Der neue Fender Princeton Reverb erweitert die Tone Master Serie um einen weiteren Amp. Nach den Klassikern Deluxe Reverb, Twin Reverb und Super Reverb ist nun mit dem Princeton Reverb ein etwas kleinerer Amp an der Reihe. Der ursprünglich als „Schüler-Amp“ konzipierte 12-Watt-Röhrenverstärker wurde im Original auch von Pros wegen seines klaren Sounds und dem angenehmen Breakup-Ton bei niedrigen Lautstärken geschätzt. Was der neue Tone Master Princeton Reverb alles zu leisten vermag, erfahrt ihr in diesem Test.
Fender Tone Master Princeton Reverb – das Wichtigste in Kürze
- digitale Nachbildung des Fender Princeton Reverb Combos mit Reverb und Tremolo
- Jensen 10“ Lautsprecher
- Power Attenuator mit sechs einstellbaren Leistungsstufen
- XLR Line Out mit zwei Cab-Simulationen
Die Optik des Princeton Reverb ist klassisch, sein Modeling-Inneres digital
Wie die anderen Amps aus der Tone Master Serie kommt auch der Princeton Reverb im identischen optischen Gewand wie das Original. Orientiert hat man sich dabei am Fender Princeton Reverb, der 1964 als Blackface-Version erschien.
Unser Testkandidat steckt in einem leichten, massiven Kiefernholz-Gehäuse, das mit schwarzem Tolex überzogen ist. An der Vorderseite befindet sich der Fender-typische silberne Frontgrill vor dem Lautsprecher. Traditionsgemäß steht der Amp auf vier Metallfüßen, verständlicherweise nicht hundertprozentig rutschfest, und wird am Kunstledergriff auf der Oberseite transportiert. Und das bei Bedarf auch über weitere Strecken, denn der Princeton Reverb ist mit 9,3 kg federleicht.
Das traditionell angeschrägte Bedienfeld am vorderen oberen Rand verfügt über sechs Regler, zwei Eingangsbuchsen und die Kontroll-Leuchte. Diese leuchtet je nach Betriebsmodus farblich unterschiedlich. Ist der interne Lautsprecher aktiviert, gibt es rotes Licht, ist er für die ruhige Late-Night-Recording-Session stummgeschaltet, leuchtet die Lampe in Gelb.
Der Verstärker basiert auf digitaler Modeling-Technologie mit einer 50 Watt Endstufe, um die 12 Röhrenwatt des Originals mit ausreichend Headroom zu simulieren. Der interne Speaker ist ein 10 Zoll Jensen C10R. Der Princeton Reverb Amp kommt mit Netzkabel und Fußschalter. Letzterer schaltet den Reverb und den Vibrato (Tremolo)-Effekt ein und aus.
Die Bedienelemente des Fender Tone Master Princeton Reverb
Der Amp ist einkanalig und kommt ohne Schnickschnack aus. Ein Volume-Regler ist für die Gesamtlautstärke zuständig, wobei auch der Zerrgrad von dessen Einstellung abhängt. Im Gegensatz zum Original hat der Tone Master Princeton Reverb einen Power-Soak an Bord. In sechs Stufen einstellbar erlaubt er auch Zerrsounds in geringer Lautstärke. Die Klangregelung ist mit Bass und Treble bestückt und der Reverb-Regler bestimmt den Anteil des simulierten Federhalls. Ganz rechts befinden sich die beiden Regelmöglichkeiten für den von Fender als Vibrato bezeichneten Effekt, der eigentlich ein Tremolo ist, weil er die Lautstärken moduliert und nicht die Tonhöhe. Ab sofort werde ich der Korrektheit wegen auch nur noch vom Tremolo-Effekt sprechen. Mit Speed kann die Effektgeschwindigkeit eingestellt werden, Intensity regelt die Stärke des Tremolo-Effekts. Die beiden Eingänge ganz links verfügen über unterschiedliche Eingangsempfindlichkeiten. Input 1 ist der Normal-Input, der zweite Eingang hat eine Absenkung um 6 dB. Hier kann man zum Beispiel Humbucker-Gitarren anschließen, wenn man einen etwas unverzerrteren Klang haben möchte.
