Der Fender Tone Master Princeton Reverb in der Praxis
Der Tone Master Princeton generiert mit der Leistung von 50 Watt in etwa den Schalldruck, den ein Princeton Röhrenamp aus den Speakern blasen kann. Damit lässt sich der Amp natürlich auch in der Band einsetzen, es sollte allerdings nicht allzu heftig zugehen. Denn dann wird es eng mit den Cleanreserven und irgendwann natürlich auch mit der Durchsetzungskraft. Aber es besteht ja immer noch die Möglichkeit, den Amp über den Line-Out mit Cab-Simulation an die PA zu schicken. Der interne Speaker läuft selbstverständlich parallel mit. Ihr hört nun drei unterschiedliche Szenarien mit dem Fender Tone Master Princeton Reverb. Hier ist schon mal das Video.
Der Fender Tone Master Princeton Reverb ohne Effektpedale
In der ersten Runde wird der Amp pur gespielt, also ohne zusätzliche Effektpedale. Ich habe den Lautsprecher dafür mit einem Beyerdynamic M-160 Mikrofon abgenommen, damit ihr auch einen Eindruck erhaltet, wie der Princeton mit dem 10“ Jensen Speaker klingt. Bei unserem Testkandidaten kann man nicht viel verkehrt machen. Die Basis mit mittlerer Einstellung von Volume und Klangregelung (alles auf 5,5) liefert einen abgerundeten Sound in typischer Fender-Manier. Der Klang ist mit diesem Volume-Setting auch bei Humbucker-Gitarren unverzerrt möglich. Hier macht sich der Power Attenuator positiv bemerkbar, mit dem man quasi eine schaltbare Master-Lautstärke hat. Mit dem Volume-Regler sollte man den Zerrgrad einstellen. Apropos Zerrgrad: Hier ist natürlich nicht so viel Verzerrung zu holen und das Ganze klingt auch nicht wirklich kernig-rockig: die typische, leicht sägende Fender-Verzerrung halt. Das ist keine Abwertung, denn die meisten Fender-Amps haben nun mal ihre Vorzüge in unverzerrten Sounds. Und die liefert der Tone Master Princeton Reverb recht ordentlich. Der Reverb kommt im Spring-Style, also lang und üppig, das Tremolo ist nicht so heftig. Bei hoher Effektintensität bleibt es noch recht dezent im Hintergrund. Der Tremolo-Effekt sitzt hinter dem Reverb und ist er aktiviert, moduliert er die Hallfahne in der Lautstärke, was für typisches Vintage-Feeling sorgt. Generell bringt der Amp den Sound des Princeton, aber unter dem akustischen Mikroskop betrachtet hört man ihm die digitale Herkunft an. Bei Cleansounds wird das nicht so vordergründig. Wenn es aber leicht übersteuert oder auch etwas mehr ins Zerren geht, reagiert das Röhrenvorbild schon harmonischer und musikalischer. Auch die Effekte haben nicht die Tiefe und der Reverb nicht den „Dreck“ eines echten Federhalls.
Der Fender Tone Master Princeton Reverb mit Overdrive/Fuzz-Pedalen
Weiter geht es mit den dreckigen Sounds, wozu diverse Zerrgeneratoren benutzt und vor den Amp geschaltet werden. Der Amp verträgt sich prinzipiell gut mit Zerrpedalen. Dazu sollte man ihn eher auf einen unverzerrten Sound einstellen, Volume bis 6 funktioniert recht gut, je nach Gitarrentyp. Aber auch hier gibt es nicht die satten Zerrsounds wie zum Beispiel mit dem Tone Master Deluxe Reverb. Der lieferte vor allem bei höheren Zerrgraden einen fetteren Sound. Klar, allein ein 12“ Lautsprecher macht da schon einen gewissen Unterschied.
