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Fender Mustang GT 200 Test

Dass es sich beim Fender Mustang GT 200 um einen Gitarrenverstärker handelt, ist zumindest für gestandene Fender-Kenner immer noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ursprünglich gehörte die Bezeichnung Mustang nämlich einer Gitarre, die von Fender bereits im Jahre 1964 als preisgünstiges Einsteiger- und Schülermodell konzipiert worden war. Nun steht der Name knapp fünf Dekaden später auch für eine Ampreihe, die diverse klassische Verstärkermodelle digital simuliert und dabei auch einige Effekte an Bord hat und damit nicht nur für Einsteiger als eine Art All-in-one-Amp interessant sein soll. Damit zielt die Bezeichnung Mustang auch heute noch auf die gleiche Zielgruppe wie damals, will aber mit einer großen Palette an Amps, die es in Ausführungen von 40, 100 und 200 Watt gibt, durchaus auch professionelleren Ansprüchen genügen.

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So stellt die aktuelle Mustang GT-Reihe mittlerweile die dritte Generation dieser Erfolgsserie dar, die angepasst an moderne Technologien und Ansprüche auch per Apple und Android Mobile-App entweder via Bluetooth oder aber, als weltweit erster Amp, per WiFi konfigurierbar ist. Deshalb wollen wir mal genauer lauschen, was der Amp auf und vor allem im Kasten hat.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Mustang erscheint in einem schwarzen Gehäuse mit Maßen von runden 65 x 53 x 25 cm, das mit texturiertem Vinyl verkleidet ist. Die Frontseite trägt einen schwarzen Stoffbezug, der nur durch das Fender-Logo in der linken oberen Ecke akzentuiert wird. Die Bedieneinheit ist auf der Oberseite versenkt angebracht und liefert Platz für den 6,3 mm Eingang und für zwei Miniklinkenbuchsen, die für Aux und Kopfhörer zuständig sind. Acht Potis, ein kleines rechteckiges LCD-Display und sieben Taster für die Menübedienung ermöglichen alle Konfigurationen. Sämtliche Knöpfe und Potis wirken sowohl hinsichtlich ihres Designs als auch in Sachen Robustheit sehr ansprechend und vertrauenserweckend und das Layout des Displays zeigt sich ebenfalls sehr zeitgemäß. In der Mitte der Oberseite findet man eine großzügige Aussparung, die einen sehr soliden Kunststoffgriff beherbergt, der übrigens vollkommen plan in der Oberseite versenkt werden kann und ausklappbar ist.

Fotostrecke: 7 Bilder Beim Namen Mustang horchen Fender-Kenner direkt auf, denn Fender baute bereits 1964 Gitarren mit dieser Bezeichnung.

Die Rückseite zeigt uns oben an der Amp-Einheit alle weiteren Anschlüsse wie Line-Out, FX Send und FX Return. All das ist in Stereo vorgesehen, mit je einer Buchse für links und rechts. Mittig wurde eine Mini-USB-Buchse angebracht und darunter eine für den mitgelieferten Vierfach-Fußschalter. Die linke Seite bleibt für den An-Aus-Schalter und die Stromversorgung reserviert. Unterhalb des eigentlichen Amps sind die beiden 12″ Celestion G12 FSD Speaker beheimatet, die speziell für diese Amp-Serie gefertigt wurden und diagonal im Gehäuse sitzen.
Letzteres bietet auf der Bodenseite im Innenraum genug Staumöglichkeiten für Zubehör und mit den integrierten Klettbändern lassen sich Fußschalter und die benötigten Kabel dort relativ sicher befestigen.
Der Mustang GT ist in der 200-Watt-Ausführung mit seinen fast 16 kg zwar der größte Vertreter seiner Serie, dennoch bin ich hinsichtlich der guten Transportabilität und des geringen Gewichts für einen 2 x 12″ Amp sehr angenehm überrascht.

Fotostrecke: 6 Bilder Line-Out, FX Send und FX Return verfügen über je zwei Anschlüsse und sind komplett in stereo ausgeführt.

