PRAXIS
Ein gutes Setup ist bei Saiteninstrumenten sehr wichtig, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Gerade Einsteiger mit wenig Erfahrung sind darauf angewiesen, dass das frisch erstandene Schätzchen in einem gut bespielbaren Zustand zu Hause eintrifft bzw. fachmännisch im Laden eingestellt wird, bevor es über die Theke geht. Mein Test-Preci aus Fenders Standard-Serie gibt mir diesbezüglich keinen Grund zur Beanstandung. Der Hals hat etwas Krümmung und die Saitenlage ist halbwegs komfortabel justiert – ich komme auf Anhieb mit sämtlichen Spieltechniken klar. Die gute Bespielbarkeit resultiert aber auch aus der tadellosen Bundierung und dem sehr tief gefeilten Sattel, der ein müheloses Greifen der tiefen Lagen ermöglicht. Wie viele Precis ist auch dieser Fender etwas kopflastig. Zudem ist er mit etwa vier Kilogramm beileibe kein Leichtgewicht und zerrt daher ordentlich an der linken Schulter. Andererseits kann etwas mehr Gewicht dem Sound durchaus helfen, und so klingt der Mexikaner dann auch wirklich sehr gesund.
Schon ohne Verstärker spürt man die Schwingung der ordentlich ausgeführten Konstruktion, es gibt keine nennenswerten Deadspots. Das Sustain ist für einen Bass dieser Bauart in allen Lagen absolut ausreichend. An den Verstärker gekabelt präsentiert sich der Standard P grundsolide mit einem überzeugenden Fundament und ordentlicher Durchsetzungskraft. Dabei klingt er – baubedingt – eben nicht ganz so aufgeräumt wie sein Kollege aus amerikanischer Fertigung. Für einige Bassisten wird aber gerade diese Note den Charme des Mexikaners ausmachen. Auch die Klangvariationen, die mit der Tonblende möglich sind, funktionieren wie gewünscht: Mit zugedrehtem Regler behält der Ton noch ausreichend Kontur und geht im Bandsound nicht unter – schöne Motown- und Vintage-Sounds hat der Standard also auch drauf.
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Ich finde die Gesamtperformance des Basses absolut überzeugend. Gerade der Einsteiger bekommt für eine überschaubare Investition einen gut klingenden und äußerst einfach zu bedienenden Bass in die Hand.
Jo Wagner sagt:
#1 - 09.03.2012 um 12:38 Uhr
Lieber Rainer,
ich bin echter Fan deiner Soundfiles, wie
schaffst Du es nur immer wieder selbst relativ schlichte Instrumente
so gut klingen zu lassen.
Welche Super-Preamps, oder was auch immer für ein Set-up ist da mit am Werk ?
LG
J.
Rainer sagt:
#2 - 09.03.2012 um 18:07 Uhr
Danke für deinen Kommentar, Jo. Die Instrumente gehen alle über ein Apogee Audiointerface direkt in den Computer, ich verwende keinen zusätzlichen Preamp oder andere Geräte. In Ausnahmefällen benutze ich einen möglichst neutral klingendes Kompressor- Plugin um einen sehr dynamischen Track etwas zu zähmen. Die Files sollen ja schließlich einen unverfälschten Sound der Instrumente wiedergeben. Um das beste aus den Bässen raus zu holen ist ein gutes Setup sehr, sehr wichtig, viele vernachlässigen das leider oder wissen eben nicht wie man Instrumente einstellt. Salut Rainer