PRAXIS
Der rote Standard Jazzbass aus Mexiko wiegt 3,9 kg und ist damit sogar eine Spur leichter als sein großer Bruder aus amerikanischer Fertigung, den ich vor einigen Wochen getestet habe. Während der American Standard allerdings sehr gut balanciert am Körper hängt, hat sein mexikanischer Kollege leider eine leichte Tendenz zur Kopflastigkeit, was vermutlich auf die schweren Stimmechaniken und die weniger massive Brücke zurückzuführen ist. Tragisch ist das aber nicht, mit einem guten, rutschsicheren Gurt ist das Instrument dennoch komfortabel zu spielen. Komfortabel ist auch der Hals, das moderne C-Profil ist gerade auch für Bassisten mit kleineren Händen äußerst mühelos zu handhaben und das seidige Satin Finish sorgt obendrein für geschmeidige Lagenwechsel.
Ich habe es oben bereits erwähnt, der Bass war ab Werk auch wirklich sehr gut eingestellt, Halskrümmung, Saitenlage und sogar die Kerben des Sattels wurden von den Fender Leuten so justiert, dass man mit den verschiedensten Spieltechniken sofort gut klarkommen kann. Das ist gerade für den Einsteiger, der mit dem Setup noch nicht allzu vertraut ist, sehr wichtig um in den vollen Genuss seines neuen Instruments zu kommen. Ein Genuss ist auch, und das sage ich ohne Übertreibung, der Sound des Standard Models von Fender. Zwar klingt er nicht ganz so aufgeräumt und detailliert wie ein American Standard, das warme und runde Klangbild ist aber sehr ausgewogen in den einzelnen Frequenzbereichen und liefert ein solides und straffes Fundament für sämtliche Musikrichtungen.
Für dich ausgesucht
Wer es etwas bissiger und präsenter mag, dreht den Hals-Tonabnehmer etwas leiser und fährt den Bridge-Pickup voll aus, der Standard hat in dieser Einstellung immer noch genug Low-End und wird schön griffig und aggressiv – aber nicht harsch oder aufdringlich.
Auch die weicheren und sonoren Sounds liefert der Jazzbass überzeugend ab. Der Halstonabnehmer klingt rund und hat eine angenehme Wärme. Mit der Tonblende kann man zusätzlich den Höhenbereich senken und den Sound je nach Geschmack in Richtung „Vintage“ trimmen. Ich habe wirklich nichts zu meckern, der Standard Jazzbass ist ein schönes Allroundinstrument mit einer gesunden Konstruktion, resonanten Hölzern und einer, gemessen am Preis, ordentlichen Tonabnehmerausstattung – was will man mehr?
rootnix sagt:
#1 - 17.01.2012 um 22:49 Uhr
Für das Geld klingt er gut. Leider ist da noch die Serienstreung bei Fender und plötzlich klingt es ganz anders.