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Der Princeton Reverb über den Line Out mit Cab-Simulation
Jetzt kommt die dritte Disziplin, der Sound über den Line-Out mit Cab-Simulation. Schön ist die Möglichkeit, den internen Speaker für die Late-Night-Recording-Session deaktivieren zu können. Beim Signal aus dem Line-Out kann die Cab-Simulation auch deaktiviert werden, falls man eine weitere Lautsprecherbox mit separater Endstufe befeuern oder eventuell andere IRs mit einem separaten Speaker-Simulator benutzen möchte. Die beiden Cab-Simulationen an Bord decken auf jeden Fall zwei unterschiedliche Charakteristika ab. Zum einen den etwas schärferen Sound mit einer von einem SM-57 erzeugten Impulsantwort. Cab Simulation 2 liefert den weicheren Klang mit einer IR, bei der ein Royer R-121 im Einsatz war. Den Pegel kann man bequem über den rückseitigen Regler einstellen. Der Sound ist in Ordnung und kann auch für die Bühnenabnahme oder Recording verwendet werden.
Unser Testkandidat im Band-Arrangement
Zum Abschluss hört ihr den Fender Tone Master Princeton Reverb im Band Arrangement mit mehreren Gitarrenspuren. Im Einsatz waren eine Telecaster, eine Gretsch Electromatic und eine Danelectro 12 String. Aufgenommen wurde alles über den Line-Out mit der etwas weicheren Cab Simulation 2. Dafür habe ich aber die Höhen am Amp weiter aufgedreht.
Doomsday sagt:
#1 - 07.02.2023 um 23:01 Uhr
919 Euro für einen 50 Watt Modelling-Combo mit einem 10er Speaker sind maßlos überteuert. Noch vor 10 Jahren hätte man den mir Röhren und handverdrahtet bekommen.
Mick Chugg3r sagt:
#2 - 10.02.2023 um 14:35 Uhr
Ich finde es ziemlich untertrieben dem Amp nur 4 Sterne zu geben. In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt, als diesen Amp, wenn man Sound, Ausstattung (guter line out, Attenuator, guter Speaker, FS und Cover incl. etc.) und Gewicht zusammenfasst. Der Sound kommt dem Original extrem nahe und in Live-Situationen wird definitiv bei einer "Blindverkostung" NIEMAND den Unterschied merken oder hören!! Beim Antesten im Musikhandel gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt. Und nur an meinem Spiel kann es nicht gelegen haben, da ich selbst staunend da saß. MMn definitiv ein 5-Punkter!
Doomsday sagt:
#2.1 - 11.02.2023 um 03:04 Uhr
"In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt, als diesen Amp" Du musst ein echt miserabler Gitarrist sein. "Beim Antesten im Musikhandel gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt." LOL und zufällig Verkäufer beim großen T?. "In über 40 Jahren als Gitarrist habe ich wohl noch nichts besseres gehabt" Ich habe hier eine Marshall Valvestate Bi Chorus 8280 am Start, der ist 40 jahre alt und wischt im Rahmen seine Soundspectrums jeden Modeller mit dem Wischlappen weg. Hat in jedem Fall "in den letzten 40 Jahren" was besseres erlebt. Hell, selbst mein Line 6 POD 2.0 oder mein antiker Roland Microcube klingen besser. Man kann doch schon in den Soundbeispielen hören, das der Princeon im Gegensatz zu seinen analogen Vorbildern gar nichts taugt - mit einem 50-Watt-Katana ist man soundnmäßig, klanglich und vor allem finanziell garantiert weit besser aufgehoben. Ich bin übrigigens keiner der "Röhre-Only"-Verfechter sondern vertraue beim Soundschaphing auf meine Pedale. " gab es bei mir einen großen "WOW-Effekt", sogar mehrere andere, anwesende Gitarristen kamen sofort, um zu sehen, was da so gut klingt. Und nur an meinem Spiel kann es nicht gelegen haben" Ja ja , ich sehe die "anwesenden Gitarristen" auch sofort zum Ort des Lärms rennen und ich stimme dir zu: an deinem Spiel kann es es nicht gelegen haben. Dein Kommentar geht mitsamt Atikel an den Presserat. reklamiert als verdeckte/illegale Werbung. IP-Numern und Namen lassen sich ja feststellen. Thomann hat ja bereits Erfahrung im Bezahlen von Strafzahlungen wegen Kartelllgeschichten/unlauteren Wettbwerberbs, I'm coming for you.
Antwort auf #2 von Mick Chugg3r
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