Bedienung

Amps und Effekte
Im Mustang GT stecken 21 klassische Ampmodelle und 47 verschiedene Effekte. Prinzipiell hat man die Möglichkeit, mehrere Effekte und einen Amp-Typ frei zu wählen und auch in der Abfolge flexibel zu konfigurieren.
Folgende Ampmodelle stehen zur Verfügung:

´57 Bandmasterentsprechendes Fender Modell
´57 Champs.o.
´57 Deluxes.o.
´57 Twins.o.
´57 Bassmans.o.
´61 Deluxes.o.
´65 Deluxe Reverbs.o.
´65 Princetons.o.
´65 Twin Reverbs.o.
´66 Ga-15Gibson GA-15
60´S BritishVox AC
60´SSears 64 Silvertone
70´S BritishMarshall 59 SLP
80´S BritishMarshall 800
90´S AmericanMesa Boogie Mk5
British ColourOrange
British WattsHiwatt
ExcelsiorFender Excelsior
Metal 2000Peavey 5150
Studio PreampLinearer Preamp
Super SonicFender Super Sonic

Die Effektsektion teilt sich in die vier Obergruppen Stompbox, Modulation, Delay und Reverb auf, die jeweils eine Vielzahl an Untergruppen bieten:

StompboxBig Fuzz, Blackbox, Compressor, Fuzz, Greenbox, Orangebox, Overdrive, Pedalwah, Ranger Boost, Simple Comp, Touchwah, Yellowbox
ModulationDiatonic Pitch, Phaser, Phaser 90, Pitch Shifter, Ring Modulator, Sine Chorus, Sine Flanger, Step Filter, Triangle Chorus, Triangle Flanger, Vibratone, Vintage Tremolo
DelayDucking, Mono Delay, Mono Echo Filter, Multi Tap, Ping Pong, Reverse Delay, Stereo Echo Filt, Stereo Tape, Tape Delay
Reverb63 Spring, 65 Spring, Ambient, Arena, Ga-15 Reverb, Large Hall, Large Plate, large Room, Shimmer, Small Hall, Small Plate, Small Room
Fotostrecke: 6 Bilder Die Bedieneinheit des Mustang GT-200 ist auf der Oberseite versenkt angebracht.

Grundlegende Parameter wie Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, Reverb und Master sind mit den Potis auf der Oberseite des Amps regelbar, allerdings auch im Scrollmenü, wo wir noch einige weitere Möglichkeiten finden, den Sound an unsere Vorstellungen anzupassen.

Menu

Über den Menüknopf gelangen wir in die erweiterten Settings. Dabei ist das Display dreigliedrig in sogenannte Layer aufgeteilt und die drei Taster rechts neben dem LCD gewähren uns Zugang zu den Menüpunkten.
Der oberste Layer wählt mithilfe des Endlos-Encoderknopfes das Preset aus und aktiviert es durch Drücken des entsprechenden Tasters. Im mittleren Layer können wir die Amp- und Effektauswahl treffen und auch deren Platzierung in der Effektkette vornehmen. Der dritte Layer geht hinsichtlich der Regelmöglichkeiten ein paar Ebenen tiefer als die Basispotis und gibt uns zum Beispiel beim Amp-Block die Option, je nach Verstärkermodell den Brightswitch zu aktivieren oder Presence zu regeln.
Da die Lautsprechereinheit des Mustang prinzipiell als FRFR (Full Range Flat Response)-Monitor fungiert, können wir auch aus einer Fülle von Speakersimulationen wählen, aber sie bei Bedarf auch komplett deaktivieren. Auch ein Noisegate und Endstufenparameter wie Sagging oder Bias lassen sich hier justieren. Wählt man im Layerpunkt 2 einen Effekt an, so zeigt der dritte Layer die einstellbaren Parameter.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Mustang GT stecken 21 klassische Ampmodelle wie der ’65 Princeton,…

