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Fender Standard Strat 2011 MN AWT Test

PRAXIS
Sound/Bespielbarkeit
Nun, so ziemlich jeder Gitarrist hat sicherlich schon einmal eine Strat in den Händen gehabt und in den meisten Fällen auch festgestellt, wie gut sie sich am Körper anschmiegt. Die ergonomischen Shapings auf der Rückseite und am linken unteren Teil der Oberseite erleichtern das Handling sehr und ermöglichen so ein entspanntes Spiel.
Der Hals mit seinem modernen C-Profil liegt ausgesprochen gut in der Hand. Er ist nicht so klobig, wie man es häufig bei Vintage-Style-orientierten Strats vorfindet. Trotzdem besitzt er genug “Fleisch“, um deutlich spürbar mit zu schwingen. Die Bespielbarkeit ist hervorragend, und ich musste keinerlei Nachjustierungen vornehmen, konnte also direkt loslegen. Bei dem verbauten Vintage-Style-Synchronized Tremolo sollte man allerdings nicht zu exzessiv zu Werke gehen – zum “Anschimmern“ reicht es aber allemal, und dann ist es auch recht stimmstabil. 
Ich habe die Standard Strat bei einer Studio-Produktion verwendet und dabei auf Herz und Nieren durchgecheckt. Natürlich waren auch wesentlich teurere Instrumente desselben Herstellers anwesend, und so hatte ich die Möglichkeit zu einem direkten Vergleich. Und was soll ich sagen: Es hat mich wirklich ziemlich erstaunt, wie nah sich die Instrumente klanglich standen. Klar, ein eingespieltes, mit besseren Komponenten ausgestattetes Instrument hat definitiv seine Vorzüge, aber mit verschlossenen Augen fiel es doch sehr schwer, wirkliche Unterschiede herauszuhören. Und unterm Strich zählt ja auch nur, wie´s klingt. 

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Apropos Klang…
Wie immer in meinen Tests schalte ich als erste Amtshandlung zunächst einmal durch alle Pickup-Kombinationen. Dabei beginne ich mit dem Hals-PU am cleanen Amp, in diesem Fall einem Fender Deluxe. Abgenommen wurde der (die) Amp(s) mit einem Shure SM 57 und einem Sontronics Halo direkt in ein gematchtes Pärchen Telefunken Preamps.

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Clean Deluxe PU Switch

Hier lässt sich sehr gut heraushören, dass die Gitarre recht feinfühlig auf die jeweilige Anschlagsstärke reagiert. Jede Position hat ihre charakteristischen Merkmale. Bei den Zwischenpositionen ist man versucht, an Funkbands aus den 80ern zu denken.
Grundsätzlich könnte die Strat zwar ein wenig mehr untere Mitten liefern, aber ansonsten bietet sie Altbekanntes und Bewährtes.
Der Steg-Pickup, der gern mit seiner Schrillheit glänzt, kommt bei der Mexico Strat etwas zahmer rüber. Ich bin gespannt, wie er sich mit einem angezerrten Amps macht. Aber dazu später.
Als Nächstes habe ich einen Plexi Marshall verwendet, um etwas dreckigere Funksounds zu generieren. Dazu habe ich die Strat in die zweite Position geschaltet, also Steg- und Mittel-Pickup verwendet.

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Plexi Funk Pos 2

Geht doch! Jeder Anschlag hat einen schönen „Nöck“ und schafft sich damit Platz im Bandkontext. Hier macht sich der etwas schwächer ausgeprägte untere Mittenbereich positiv bemerkbar. 
Übrigens: Viele Gitarristen suchen ja nach der speziellen Strat, die sich im Bandkontext gut durchsetzt bzw. eingliedert. Oft klingen solche Instrumente alleine gespielt relativ dünn. Doch wie heißt es so schön: Man kann nicht alles haben. Was nutzt eine Gitarre, die alleine gespielt fett und dominant klingt, in der Band aber untergeht bzw. anderen Instrumenten Frequenz-mäßig in die Quere kommt. Ähnlich verhält es sich natürlich auch mit Amps, aber das nur am Rande. Es ist also anzuraten, sich das Teil der Begierde mal auszuleihen und mit den Bandkollegen anzuchecken. Nun aber zurück zum Test.
Jetzt muss der Kollege am Steg zeigen, was er drauf hat. Dazu habe ich einen Vox AC30 Topboost in die Sättigung gefahren und im zweiten Beispiel einen ähnlichen Zerrgrad mit einem Marshall JCM 800 verwendet.

