Fender American Ultra Jazz Bass V Test

Praxis

Wie zu erwarten hat auch der American Ultra wie (fast) jeder andere Jazz Bass mit Kopflastigkeit zu kämpfen. Dies liegt nicht an unserem Testkandidaten, sondern an der grundlegenden Konstruktion. Spielt man im Stehen und mit einem Gurt, so relativiert sich die Sache allerdings schnell, denn der American Ultra V zieht nicht einseitig an der Schulter, sondern positioniert sich von selbst in einer angenehmen Lage. 

Der Fender American Ultra Jazz Bass V liefert zeitgemäße Sounds und entsprechende klangliche Flexibilität.
Der Fender American Ultra Jazz Bass V liefert zeitgemäße Sounds und entsprechende klangliche Flexibilität.

Sein Gewicht von 4,5 Kilogramm geht für mich persönlich gerade noch so in Ordnung, dürfte für den einen oder anderen bereits nah an der Schmerzgrenze liegen, denn längere Gigs können da schon mal anstrengend werden!
Dank der Haptik des matten Finish und des D-Profils des Halses lässt sich der American Ultra V absolut mühelos bespielen, das macht richtig Spaß! Vor allem wenn man bedenkt, dass wir es hier mit einem Fünfsaiter zu tun haben. Die 21 Bünde lassen sich einfach erreichen und auch der Compound Radius des Griffbretts macht sich positiv bemerkbar, allerdings erst im „Grenzbereich“, etwa bei Akkorden oder Tapping.
Habe ich in der Vergangenheit bei Fender-Bässen häufiger ein kritisches Wort in Sachen Bundabrichtung und Schnarren verloren, so ist beim American Ultra V wirklich nichts zu beanstanden. Bei angenehmer Saitenlage sind absolut keine unerwünschten Geräusche zu vernehmen.
Trocken gespielt bestätigt sich wieder der Unterschied zwischen Vier- und Fünfsaitern. Erstere wirken meist etwas agiler und spritziger, die Fünfer dafür ausgewogener und kultivierter. Das ist sicher keine allgemeingültige Regel, aber zumindest eine Tendenz. Exakt so verhält es sich auch beim American Ultra V – er ist nicht der agilste Bass, wirkt jedoch sehr souverän und ausgewogen im Ton. Mal sehen, was er verstärkt so kann!

Audio Samples
0:00
Beide PU, passiv Beide PU, aktiv, Bass + 30%, Mid +30 Beide PU, passiv Beide PU, aktiv, Bass +30 %, Mid -50% Neck-PU, passiv Neck-PU, aktiv, Bass +50 %, Mid -80%, Treble -50% Beide PU, passiv Beide PU, aktiv, Bass + 30%, Mid -30%, Treble +20% Bridge PU, passiv, Tone -50% Bridge PU, aktiv, Bass + 30%, Mid +30% Bridge PU, passiv

Bereits der Grundsound tendiert Richtung Moderne, denn im Vergleich zum rein passiven Bruder scheint der American Ultra V etwas weniger Aggressivität in den hohen Mitten zu besitzen und eignet sich so somit sehr gut für Funk, Soul, R&B usw. 

Die neuen Pickups komprimieren etwas früher als normale Singlecoils und der Sound wirkt dadurch schon von Grund auf etwas kompakter – aber eben auch mit weniger dynamischer Bandbreite. Allerdings sind dies lediglich Nuancen, und wie jeder Jazz Bass ist natürlich auch der American Ultra V ein richtiger Allrounder für alle Lebenslagen!

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.