Auf der rechten Ampseite finden wir vier weiter Taster für FX Mute, Save, Menu und Tap. Mit FX Mute werden alle eingesetzten Effekte im Preset deaktiviert und nur der Ampsound bleibt. Save dient dem Abspeichern der gewünschten Änderungen auf einem der 115 verfügbaren Presets – da alle Presets ab Werk belegt sind, muss dazu ein Factorypreset geopfert werden.
Unter dem Menu-Taster finden sich weitere Funktionen wie z.B. ein Tuner, ein Global EQ, der aus vier EQ-Presets wählt, darunter auch ein Flat EQ oder ein Low Cut. Das optional erhältliche Expressionpedal EXP-1 lässt sich hier übrigens ebenfalls konfigurieren. Setlisten für häufig verwendete Sounds können erstellt werden und ein “Quick Access” erlaubt die direkte Anwahl der drei beliebtesten Presets. Über “Amp Settings” lassen sich wahlweise Werkspresets oder Ampeinstellungen auf die Werkseinstellung zurücksetzen oder das System vollständig resetten. Den Stand der aktuellen Firmware erfährt man im Menüpunkt “about this amp”.
Weitere Funktionen der Menüliste sind mit WiFi und Bluetooth die bedeutendsten Neuheiten dieses Amps, auf die ich weiter unten eingehen werde. Der vierte Knopf ist der Tap Button, mit dem wir Parameter wie Delaytime, aber auch Modulationsraten von Tremolo oder Chorus einklopfen können.

Fotostrecke: 4 Bilder Der oberste Layer wählt mithilfe des Endlos-Encoderknopfes das Preset aus.

WiFi und Bluetooth

Grundsätzlich wird von Herstellerseite empfohlen, zu Beginn ein Update der internen Firmware vorzunehmen, was man am sinnvollsten mit der WiFi-Funktion vollzieht. Dazu schaltet man den Amp an und kann sich über den Menüpunkt WiFi per WLAN-Code in seinen Router einloggen. Ein paar Handgriffe, und schon ist die aktuellste Firmware auf dem Mustang.
Luxuriösere Editierfunktionen als direkt am Amp liefert die Fender Tone App, die gegenwärtig für Apple- und Android-Smartphones zur Verfügung steht (eine Tabletversion liegt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor). Hier hat der User die Möglichkeit, alle Presets aufzurufen, diese zu editieren und auch abzuspeichern. Als ganz besonderes Feature erlaubt die App auch den Zugang zu einer Fender-Datenbank, auf der User ihre Presets zur Verfügung stellen und zum regen Austausch animiert werden. Auch ohne Smartphones wird es in naher Zukunft die Möglichkeit geben, Presets über die Website direkt herunterzuladen.

Fotostrecke: 3 Bilder Amp Parameter

Fußschalter

Für den Preset-Wechsel im Livebetrieb gehört ein Vierfach-Fußschalter zum Lieferumfang des Mustangs. Der lässt sich in drei verschiedenen Modi bedienen, die durch den ersten Schalter angewählt werden. Der erste Modus “Presets” schaltet, wie der Name vermuten lässt, komplette Presets um, wobei das simultane Drücken der Taster 1 und 2 bzw. 3 und 4 Bank Up- und Bank Down-Funktionen übernimmt. Im Effects-Mode habe ich Zugriff auf einzelne Effekte, wobei der Grundsound des Amps gleich bleibt, als ob ich Bodentreter aktiviere oder deaktiviere. Hinter dem dritten Modus verbirgt sich ein Looper, der uns mehrere Spuren übereinander stacken lässt. Die Fußtaster übernehmen dabei die Funktionen Aufnahme/Overdub, Play/Stop und Undo. Ein längeres Gedrückthalten des Tasters 4 aktiviert das Stimmgerät und mutet den Amp.

Für den Preset-Wechsel im Livebetrieb ist ein Vierfach-Fußschalter im Lieferumfang enthalten.
Für den Preset-Wechsel im Livebetrieb ist ein Vierfach-Fußschalter im Lieferumfang enthalten.
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