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AC30 Crunch Steg JCM 800 Chords Crunch Steg

Meine anfängliche Befürchtung, der Steg-Pickup könnte in den Höhen etwas zu zurückhaltend sein, bestätigt sich hier definitiv nicht. Diese Höhen geben der Strat den charakteristischen Sound in Verbindung mit verzerrten Amps. Und was ich hier geboten bekomme, gefällt mir wirklich ausgesprochen gut! Das Frequenzbild ist ausgewogen, Akkorde werden detailliert wiedergegeben und auch im Bassbereich ist sie schön schlank. Da bedankt sich der Bassist.
Abschließend wie immer ein kleines Solo mit einem modernen High-Gain-Amp, in diesem Fall einem Soldano.

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Soldano Lead Steg

Natürlich brummt und rauscht die Gitarre, was wegen der verwendeten Single-Coils aber vollkommen normal ist. Und natürlich ist in den Zwischenpositionen Ruhe, aber wie gesagt, das kennt man ja.

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Achim sagt:

#1 - 01.02.2012 um 16:35 Uhr

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Hallo,vor einigen Wochen habe ich die getestete Strat in der RW Black Version spontan bei einem großen Online Musikhändler gekauft. Die Gitarre war als "Ersatz" und Reisegitarre für meine Custom Shop 59 Strat gedacht. Auch ich war mehr als positiv von der sauberen Verarbeitung, der guten Bespielbarkeit, der werkseitigen Einstellung und dem typischen Strat Sound überrascht. Wie schon die Classic und die Road Worn Serie beweist, kommen aus Mexico, entgegen so mancher Vorurteile, feine Gitarren. Meine Empfehlung: sofort kaufen solange diese Mexico Strat noch erhältlich ist

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Nico sagt:

#2 - 09.02.2012 um 15:20 Uhr

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Schön das mal eine Standard Strat aus mexico getestet wird, habe mir auch vor kurzem meine 21. oder 22 Stat gekauft, viele USA Modelle aber auch viele Mexico Modelle und die Mexico teile sind einfach ein Knaller für das Geld. Ich muß sogar gestehen das ich Anfangs die Standard Singlecoils durch Dimarzios ersetzt hatte, aber im nachhinein wieder die fender PU`s eingebaut, klingt "echter" Ist natürlich Geschmackssache. der test gibt genau das wieder, was ich 100% bestätigen kann. Super,VIELEN DANK!

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Christoph sagt:

#3 - 23.03.2012 um 01:02 Uhr

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Vielen Dank für das gute Review der Gitarre.Ich selbst habe mir im Nov. 2011 eine mexikanische Standard Strat gekauft. Ich hatte mich nach mehreren Wochen des Testens für sie entschieden. In dieser Zeit spielte ich alle möglichen Strats durch: Classic Series, Roadworn, Eric Johnson, Yngwie Malmsteen, etc. Die Entscheidung fiel nach Abwägung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Sie ist solch überzeugende Gitarre für rund 400,- Euro.

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stratkus sagt:

#4 - 26.04.2012 um 06:22 Uhr

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seit einiger zeit füre ich ein leben mit zwei getrennten wohnungen. meine guten teuren strats sollten ihr sicheres zuhause nicht verlassen. daher musste jetzt eine günstige strat her. lange zeit mit classic vibe und der classic serie geliebäugelt, nachdem aber der preis für die mexico standard beim grossen T auf 415 taler gefallen war, hab ich gegoogelt und diesen test gefunden. nun hab ich sie und bin sehr zufrieden (candy apple red maple fb). ich sag danke für den test!

