Praxis
Der Primärklang der Gitarre wirkt im Gegensatz zu meinen beiden Strats etwas gebremst, während sich das Sustain durchschnittlich präsentiert. Speziell die Materialien der Saitenreiter und des Tremoloblocks haben einen massiven Einfluss auf den Klang. Die Bespielbarkeit der Testgitarre ist dank des C-Profils und der Medium Jumbo Bünde mit dem 9,5′ Radius sehr angenehm. Selbst extremes Saitenziehen gestaltet sich völlig unproblematisch. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und poliert, sodass keine Störgeräusche beim Saitenziehen und beim Fingervibrato entstehen. Apropos Saitenziehen: Wenn man viel mit dem Tremolo arbeitet und/oder massive Bendings macht, kommt die Gitarre schnell aus der Stimmung, was auf der Bühne und im Studio problematisch werden kann. Das Ganze liegt aber in der Natur der Sache. Wegen der gedreht angebrachten Kopfplatte legen die tiefen Saiten, wie bereits erwähnt, hinter dem Sattel noch einen sehr langen Weg zurück, der außerdem noch unter einen Saitenniederhalter geführt wird. Sie kommen nach dem massiven Einsatz des Tremolos unter Umständen nicht zu 100 Prozent in ihre Ursprungsposition zurück und beeinflussen somit das komplette System. Kommen wir zum Sound am Gitarrenverstärker. Als Referenz für die Hendrix Strat habe ich meine 77er Strat mit Kloppmann Pickups hinzugezogen. Auffällig am Sound der Hendrix Strat ist die unausgewogene Abstimmung des Stegpickups im Vergleich zu den beiden verbleibenden Tonabnehmern. Sein Ton ist vergleichsweise scharf, was besonders dann zum Vorschein kommt, wenn man vom Halspickup auf den Stegtonabnehmer umschaltet. Um euch einen Überblick über den Sound der einzelnen Pickups und Zwischenpositionen zu geben, habe ich eine Akkordfolge mit allen Einstellungen über den cleanen Amp eingespielt.
Auch bei zunehmender Verzerrung bleibt die leichte Betonung der oberen Mitten erhalten. Das Gute an der Sache ist das Durchsetzungsvermögen der Gitarre im Mix und auf der Bühne. In den folgenden Audiobeispielen hört ihr wieder alle Positionen der Hendrix Stratocaster am angezerrten Amp.
Auch wenn man jetzt noch mehr Gain ins Spiel bringt, erhält man nie einen Metal-Sound, dazu sind die Pickups einfach zu schwach – im positiven Sinn. Der Ton ist auch hier immer durchsichtig und auch die Saitentrennung bleibt erhalten. Zuerst hört ihr den Stegpickup, dann den mittleren und zum Schluss den Steg-Tonabnehmer.
Für dich ausgesucht
Nun noch ein solistisches Soundbeispiel, bei dem ich zuerst mit dem Stegpickup spiele und dann auf den Halstonabnehmer umschalte. Hier kommt der krasse Unterschied zwischen den beiden Pickups sehr deutlich zur Geltung.