Das Fender Switchboard in der Praxis
Das Switchboard überzeugt beim ersten Antesten mit seiner äußerst stabilen Verarbeitung und den kompakten Maßen von etwa drei nebeneinander verkabelten Standardpedalen. Im sogenannten Loop-Mode funktioniert der Switcher nach dem Einschalten quasi selbsterklärend und verwaltet alle fünf Effektschleifen über die zugehörigen Fußschalter. Hat man sich mithilfe des Loop-Mode-Editors für eine Effektkombination entschieden, lässt sich diese dann als Preset auf einer der 100 Bänke speichern und nachträglich über den Preset-Editor bearbeiten.
Das große Farb-Display des Switchboards sorgt für eine übersichtliche Bedienung
Nach einer kurzen Einarbeitung funktioniert das Erstellen und Speichern von Effektkombinationen weitestgehend intuitiv und dank des großen Farb-Displays ist es jederzeit möglich, alle Einstellungen eines Presets (inklusive Buffer-, Footswitch und MIDI-Settings) auf einmal zu überblicken. Auch die Signalqualität lässt zu keinem Zeitpunkt Wünsche offen und bleibt dank der beiden Buffer-Schaltungen auch bei längeren Kabelwegen stabil. Etwas unglücklich erweist sich in der Praxis die Momentary-Funktion der Fußschalter. Sie führt bei Bedarf dazu, dass ein Loop oder Preset nur für den Moment des Haltens eines Fußschalters anspringt und beim Loslassen wieder deaktiviert wird. Leider schalten die Fußtaster des Switchboard auch mit deaktivierter Momentary-Funktion nach wenigen Sekundenbruchteilen in eine Art „Haltezustand“, der nach dem Loslassen wieder zurückspringt. In der Praxis führt dies dazu, das etwas längere oder „träge“ ausgeführte Schaltbefehle ohne Funktion bleiben, was einer gewissen Gewöhnung bedarf. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft das integrierte Stimmgerät, das zwar optisch übersichtlich gestaltet, im Vergleich zu anderen Tunern (TC Polytune Stage– und Clip-Tuner, Line6 HX Stomp Tuner) aber etwas zu tief kalibriert ist. Sprich, eine „richtig“ gestimmte Leersaite wird beim Switchboard-Tuner immer als leicht „zu hoch“ (ca. einen Balken) angezeigt.
Das Fender Switchboard als flexible Schaltzentrale vor dem Amp
Für den Praxistest sitzt das Fender Switchboard vor einem Victory The Deputy Amp in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und ist mit fünf Effekten bestückt:
Loop 1: Fuzz
Loop 2: Overdrive
Loop 3: Octaver
Loop 4: Chorus
Loop 5: Delay
Für einen ersten Test wurden folgende Effekt- bzw. Schaltbefehlkombinationen auf vier Presets gespeichert und nacheinander während des Spielens angewählt:
Für dich ausgesucht
1. Loop 4 -> Loop 5
2. Loop 2 + Amp Reverb
3. Loop 3 -> Loop 1
4. Volume-Pedal (30% fixed Level) -> Loop 1 -> Loop 5
Für das nächste Beispiel wird das interne Volume-Pedal des Switchboards per Expression-Pedal gesteuert und für einen Swell-Effekt vor Octaver und Delay geschaltet.
Der Input-Buffer des Fender Switchboards bietet ein starkes Signal bei langen Kabelwegen
Im letzten Praxisbeispiel hören wir den Effekt des Input-Buffers auf eine Kette aus drei (ausgeschalteten) True-Bypass-Pedalen, die mit jeweils zwei 100 cm langen Kabeln angeschlossen sind. Wir hören hierzu zunächst das ungebufferte Signal ohne aktivierte Loops, danach das ungebufferte Signal mit aktivierten Loops und letztlich das gebufferte Signal mit aktivierten Loops. Hier wird deutlich, wie effektiv und klangneutral der Buffer-Schaltkreis des Switchboards gegen den Signalverlust langer Kabelwege arbeitet.