Das Fender Malmsteen Overdrive Pedal ist natürlich keinem Geringeren gewidmet als Yngwie Malmsteen, der bereits mit seiner Signature Stratocaster den begehrten Ritterschlag erhielt. Sein Platz im Rock Olymp ist ihm ohnehin sicher, hat er doch über die Jahrzehnte mit seiner Technik und seinem Sound Generationen von Gitarristen beeinflusst und geprägt. Neben leistungsstärkeren Tonabnehmern und einem “scalloped”, also zwischen den Bünden leicht ausgehöhltem Griffbrett gehören nicht nur Marshall-Amps zu seinem Grundsetup.
Um den Ton mit mehr Aggressivität und Sustain zu veredeln, benutzte der Meister lange Zeit den DOD YJM303 Verzerrer. Ob der Fender Malmsteen Overdrive diesem Klassiker das Wasser reichen kann, hat unser Tester Robby Mildenberger für euch herausgefunden.
Details
Als mich die Redaktion fragte, ob ich Lust hätte, den neuen Yngwie Malmsteen Overdrive zu testen, habe ich sofort Jaaa gerufen. Yngwie Malmsteen ist für mich einer der authentischsten Gitarrenvirtuosen der 80er, der mit einem unglaublichen Ton und einer atemberaubenden Technik Geschichte geschrieben hat. Sein Sound basiert zwar auf dem Klangideal des Deep Purple Gitarristen Ritchie Blackmore, jedoch mit weitaus höheren Verzerrungsgraden. Um seine Marshalls fetter in die Sättigung zu fahren, benutzte der gebürtige Schwede lange Zeit DOD-Verzerrer. Ich habe mir vor einigen Jahren einen alten DOD 250 aus einem Pawn Shop in Los Angeles mitgebracht und konnte beide Pedale miteinander vergleichen.
Aufbau und Bedienelemente
Die elektronischen Bauteile unseres Testkandidaten sitzen in einem roten Hammondgehäuse, ähnlich dem des Phase 90 von MXR. Die Schaltung ist extrem simpel aufgebaut und kommt mit gerade einmal zwei Reglern aus: Level regelt die Ausgangslautstärke des Pedals, während der Gainregler den Verzerrungsgrad beeinflusst. Einen Klangregler oder interne Jumper zur Beeinflussung des Frequenzganges oder der Zerrstruktur sucht man hier vergebens. Der obligatorische Fußschalter aktiviert bzw. deaktiviert das Pedal, eine Status-LED leuchtet bei aktiviertem Pedal.
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Die beiden Ein- und Ausgänge befinden sich seitlich, während auf der Kopfseite die Buchse für das optional erhältliche 9-Volt-DC-Netzteil liegt. Nach dem Abschrauben der Bodenplatte sieht man eine große Platine, die fast den gesamten Innenraum ausfüllt. Im Gegensatz dazu wirkt die elektronische Schaltung in meinem alten DOD 250 wie eine selbst zusammengezimmerte Experimentalplatine. Aber das sagt noch lange nichts über den Klang aus, und nicht selten bedeutet weniger bekanntlich mehr. Also ran an den Speck, die Stratocaster unter den Arm gepackt und den Marshall scharf gemacht.