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Fender Classic Player Baja Tele BK Test

PRAXIS
Die Baja Tele, übrigens benannt nach dem nördlichsten mexikanischen Bundesstaat Baja California, kommt in einem robusten Standard-Gigbag – weiteres Zubehör ist nicht an Bord. Trocken angespielt zeigt die Gitarre einen guten Attack. Der Esche-Korpus reagiert in Verbindung mit dem Ahorn-Hals sehr schnell und präzise – genau so, wie man das von einer Telecaster erwartet.

Clean-Sound
Wir hören uns jetzt wie immer zuerst die unverzerrten Grundsounds der vier Tonabnehmer-Kombinationen an. Hier sind sie der Reihe nach:

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Neck-Bridge Serial Neck Neck-Bridge Parallel Bridge

Die zusätzliche Kombination wartet in der linken Position (zum Hals hin), dann geht es wie gewohnt mit dem Hals-Pickup, beiden Pickups in Kombi und dem Steg-Pickup weiter. Die erste Position mit der seriellen Verschaltung beider Tonabnehmer klingt sehr fett und geht fast schon in Richtung Strat. Der Bassbereich fällt hier wesentlich dominanter aus als bei den anderen Settings, die den eher dünnen Standard-Sound der Tele an die Luft setzen. Das ist natürlich eine willkommene Zugabe, denn viele Gitarristen vermissen bei einer Telecaster ab und zu mal einen etwas kräftigeren Ton mit stärkeren Bässen.
Die schlanken Sounds eignen sich extrem gut für messerscharfe Grooves. Bei hartem Anschlag bekommt man einen perkussiven, knackigen Sound, der meines Erachtens von keiner Gitarre besser geliefert wird als von einer Tele – und in dieser Kategorie gibt es für die Baja Telecaster Bestnoten. Im folgenden Beispiel hört ihr auf der linken Seite den Hals-Pickup und auf der rechten Seite die Kombination Hals und Steg parallel geschaltet.

Audio Samples
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Funk

Crunch-Sound
Auch bei den angezerrten Sounds geht die Sonne auf, vor allem weil die Tele einfach richtig schön dreckig klingen kann. Da sie auch harte Anschläge verträgt, ohne im Tuning zu wackeln, ist die Bandbreite der gelieferten Sounds enorm. Meine persönlichen Favoriten sind Crunchy-Funk-Sounds á la Hendrix oder Chili Peppers.

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Crunch

Ansprache/Dynamik
In Verbindung mit einem entsprechend reagierenden Amp lässt sich der Verzerrungsgrad mit der Baja Tele sehr gut über die Anschlagsdynamik steuern. Die Pickups übertragen jede Spielnuance ausgezeichnet. Auch die klanglichen Eigenheiten der unterschiedlichen Anschlagszonen werden detailgetreu wiedergegeben. Schlägt man nah am Hals an, liefert der Amp einen warmen und weichen Ton, schlägt man im Steg-Bereich an, wird es sehr brillant. Hier der Beweis (an der Gitarre ist die Kombination Hals/Steg in paralleler Schaltung angewählt).

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Anschlag

Dank dieser optimalen Wiedergabe kann man den Ton natürlich im wahrsten Sinne des Wortes „aus den Fingern kommen lassen“ – die Pickups übertragen genau das, was man hineingibt. Als Nächstes hört ihr ein Beispiel zur Anschlagsdynamik. Bei leichtem Anschlag ist das Signal fast clean, wenn die Saiten härter bearbeitet werden, gibt es zur Belohnung etwas mehr Verzerrung.

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Dyna Pick

Den Verzerrungsgrad kann man selbstverständlich auch über das Volume-Poti steuern. Allerdings ist der Regelweg für mein persönliches Empfinden etwas zu ungleichmäßig ausgelegt. Die Lautstärke sinkt im ersten Viertel sehr schnell. Aber das ist natürlich Gewöhnungssache – auf jeden Fall passiert etwas! Nimmt man den Volume-Regler zurück, wird der Ton auch etwas weicher. So kann man bei reduziertem Gitarren-Volume selbst mit einem verzerrt eingestellten Amp problemlos Strumming-Passagen spielen, um anschließend bei aufgedrehtem Poti verzerrte Powerchords abzufeuern.
Beim folgenden Beispiel wurde die serielle Kombination beider Pickups benutzt.

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Dyna Poti

Mit dem Steg-Pickup lassen sich typischerweise sehr bissige Töne erzeugen. Der Pickup liefert den höhenbetonten, aggressiven Tele-Punch, der bei angezerrten Sounds richtig „ätzend“ (im positiven Sinn!) sein kann. Arbeitet man mit dem Tone-Poti, bekommt man aber auch etwas dezentere Sounds hin. Hier werden die Höhen ab ca. 2 kHz gleichmäßig abgesenkt – und bei komplett zugedrehtem Regler liefert die Baya einen sehr weichen, dumpfen Sound. Hier ist der Regelweg wesentlich harmonischer ausgelegt als beim Volume-Poti – gefällt mir sehr gut.

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Tone

Hi-Gain-Sound
Aufgrund der etwas geringeren Ausgangsleistung im Vergleich zu Humbuckern fällt die Hi-Gain-Performance bei Gitarren mit Single-Coil-Pickups naturgemäß etwas dünner aus, und Rocksounds braten nicht so fett wie zum Beispiel mit einer Les Paul. Ich muss aber gestehen, dass ich von der Performance der Baja in Verbindung mit einem entsprechend eingestellten Amp wirklich sehr angenehm überrascht war. Dieses Brett hätte ich einer Tele gar nicht zugetraut. Auch die Nebengeräusche halten sich im, für Single-Coils, akzeptablen Rahmen, und so ist die Baja Tele absolut Rock-tauglich! Beim Hörbeispiel habe ich den Steg-Pickup gewählt und den Tone-Regler fast bis zur Hälfte zurückgedreht, um so etwas Biss aus dem Sound herauszunehmen.

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Hi-Gain
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Kommentieren
Profilbild von Maria Stoeger

Maria Stoeger sagt:

#1 - 06.11.2011 um 00:04 Uhr

1

Ich spiele die Classic Player Baja Telecaster und bin vollauf zufrieden. Sie liegt prächtig in der Hand und hat einen volleren Sound, als dies bei einer Tele sonst üblich ist (vor allem mit der seriellen Schaltung, welche die Tele eigentlich mit einem Humbucker bestückt). Von Country über Blues bis zu Hardrock ist mit dieser Gitarre alles möglich. Und das Tele-Design ist natürlich unübertroffen das schönste im Gitarrenbau ;-)
Maria Stöger

Profilbild von Harry

Harry sagt:

#2 - 12.01.2012 um 16:11 Uhr

0

ich kann mich der maria nur anschliessen....
ich habe das gleiche modell in lake placid blue.
mein 3. tele, und es ist die beste.....für mich

Profilbild von Wolfgang

Wolfgang sagt:

#3 - 23.05.2012 um 16:21 Uhr

1

Dieser Test liegt zwar schon etwas zurück, aber hat die Baja nicht eine S1-Schaltung, die beide Pickups out-of-phase schaltet? Finde ich im Testbericht gar nicht erwähnt, ist aber doch elementar, oder?

Profilbild von J

J sagt:

#4 - 26.10.2013 um 14:06 Uhr

2

Wolfgang hat recht: auf den pics ist deutlich das S1- Poti erkennbar, (auch) diese Baja ist "out-of-phase" zu schalten. Schlampig gearbeitet, Herr Dill?

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