Fender Glass Slides komplettieren die Serie aus Stahl-, Messing- und Glas-Bottlenecks in unterschiedlichen Größen, die der amerikanische Traditionshersteller in seinem Zubehörprogramm anbietet. Und wer den Sound von Duane Allman oder Derek Trucks erreichen möchte, kommt an einem Slide aus Glas ohnehin nicht vorbei.
Was Derek Trucks und Duane Allman mit Coricidin-Fläschchen aus dem Apothekerschränkchen klanglich fabrizieren, das verspricht auch das Fender Glass Slide, ein Bottleneck für E- und Akustikgitarre, von dem die Standard-Large-Variante zum Test vorliegt. Außerdem erhältlich ist es in den Ausführungen Standard Medium, Thick Medium und Fat Large.
Details & Praxis
Das erste was bei diesem Slide auffällt, ist das Gewicht. Mit einer Wandstärke von 1,5 mm gehört es definitiv zu den leichteren Vertretern seiner Gattung. Mit 22 mm Innendurchmesser passt es auf den durchschnittlichen Zeige- Ring- und manchmal auch Mittelfinger. Die Kanten sind auf beiden Seiten leicht abgerundet, so weit es ein so dünner Abschluss zulässt. Mit einer Länge von 69 mm ist es im Durchschnitt relativ lang. Trotz der schmalen Wand ist das Slide aus Hartglas aber robust und dem Bühnenalltag durchaus gewachsen.
Durch das geringere Gewicht hat man beim Spielen weniger das Gefühl, einen Fremdkörper an der Hand spazieren zu tragen. Im Test zeigt sich der typische klare Sound, den man von Bottlenecks dieser Machart erwartet. In Sachen Sustain und Breite des Tons schneidet es leider etwas schlechter ab als ähnliche Ausführungen auf dem Markt. Es fehlt auch etwas die Wärme und in den tieferen Mitten etwas Power, was angesichts der relativ geringen Masse und des kleineren Gesamtgewichts ein durchaus verständliches Manko ist. Auf der Akustikgitarre zeigt sich, dass auch wesentlich mehr Nebengeräusche produziert werden und manchmal ungewolltes Schnarren schwer zu verhindern ist. Obwohl ich selbst relativ lange Finger habe, empfinde ich die Länge von 69 mm als etwas zu lang. Ich bin gewohnt, das Bottleneck an meinem Ringfinger zu tragen, und mir persönlich sind diese wenigen Millimeter zu viel. Erfreulich ist aber, dass es sich dadurch wesentlich einfacher auf den tieferen Saiten spielen lässt, und das ohne große Nebengeräusche. Generell ist natürlich die Länge des Bottlenecks absolute Geschmacksache und sollte an den individuellen Bedarf angepasst werden.