Praxis
Bevor wir uns höheren Zerrgraden widmen, verschaffen wir uns zuerst einen Überblick über die sechs unterschiedlichen Grundsounds, die unsere Tele im Angebot hat. Die Tonabnehmer haben für ihren Typus eine normale Ausgangsleistung, der Hals-Pickup liefert im Humbucker-Mode einen sehr kraftvollen Ton, die Bässe sind stark und der Höhenbereich eher dezent vertreten – ein angenehm weicher Ton in dieser Einstellung. Wählt man den Steg-Pickup, kommen die Höhen etwas klarer zum Vorschein und im Bassbereich wird es knackiger. Auf jeden Fall ist bei allen drei Kombinationen ein stattliches tiefes Mittenfundament vorhanden. Bei den Split-Kombinationen wird der Pegel etwas niedriger, was normal ist, außerdem kommt ein sehr schlanker Ton aus den Speakern, der in die Richtung der gewohnten Singlecoil Tele-Sounds geht. Hier hört ihr alle drei Pickup-Kombinationen vom Hals- zum Stegtonabnehmer in beiden Variationen, nämlich Humbucker und Split-Mode.
Die Tele hat durch ihre Holzauswahl einen recht schnellen Antritt und setzt sich bei perkussiven Sounds sehr gut in Szene. Für Funk-Style-Begleitungen bietet unserer Testmodell die Wahl zwischen dickem und drahtigem Rhythmus-Sound, und beide können sich hören lassen.
Wir gehen über zur nächsten Disziplin, den Crunchsounds. Vor dem Amp ist nun ein Tube Screamer mit mittlerem Gain geschaltet und auch hier hört ihr beide Versionen (Humbucker und Split-Mode), diesmal ist der Steg-Pickup an der Reihe. Einmal mit beiden Spulen, dann nur eine. Mir persönlich gefällt der Split-Sound in diesem Fall besser, weil der Humbucker am Steg für mein Gefühl etwas zu viele tiefe Mitten produziert, der Biss fehlt. Der gleiche Sound zeigt sich beispielsweise am Steg-Pickup meiner Les Paul wesentlich transparenter und durchsetzungsfähiger.
Wer eher auf warme Blues-Sounds steht, wird mit der Tele auf jeden Fall seinen Spaß haben, denn die liefert sie ausgezeichnet. Auch für staubige Stoner Rock-Riffs ist das Instrument gut geeignet. Hier hört ihr den Hals-Pickup in Verbindung mit einem Marshall Plexi. Die Tele habe ich auf Drop C herunter gestimmt und auch das klappt mit dem werkseitigen 009er Saitensatz ausgesprochen gut. Die tiefe E-Saite bietet auch heruntergestimmt ein gutes Tracking.
Auch die Spieldynamik wird von den Pickups problemlos übertragen, die Verzerrung lässt sich ausreichend über den Anschlag an der Gitarre steuern. Auch das Herunterregeln des Zerrgrades mit dem Volume-Regler bietet keinen Grund zur Beanstandung. Im nächsten Beispiel hört ihr den Steg-Pickup, bei dem die Saiten zuerst leicht mit den Fingern, dann hart mit dem Pick angeschlagen wurden.
Für dich ausgesucht
Den Abschluss bilden nun die High Gain Sounds. Durch den eher dezenten Höhenbereich der Gitarre klingen High Gain Sounds nie zu grell. Hier kann man auch gerne den Höhenregler am Amp noch etwas weiter aufdrehen.