ANZEIGE

Fender American Standard Stratocaster Test

Praxis

Die American Standard Strat wird mit einem stabilen und leichten SKB-Kunststoffkoffer ausgeliefert. Nimmt man sie zum ersten Mal in die Hand, offenbart sie beim unverstärkten Anspielen schon ein wenig, wohin die Reise gehen wird. Gute Ansprache und ein knackiger heller Ton sind zu hören. Der Tremoloblock kann auch harte Attacken wegstecken, ohne dass er in der Stimmung nachgibt, insofern ist die Gitarre natürlich für den Einsatz bei energischen Funk-Anschlägen und in anderen Bereichen, wo knackige Rhythmussounds gefragt sind, bestens geeignet. Am Amp wird dieser erste Eindruck bestätigt. Die Pickups geben einen Klang ab, bei dem die Höhen leichte überhand haben, was sich natürlich in der Durchsetzungsfähigkeit innerhalb der Band sehr positiv bemerkbar macht. Am besten hat mir die American Standard Strat bei cleanen und angezerrten Sounds gefallen, was eigentlich auch der Haupt-Einsatzbereich einer solchen Gitarre ist. Hier kommt der charakterstarke und etwas kratzige Ton unseres Testmodells am besten rüber. Der Klang hat wirklich “Attitude”. Der Halspickup besitzt Biss, den man aber mithilfe des Tone-Reglers zähmen kann, somit sind natürlich auch weichere Klänge möglich. Generell finde ich einen solchen Grundsound mit mehr Twang und Schärfe besser, denn es ist einfacher, bei Bedarf vorhandene Frequenzen auszufiltern als zu versuchen, nicht vorhandene – in diesem Fall den “Biss” – irgendwie hinzuzufügen. Im Praxiseinsatz nicht so gut kommt die Stimmstabilität in Verbindung mit härterer Tremolo-Betätigung weg. Hier muss der jeweilige Besitzer etwas nacharbeiten, denn die G-Saite blieb bei unserem Modell in der Sattelkerbe hängen, wenn der Hebel etwas weiter heruntergedrückt wird. Bei einer Gitarre mit einer knappen Preiskalkulation lasse ich das noch durchgehen, aber bei den hochgelobten USA-Strats für über 1000 Euro sollte die Endkontrolle schon etwas sorgfältiger durchgeführt werden. Das gilt auch für das Aufsetzen der Potiknöpfe, die alle drei unterschiedlich positioniert sind. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber bei dem Preis sollte das nicht passieren. Die neuen Fat 50 Pickups sind auf jeden Fall eine gute Wahl für das Instrument, in puncto Klangübertragung und Dynamik gibt es nichts auszusetzen, auch die Werte des Volume Potis lassen eine entsprechende “Entzerrung” des Amps mit heruntergeregeltem Volume-Poti sehr gut zu.

Hörbeispiele

Alle Pickup-Kombinationen mit Cleansound.

Audio Samples
0:00
Clean – Alle PU-Kombinationen

Ein Beispiel zur Stimmstabilität des Tremolos. Zuerst mit leichter Bewegung, dann etwas heftiger.

Audio Samples
0:00
Tremolo

Der Halspickup mit einem leicht angezerrten Sound aus dem Vox AC30.

Audio Samples
0:00
Crunch

Anschlagsdynamik mit der Kombination 2, Mitte und Steg-Pickup über einen Marshall Plexi.

Audio Samples
0:00
Anschlagsdynamik

Zwei unterschiedliche Einstellungen des Volume-Reglers zum “Entzerren” des Amps. Zuerst Position 4 (Hals & Mittel-Pickup) bei Volume auf 7. Dann der Steg-Pickup mit voll aufgedrehtem Volume.

Audio Samples
0:00
Dynamik – Volume-Poti

Mid Gain Sound aus dem Hughes & Kettner Duotone mit dem Steg-Pickup

Audio Samples
0:00
Mid Gain

High Gain Lead Sound mit drei verschiedenen Einstellungen. Zuerst der Halspickup mit zurückgenommenem Tone-Regler, dann voll aufgedreht. Danach der Steg-Pickup.

Audio Samples
0:00
Lead -Hals- und Steg-PU
Fender_Stratocaster_Am_Std_MN_OW_041FIN-1086696 Bild
Kommentieren
Profilbild von irfan

irfan sagt:

#1 - 02.04.2013 um 23:51 Uhr

0

Danke für den Test, aber du hast bei "Contra" vergessen, den Preis anzugeben. Die Gitarre ist keinesfalls 1600 Euro (das waren mal 3200 Mark!!!) wert.

    Profilbild von Leostrat

    Leostrat sagt:

    #1.1 - 06.05.2021 um 11:29 Uhr

    0

    Diese sehr gut verarbeitete und gut klingende Gitarre ist sehr wohl ihr Geld wert. Da sollte es gar keine Diskussion dazu geben!

Profilbild von jowomi

jowomi sagt:

#2 - 03.12.2013 um 20:46 Uhr

0

@ irfan
Da hast du vollkommen recht!!
ABER:
Gebraucht geht eine American Standard aus den Neunzigern für deutlich unter 800€ her z.B über ebay! Mindestens gleiche Fertigungstoleranzen, einfach `mehr` Vintage, das Holz gut abgelagert, da verzieht sich nix mehr und nicht so steril wie eine Neue - nur Wohnzimmerspieler habens gerne makellos. Nicht zu vergessen: Wiederverkaufswert total stabil. Also: Nichts geht über Strat AS außer leider Strat Custom Shop!

Profilbild von lekil

lekil sagt:

#3 - 23.05.2014 um 15:19 Uhr

0

Ich gebe euch beiden recht. Habe meine als retoure (Micro-Kratzer auf der Rückseite, allerdings war der Koffer an einer Seite angerissen...Gitarre ist aber tadellos) für 990 bekommen. Und das ist sie auf jeden Fall wert! Haltet also die Augen auf... :)

Profilbild von Holly

Holly sagt:

#4 - 02.12.2014 um 19:32 Uhr

0

Hallo, habe den Vorläufer als eine US Strat von 2011, da sind noch andere single coils verbaut.Kent jemand den Unterschied in der US mit den Fat 50 pickups dazu??jetzt wird sie ja auch wieder mit einem schöneren Case angeboten, das SKB Case finde ich
brutal klobig, paßt so gar nicht.Fender wohin geht die Reise...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.