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Fender Classic Player Baja Tele BK Test

DETAILS

Korpus
Auf den ersten Blick sieht man kaum einen Unterschied zwischen der Baja Tele und den üblichen Telecaster-Modellen. Der Korpus besteht aus Esche und ist bei unserem Testmodel komplett schwarz lackiert. Das ebenfalls schwarze, einschichtige Schlagbrett fällt so fast gar nicht auf. Auch bei der Tonabnehmer-Bestückung ist man der Tradition treu geblieben und hat zwei Single-Coils im typischen Tele-Design verbaut. Kontrolliert werden die Pickups über gemeinsame Volume- und Tone-Regler, die mit verchromten Kappen versehen sind. Der Pickup-Wahlschalter parkt auf einer Metallplatte auf angestammter Position. Der Gurtpin und die Anschlussbuchse sind an der Zarge angebracht.
Und auch der Steg ist ein Klassiker und kommt mit drei Messing-Saitenreitern, die mit kleinen Schlitzschrauben an beiden Seiten in der Höhe verstellt werden können. Die Saiten werden durch sechs Hülsen von der Rückseite des Korpus aufgezogen. Da je ein Reiter für zwei Saiten zuständig ist, ist das Einstellen der Oktavreinheit hier in der Regel ein Kompromiss. Erfahrene Vintage-Tele-Spieler kennen das Problem und bemühen sich eine etwas unsauber justierte Oktavreinheit während des Spiels durch leichte Bendings nachzukorrigieren. Wer total pingelig ist und keine Lust auf derartige Zusatzleistungen hat, der hat immer noch die Option die Bridge gegen eine Variante mit sechs separaten Reitern auszutauschen. Glücklicherweise war das Setting der Testgitarre aber optimal, sodass es hier nichts zu bemängeln gibt.
Auf den ersten Blick also nichts wirklich Neues. Doch die Feinheiten liegen im Detail und die wollen wir uns jetzt einmal etwas genauer anschauen.

Pickups
Da wären zunächst die Pickups, die sich etwas von denen der Standard-Teles unterscheiden. Bei der Baya Tele hat Fender einen Custom Shop „Twisted“ Tele-Single-Coil in der Halsposition und einen Custom Shop Broadcaster-Pickup in der Stegposition verbaut. Das ist natürlich schon mal ein sehr willkommenes Upgrade. Es geht aber noch weiter, denn auch für die Schaltung der Tonabnehmer haben sich die Herren Designer etwas Besonderes einfallen lassen und so gibt es eine zusätzliche Schaltoption, die über den verwendeten Vierfach-Schalter zur Verfügung steht. Somit sind folgende Kombinationen möglich:

1. Hals- & Steg-Pickup (seriell geschaltet)
2.  Hals-Pickup
3.  Hals- & Steg-Pickup (parallel geschaltet)
4.  Steg-Pickup

Hals
Das nächste auffällige Merkmal der Baya Tele ist ihr Hals, dessen Abmessungen klar in Richtung der traditionellen Baseballschläger-Tele-Hälse tendieren. Aber keine Angst: Das aus Ahorn gefertigte Teil mit der leichten V-Form liegt wirklich gut in der Hand. Vor allem ist der Hals am Sattel um fast zwei Millimeter schmaler (41,3 mm ) als zum Beispiel die üblichen Gibson-Halsformen (43 mm am Sattel). Das macht dann schon einiges aus, gerade wenn man nicht mit den längsten Fingern bestückt ist. Ein dicker Hals ist natürlich auch ein Garant für einen satten Ton – und das ist natürlich auch nicht übel!
Auch das Griffbrett besteht aus Ahorn und ist mit glänzendem Urethan lackiert. 21 Medium-Jumbo-Frets  unterteilen die lange Mensur (648mm) in „musikalische Abschnitte“. Sie sind sauber abgerichtet und poliert,  und in Verbindung mit dem glatt lackierten Griffbrett sind butterweiche Bendings und dezente Vibrato-Einlagen ein absolutes Kinderspiel.
Bezüglich Saitenlage und Oktavreinheit ist die Gitarre ab Werk gut eingestellt. Hier schnarrt nichts, trotzdem ist die Saitenlage für eine „Dickhals-Tele“ recht flach. Die Bespielbarkeit ist optimal, der „Ast“ liegt perfekt in der Hand, und man fühlt sich sofort wohl. Dank des Cutaways und des Hals-Korpus-Übergangs am 16. Bund sind die oberen Lagen ohne große Verrenkungen der Hand/Finger erreichbar. Für die nötige Orientierung sorgen schwarze Dots auf dem Griffbrett und etwas kleinere Marker an der Halsleiste. Die Saiten laufen geradlinig über einen weißen Kunststoffsattel (das verwendete Material nennt Fender „synthetischen Knochen“) zu den Vintage-Style-Stimm-Mechaniken – diese verrichten ihre Arbeit sehr zuverlässig ohne Spiel und tote Punkte. An der Kopfplatte findet man neben dem Spaghetti Logo und der Typenbezeichnung noch einen runden Saitenniedrighalter für die E- und B-Saite.

Kommentieren
Profilbild von Maria Stoeger

Maria Stoeger sagt:

#1 - 06.11.2011 um 00:04 Uhr

1

Ich spiele die Classic Player Baja Telecaster und bin vollauf zufrieden. Sie liegt prächtig in der Hand und hat einen volleren Sound, als dies bei einer Tele sonst üblich ist (vor allem mit der seriellen Schaltung, welche die Tele eigentlich mit einem Humbucker bestückt). Von Country über Blues bis zu Hardrock ist mit dieser Gitarre alles möglich. Und das Tele-Design ist natürlich unübertroffen das schönste im Gitarrenbau ;-)
Maria Stöger

Profilbild von Harry

Harry sagt:

#2 - 12.01.2012 um 16:11 Uhr

0

ich kann mich der maria nur anschliessen....
ich habe das gleiche modell in lake placid blue.
mein 3. tele, und es ist die beste.....für mich

Profilbild von Wolfgang

Wolfgang sagt:

#3 - 23.05.2012 um 16:21 Uhr

1

Dieser Test liegt zwar schon etwas zurück, aber hat die Baja nicht eine S1-Schaltung, die beide Pickups out-of-phase schaltet? Finde ich im Testbericht gar nicht erwähnt, ist aber doch elementar, oder?

Profilbild von J

J sagt:

#4 - 26.10.2013 um 14:06 Uhr

2

Wolfgang hat recht: auf den pics ist deutlich das S1- Poti erkennbar, (auch) diese Baja ist "out-of-phase" zu schalten. Schlampig gearbeitet, Herr Dill?

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