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Fender Chris Shiflett FSR Telecaster Deluxe Test

Chris Shiflett, seines Zeichens Gitarrist der Foo Fighters, ist mit seiner Fender Chris Shiflett Telecaster Deluxe im Olymp des Traditionsherstellers angekommen. Und wie alle Telecaster-Gitarren basiert auch seine Signature auf Leo Fenders Broadcaster, die später in Telecaster umbenannt wurde. Seit 1951 wird die “Mutter aller Brettgitarren” nun ununterbrochen gebaut und gilt als eine der meistgespielten E-Gitarren weltweit. Gleichzeitig erblickte übrigens auch der Precision-Bass das Licht dieser Welt und ist ähnlich seinem “zweieiigen Zwilling” ein bemerkenswerter Evergreen. Die Telecaster strotzt bis heute vor Schlichtheit – immerhin war sie von Anfang an für die industrielle Fertigung gedacht und konnte dank ihrer simplen Konstruktion auch von ungelernten Arbeitern schnell zusammengeschraubt werden.

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Schließlich ging es Leo Fender um eine möglichst effiziente Herstellung. Ein zweiter Vorteil des Baukastensystems war außerdem das Verschicken von Ersatzteilen, etwa bei einem defekten Hals. Im Gegensatz zu den weitaus aufwändiger konstruierten Gibsonmodellen, bei denen die Hälse bis heute traditionell verleimt werden, konnte man ihn bei Fender Gitarren auch leicht selbst tauschen, ohne einen Gitarrenbauer konsultieren zu müssen.

Details

Konzept

Mit der Telecaster verbindet man in erster Linie Country-Musik. In Wirklichkeit wurde sie jedoch in so gut wie allen Stilrichtungen erfolgreich eingesetzt. Ob Bluesmusiker wie Muddy Waters und Albert Collins, Jazzer wie Mike Stern und Bill Frisell, oder Rocker wie Keith Richards, Rick Parfitt und Jimmy Page, alle sind dem Charme dieser simplen, aber effektiven Konstruktion und ihrem fetten Twäng verfallen. Inspiriert durch Keith Richards und Joe Strummer wurde Chris Shiflett auf die Telecaster aufmerksam. Allerdings kamen Singlecoils von Anfang an nicht in Frage, weil sie für die fetten Foo Fighters-Riffs zu wenig Power bringen. Neben den Standard Telecaster Deluxe Modellen benutzte Chris Shiflett ein aus Fender-Parts selbst zusammengesetztes Modell, das jetzt von Fender als Signature-Gitarre auf den Markt kam.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Koffer mit Chris´ Autogramm gehört dazu

Der Body

Chris Shifletts Signature-Modell ist die Reproduktion seiner modifizierten ’72 Telecaster Deluxe. Obwohl die ersten Telecaster-Modelle traditionell aus Esche gebaut wurden, kommt hier als Korpusholz Erle zum Einsatz. Auch wenn sich die Geister streiten, welches der beiden Hölzer besser oder schlechter klingt, kommt es letztlich darauf an, wie sich das Instrument als Ganzes schlägt. Und um eines vorweg zu nehmen: Diese Gitarre tut es mit Bravour. Der Korpus schwingt extrem gut und relativ laut, fast so wie bei den Instrumenten aus dem Customshop. Der Body besitzt ein leichtes Shaping und die gesamte Gitarre wiegt angenehme 3,5 kg.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Korpus besteht aus Erle

Typisch für die Fender Telecaster Deluxe ist das riesige dreilagige Mint-Green-Pickguard, das fast die gesamte Decke ausfüllt. Ähnlich wie bei einer Les Paul stehen auch hier für jeden Tonabnehmer jeweils ein Tone- und ein Volume-Regler zur Verfügung. Der entsprechende Dreifachschalter zur Pickupwahl befindet sich oberhalb des Hals-Korpus-Übergangs und aktiviert nacheinander Hals-, Hals- und Steg- und Stegtonabnehmer. Im Gegensatz zur Ur-Telecaster sind bei der Deluxe anstelle der Singlecoils zwei Humbucker eingebaut, was für den Einsatz bei den Foo Fighters ein absolutes Muss ist. Schließlich geht es hier ums fette Bratgeschäft, und das ohne Wenn und Aber. Die Extraportion Druck generiert das Signaturemodell aus zwei sehr kräftigen New CS Humbucking Tonabnehmern, deren Pickupkappen, wie übrigens die gesamte Hardware, verchromt sind. 

Fotostrecke: 7 Bilder Bereits rein äußerlich betrachtet ist dies keine normale Tele

Die Gitarre ist mit einer Hardtail-Bridge ausgestattet, wobei die Saiten von hinten durch den Korpus gezogen werden. Dementsprechend sieht man rückseitig außer den Saitenösen und der Platte für die Halsbefestigung nur die mit einem perfekt lackierten Shoreline Goldton überzogene Oberfläche des Bodys.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gitarre ist mit einer Hardtail-Bridge ausgestattet

Der Hals

Der Ahornhals der Shiflett-Telecaster trägt ein Palisandergriffbrett mit 21 Medium-Jumbobünden. Dank des 12-Zoll-Radius und des angenehmen C-Profils ist die Bespielbarkeit wirklich allererste Sahne und die gesamte Verarbeitung und Einstellung der Gitarre kann man nur als hervorragend bezeichnen. Zu meiner Glückseligkeit hätte ich am liebsten die komplett lackierte Halsrückseite abgeschliffen und geölt. Ich gebe aber zu, dass das Jammern auf hohem Niveau ist, denn hier fühlt sich nicht nur der beinharte Rocker wohl, auch der ausgefuchste Flitzefinger kommt auf seine Kosten.
Die Kopfplatte ähnelt übrigens der der Stratocaster, so wie es sich für eine Telecaster Deluxe gehört. Im Unterschied zur Strat hat man auf den Hälsen der Ur-Telecaster Deluxe allerdings schon damals einen fetteren Bunddraht verwendet. Blieben noch die 70er Vintage-Mechaniken zu erwähnen, die hier ihren Job anständig und akkurat erledigen.

Fotostrecke: 5 Bilder Ahornhals mit Palisandergriffbrett
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