Diablo Drive-Pedal vor dem Amp. Wie sich zeigt, lässt sich die Zerrintensität sehr gut über das Volume-Poti und die Anschlagintensität steuern. Außerdem verliert das Signal nicht an Höhen, wenn man das Volume-Poti zurücknimmt. Sehr gut!

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More Gain: Dynapick – Steg-Pickup

Mit mehr Gain gelingt auch sehr schön das Spiel mit den Charakteristiken des Hals-Singlecoils und Steg-Humbuckers. So bildet die Hals-Position mit ihrem kehligen Charakter einen schönen Gegenpol zum Steg-Humbucker, der bestens zur Steigerung eines Gitarrensolos aktiviert werden kann, um dann mit mehr Kompression und ausgeprägterer Verzerrung aufzutreten.

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More Gain: Hals PU -> Steg PU

Klar, für brachiale High-Gain-Sounds ist eine Strat nicht unbedingt die erste Wahl. Das will sie aber auch garnicht sein. Im klassischen Heavy Metal ist man mit diesem Exemplar aber auf jeden Fall gut aufgestellt, wie das abschließende Praxisbeispiel mit Bass und Drums zeigt.

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More Gain: Steg-Pickup im Bandkontext
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