Anschlüsse, Cab-Simulation und Power Attenuator des Princeton Reverb
Auf der Rückseite sind die beiden Hauptschalter angebracht. Der Power-Schalter aktiviert den Amp und der Mute-Schalter deaktiviert den Lautsprecher. Steht er auf Mute, wird das Signal lediglich über den Line Out (XLR) ausgegeben. Dieser Anschluss ist für Recording oder den Anschluss an das Mischpult im Bühnenbetrieb gedacht. Per Schiebeschalter wählt man zwischen zwei unterschiedlichen Cab-Simulationen, die dem Signal am Line-Out hinzugefügt werden. In Position 1 ist eine Impulsantwort (IR) mit einem SM-57 am Start, bei Position 2 wurde die Impulsantwort mit einem Royer R121 erstellt. In der Position ganz links (Off) ist die Cab-Simulation deaktiviert. Die Lautstärke des Line-Out wird mit dem daneben liegenden Regler eingestellt. Ganz rechts befindet sich die Klinkenbuchse für den mitgelieferten Fußschalter und in der Mitte der Rückseite ist das Rasterpoti zur Anwahl der Leistung. Hier stehen wahlweise 12 W (max), 6 W, 3 W, 1,5 W, 0,75 W und 0,3 W bereit. Mit dem Fußschalter werden Reverb und Tremolo separat ein- und ausgeschaltet. Der Fußschalter inklusive Kabel sowie das Netzkabel lassen sich im Combo verstauen. Fender hat dazu extra Klettband zum Befestigen installiert, damit beim Transport nichts verrutscht oder verlorengeht. Eine Schutzhülle ist ebenfalls im Lieferumfang. Am Amp-Chassis unten ist eine USB-Buchse angebracht, über die man Firmware-Updates bei der Verbindung mit einem Computer laden kann. So richtig praktisch ist die Positionierung nicht, aber da Firmware-Updates in der Regel nicht jeden Tag angeboten werden, geht das in Ordnung.
Doomsday sagt:
#1 - 07.02.2023 um 23:01 Uhr
919 Euro für einen 50 Watt Modelling-Combo mit einem 10er Speaker sind maßlos überteuert. Noch vor 10 Jahren hätte man den mir Röhren und handverdrahtet bekommen.
Mick Chugg3r sagt:
#2 - 10.02.2023 um 14:35 Uhr
Ich finde es ziemlich untertrieben dem Amp nur 4 Sterne zu geben. In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt, als diesen Amp, wenn man Sound, Ausstattung (guter line out, Attenuator, guter Speaker, FS und Cover incl. etc.) und Gewicht zusammenfasst. Der Sound kommt dem Original extrem nahe und in Live-Situationen wird definitiv bei einer "Blindverkostung" NIEMAND den Unterschied merken oder hören!! Beim Antesten im Musikhandel gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt. Und nur an meinem Spiel kann es nicht gelegen haben, da ich selbst staunend da saß. MMn definitiv ein 5-Punkter!
Doomsday sagt:
#2.1 - 11.02.2023 um 03:04 Uhr
"In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt, als diesen Amp" Du musst ein echt miserabler Gitarrist sein. "Beim Antesten im Musikhandel gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt." LOL und zufällig Verkäufer beim großen T?. "In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt" Ich habe hier eine Marshall Valvestate Bi Chorus 8280 am Start, der ist 40 jahre alt und wischt im Rahmen seine Soundspectrums jeden Modeller mit dem Wischlappen weg. Hat in jedem Fall "in den letzten 40 Jahren" was besseres erlebt. Hell, selbst mein Line 6 POD 2.0 oder mein antiker Roland Microcube klingen besser. Man kann doch schon in den Soundbeispielen hören, das der Princeon im Gegensatz zu seinen analogen Vorbildern gar nichts taugt - mit einem 50-Watt-Katana ist man soundnmäßig, klanglich und vor allem finanziell garantiert weit besser aufgehoben. Ich bin übrigigens keiner der "Röhre-Only"-Verfechter sondern vertraue beim Soundschaphing auf meine Pedale. " gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt. Und nur an meinem Spiel kann es nicht gelegen haben" Ja ja , ich sehe die "anwesenden Gitarristen" auch sofort zum Ort des Lärms rennen und ich stimme dir zu: an deinem Spiel kann es es nicht gelegen haben. Dein Kommentar geht mitsamt Atikel an den Presserat. reklamiert als verdeckte/illegale Werbung. IP-Numern und Namen lassen sich ja feststellen. Thomann hat ja bereits Erfahrung im Bezahlen von Strafzahlungen wegen Kartelllgeschichten/unlauteren Wettbwerberbs, I'm coming for you.
Antwort auf #2 von Mick Chugg3r
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