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steph sagt:

#5 - 20.01.2013 um 06:02 Uhr

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Bin sehr positiv überrascht. Ich spiele seit Jahren eine Blade Rh4 und anderes wie PRS und musste einfach noch stolzer Besitzer einer weissen Fender Stratocaster sein. Trotz dem grossen Preisunterschied zu meinen teuren Gitarren, ist sie absolut cool zum spielen und gibt viel mehr her als erwartet. Verarbeitung tip-top. Zu empfehlen, da Preis Leistungs Verhältniss stimmt.
Steph aus der CH (20.01.2013)

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Kris Benz sagt:

#6 - 01.08.2024 um 10:54 Uhr

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12 Jahre später ein neuer Kommentar. Ich habe mir genau so eine Arctic White Mexico Standard gestern auf Reverb gekauft. Für 425 Euro inkl. Versand und neuwertigem Zustand. Also so ziemlich der Neupeis von damals und für den Preis bekomme ich eine echte Fender, wo selbst Squiers mittlerweile teurer sind. Die helle Erscheinung der Gitarre finde ich unglaublich schön und auch hier war der Grundgedanke eine Erweiterung des Klangspektrums für Recordings und eine Couchgitarre zu haben. Aus letzterem Grund musste es eine Fender sein, da ich eine Gibson nicht unbeaufsichtigt dort liegen lassen kann. Eine haben mir die Kids schon kaputt gemacht, als ich sie auf dem Bett vergessen habe und sie rumgetollt sind. Tolles Pendant zu einer 2002 Gibson ES-333 und auch ich habe lange gehadert mit einer Mexico. Man liest vieles, weiß letztlich aber nur wenig, wenn man es nicht in der Hand hatte. Eines weiß ich aber noch heute, wie enttäuscht aber gleichzeitig motiviert ich war, als ich 2011/12 so eine weiße Standard Mexe im Musicpoint24 Neu-Ulm an der Wand hängen sah und sie mir damals als Student nicht leisten konnte. Schön, dass sich dieser Kreis geschlossen hat. Mexico Strats begeistern mich seit 2018. Da habe ich meine erste Road Worn gekauft. Eine Wayne Kramer und die hat meine Musik maßgeblich beeinflusst. Bespielbarerer war nicht so doll wegen dem 7,25er Radius aber der Sound, mmmh. Spätestens da wusste ich, es muss nicht immer Custom Shop sein und nebenbei spart es unheimlich viel Geld. Die Kids wollen schließlich auch Gitarren haben 🙂 Man findet mich unter Kris Benz Official auf YouTube. Danke für den Test Hassel und alles Gute!

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Kris Benz sagt:

#7 - 01.08.2024 um 14:38 Uhr

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12 Jahre später ein neuer Kommentar. Ich habe mir genau so eine Arctic White Mexico Standard gestern auf Reverb gekauft. Für 425 Euro inkl. Versand und neuwertigem Zustand. Also so ziemlich der Neupreis von damals und dafür bekomme ich eine echte Fender, wo selbst Squiers mittlerweile teurer sind. Die helle Erscheinung der Gitarre finde ich unglaublich schön und auch hier war der Grundgedanke eine Erweiterung des Klangspektrums für Recordings und eine Couchgitarre zu haben. Aus letzterem Grund musste es eine Fender sein, da ich eine Gibson nicht unbeaufsichtigt dort liegen lassen kann. Eine haben mir die Kids schon kaputt gemacht, als ich sie auf dem Bett vergessen habe und sie rumgetollt sind. Tolles Pendant zu einer 2002 Gibson ES-333 und auch ich habe lange gehadert mit einer Mexico. Man liest vieles, weiß letztlich aber nur wenig, wenn man es nicht in der Hand hatte. Eines weiß ich aber noch heute, wie enttäuscht aber gleichzeitig motiviert ich war, als ich 2011/12 so eine weiße Standard Mexe im Musicline Neu-Ulm an der Wand hängen sah und sie mir damals als Student nicht leisten konnte. Schön, dass sich dieser Kreis geschlossen hat. Mexico Strats begeistern mich schon seit 2018. Da habe ich meine erste Road Worn gekauft. Eine Wayne Kramer und die hat meine Musik maßgeblich beeinflusst. Bespielbarkeit war nicht so doll wegen dem 7,25er Radius aber der Sound, mmmh. Spätestens da wusste ich, es muss nicht immer Custom Shop sein. Klar, die Verarbeitung bei CS war stets perfekt und das Griffgefühl aber klanglich haben mich schon einige günstige Instrumente mehr inspiriert. Nebenbei spart es unheimlich viel Geld, was dann den Kids zugutekommt. Generell kaufe ich nur noch Gitarren die zwischen Anfang der 90er bis 2013 hergestellt wurden. Das waren zwei qualitativ sehr gute Jahrzehnte bei Gibson und Fender. Man findet mich unter Kris Benz Official auf YouTube. Danke für den Test Hassel und alles Gute!

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