Fender Bassman TV Fifteen Test

Details

Mein Testkandidat ist der Bassman TV Fifteen, also das Modell mit einem 15 Zoll Eminence Speaker und einer 350 Watt Class D Endstufe. Das TV im Namen hat übrigens keinen technischen, sondern nur einen optischen Hintergrund, denn die Ähnlichkeit mit einem großen alten Fernseher ist in der Tat nicht zu leugnen. Der Bassman ist wirklich ein extrem ansehnlicher Verstärker, das ganze Gehäuse ist mit dem bereits erwähnten schicken, braunen Tweed Bezug überzogen, auf der Front sitzt ein schönes Fifties-Style Fender-Logo und auch die chromfarbene Bedienplatte orientiert sich mit den „Chicken Head“ Knöpfen komplett am legendären Vorbild aus den 50er Jahren. Zum Transport ist auf der Oberseite ein Koffergriff vorgesehen, zusätzlich kann man den 28kg schweren Combo mit den mitgelieferten Rollen bestücken und so zumindest ebenerdig mühelos an seinen Bestimmungsort befördern. Sollten die Rollen beim Gig klappern (was bei mir nicht vorkam), kann man sie natürlich schnellstens entfernen und den Amp rutschfest auf seinen vier Gummifüßen platzieren.

Technisch unterscheidet sich der neue Bassman TV deutlich vom Original. Zwar arbeitet in der Vorstufe nach wie vor eine Doppeltriode für den legendären warmen Röhrensound, für die nötige Power aber sorgt eine topmoderne Class D Endstufe mit kräftigen 350 Watt. Diese Endstufe wirkt sich natürlich neben der drastisch besseren Performance auch äußerst positiv auf das Gesamtgewicht des Combos aus, knapp 28kg sind für diese Leistungsklasse allemal akzeptabel. Auch die Gehäusekonstruktion des Bassman TV unterscheidet sich vom Original: Die Kiste ist nämlich bis auf einen Bassreflex-Kanal hinten geschlossen, um in Relation zur Gehäusegröße die bestmögliche Bassübertragung zu gewährleisten, denn der Bassman aus den 50ern war hinten offen. Auf der Rückseite finden wir außerdem ein kleines Panel mit dem Netzkabelanschluss, einen symmetrischen DI-Ausgang mit Groundlift-Schalter zur Abnahme für die PA oder den Studioeinsatz und einen verhältnismäßig kleinen Ventilator. Der Lüfter beginnt mit seiner Arbeit sofort nach dem Einschalten und kennt keine Pause, wobei sich der Geräuschpegel absolut im Rahmen hält und höchstens beim Üben im Wohnzimmer etwas nerven könnte; bei Proben oder Gigs nimmt man ihn aber nicht wahr.

Kommen wir zur Bedieneinheit des runderneuerten Bassman. Als Eingänge stehen zwei Klinken mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten für aktive und passive Bässe zur Verfügung, der Gain-Knopf übernimmt die Aussteuerung der Röhrenvorstufe und der Sound wird mit einer passiven Dreiband-Klangregelung verändert. Zusätzlich stehen zwei EQ-Presets zur Verfügung, ein Deep-Taster zum Anfetten des Sounds und ein Bright-Switch für die Ausleuchtung des Höhenbereiches. Auch diese beiden Klang-Presets arbeiten komplett passiv nach dem Vorbild des Original Bassman, dessen positive Tugenden ja auch möglichst authentisch nachgebildet werden sollen. Ganz rechts sitzen schließlich noch der Volume-Knopf für die Endlautstärke, der Power-Schalter und eine große, rote LED für die Betriebsanzeige, selbstverständlich ebenfalls im Fender 50‘s Style.
Mein erster Eindruck vom neuen Bassman TV ist wirklich sehr positiv, die technische Ausstattung scheint sehr sinnvoll zu sein und dazu geeignet, einen klasse Vintagesound zu produzieren. Auch an der Verarbeitung des Gesamtpaketes gibt es nichts auszusetzen, und mal ehrlich, über die Optik brauchen wir erst gar nicht zu reden, der Tweed Fernseher ist eine Granate.

Kommentieren
Profilbild von heiko marquardt

heiko marquardt sagt:

#1 - 18.12.2012 um 11:37 Uhr

0

Ich würde ja gerne wissen wie der mit einem Kontrabass klingt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.